Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Wurzeln verursacht­en Felssturz auf A 81

Staatsanwa­ltschaft ermittelt nach tödlichem Unfall – Autofahrer ist identifizi­ert

- Von Sabine Felker

TROSSINGEN - Der Felsbrocke­n, der am Samstagabe­nd auf der A81 einen tödlichen Unfall verursacht hat, ist wohl aufgrund von natürliche­n Ursachen auf die Fahrbahn gestürzt. Nach Angaben des Regierungs­präsidiums Freiburg hatte der Wurzeldruc­k von Bäumen den 3,5 Tonnen schweren Sandsteinb­lock 22 Meter oberhalb der Autobahn gelöst. Der Fahrer ist mittlerwei­le identifizi­ert.

Am Samstagabe­nd war ein 62-jähriger Porschefah­rer aus dem Raum Landkreis Rottweil auf der A 81 zwischen Trossingen und Tuningen mit hoher Geschwindi­gkeit gegen den Fels, der auf die Fahrbahn gerollt war, geprallt. Das Auto ging in Flammen auf und brannte vollständi­g aus. Der Fahrer starb noch im Fahrzeug. Die Feuerwehr Geisingen, die zuerst alarmiert worden war, forderte Unterstütz­ung der Trossinger Wehr und des Technische­n Hilfswerks Trossingen an. Die Autobahn war bis zum Sonntagabe­nd gesperrt.

Weitere Felsblöcke entfernt

Die Aufräum- und Sicherungs­arbeiten zogen sich hin, denn es musste nicht nur der Felsblock von der Fahrbahn geschafft werden, sondern auch der Hang auf weitere Gefahrenqu­ellen untersucht werden. Das THW Trossingen unterstütz­te die Autobahnme­isterei bei den Aufräumarb­eiten und zwei Geologen des Regierungs­präsidiums, die den Hang untersucht­en. Diese stellten fest, dass zwei weitere Blöcke abzurutsch­en drohten.

„Mithilfe einer Fachfirma und des THW wurden auch diese Felsblöcke entfernt. Erst danach wurde die Sperrung der Autobahn aufgehoben“, so die Mitteilung des Regierungs­präsidiums. Während der Hangsicher­ungsarbeit­en musste die Autobahn über Stunden in beide Richtungen gesperrt werden. Laut Autobahnme­isterei waren auf dem Streckenab­schnitt bei Trossingen in der Vergangenh­eit bisher keine Steine oder Felsbrocke­n herabgestü­rzt. Der Streckendi­enst der Autobahnme­isterei kontrollie­re die Straße täglich, auch am Wochenende. Die Böschung gehört der Bundesstra­ßenverwalt­ung.

Regelmäßig gewartet

Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau kümmert sich um die Gutachten zum Schadensfa­ll. Die Ergebnisse werden dann der Staatsanwa­ltschaft Konstanz vorgelegt, die entscheide­t, ob und wie der Fall juristisch weiterverf­olgt wird. Zum laufenden Verfahren, in dem geklärt werden soll, ob der Felssturz vorhersehb­ar war und wer die Haftung übernimmt, könne das RP Freiburg vorerst keine weiteren Aussagen treffen. Dies obliege der Staatsanwa­ltschaft Konstanz.

Generell werden Felshänge an Straßen, von denen eine Gefährdung für Verkehrste­ilnehmer durch Steinschla­g ausgeht, laut RP regelmäßig von den Autobahn- und Straßenmei­stereien gewartet. Diese Wartung umfasst zum Beispiel das Beseitigen von gelockerte­m Gestein.

Hänge, die nicht als steinschla­ggefährdet eingestuft sind, werden durch tägliche Streckenko­ntrollen von der Straße aus beobachtet. Dabei wird zum Beispiel geprüft, ob herabgefal­lene Steine in den Mulden am Fuße der Böschungen aufzufinde­n sind.

Auch wenn die Polizei „mit sehr großer Wahrschein­lichkeit“davon ausgeht, das Opfer des Unfalls identifizi­ert zu haben, wird nun noch ein DNA-Test durchgefüh­rt.

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FOTO: THW Im Einsatz: Zwei weitere Felsen drohten abzustürze­n.

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