Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Neue Impulse für die Stadtbüche­rei

Birgit Heuschkel folgt auf Astrid Bunzel – Kinder und Jugendlich­e sind ihr besonders wichtig

- Von Nina Lockenvitz

EHINGEN - Birgit Heuschkel leitet seit September die Ehinger Stadtbüche­rei. Die 54-Jährige war 27 Jahre Leiterin der Bücherei in Blaubeuren, bevor sie nun nach Ehingen wechselte. Hier will sie noch mehr als bisher den Fokus auf Kinder und Jugendlich­e legen.

Den Wechsel hatte Birgit Heuschkel nicht geplant: „Ich war sehr zufrieden in Blaubeuren“, betont sie, aber dann sei die Stelle in Ehingen ausgeschri­eben worden und Astrid Bunzel, die bis vor wenigen Wochen die Ehinger Bücherei leitete, habe sie persönlich auf die freiwerden­de Stelle angesproch­en, erinnert sich Birgit Heuschkel. Erst wenige Tage vor Ende der Bewerbungs­frist warf sie ihren Hut in den Ring und bekam prompt die Stelle. „Für mich ist das nun die Möglichkei­t, einen neuen Weg mit neuen Ideen und Impulsen zu gehen.“

Dankbar für die Möglichkei­t

Dabei sei ihr Alter auch kein typisches, um die Stelle zu wechseln. „Ich bin der Stadtverwa­ltung sehr dankbar für diese Möglichkei­t“, ergänzt die neue Leiterin, die die Bücherei in Ehingen schon von einigen Besuchen vor Ort kannte und daher wusste, „dass das Haus wunderschö­n ist“.

Vorgefunde­n hat sie am ersten September ein großes Team, den neusten Stand der Technik und viele gut organisier­te Veranstalt­ungen. „Astrid Bunzel hat bis zuletzt unter Volldampf gearbeitet“, ist sie sich sicher. Langsam nimmt Birgit Heuschkel nun alle losen Fäden in die Hand und knüpft an die Arbeit ihrer Vorgängeri­n an.

Neue Ideen hat sie vor allem für den Kinder- und Jugendbere­ich, den sie gemeinsam mit ihrem Team für Kindergärt­en und Schulen und viele andere öffnen will. Erste Gespräche für Kooperatio­nsvereinba­rungen hat sie unter anderem schon mit der Lokalen Agenda vereinbart. Ihr Ziel: Nicht nur Kinder, deren Eltern sowieso regelmäßig in der Bücherei sind, sollen sich hier auskennen. Über Kooperatio­nen sollen alle Kinder einen Zugang zur Bücherei bekommen und sie mit etwas Positivem in Verbindung bringen. Aus dieser Grundidee heraus haben Birgit Heuschkel und ihre Kollegen beispielsw­eise eine Halloween-Veranstalt­ung für den 31. Oktober geplant. Dann sollen die Kinder basteln, Gruselgesc­hichten hören und es wird eine Art kleinen Hexentanz in der Hauptstraß­e geben. Die Idee hat eingeschla­gen.

Talente der Kollegen entdecken

Noch bevor die Veranstalt­ung richtig beworben werden konnte, waren alle Plätze ausgebucht. Und die Veranstalt­ung hat noch einen weiteren positiven Aspekt für die 54-Jährige: Nach und nach entdeckt sie die Talente, die in ihren Kollegen schlummern. Beispielsw­eise in Klaudia Gräter, die gerne bastelt und mit den Kindern Gespenster­puppen fertigen wird. „Und auch die anderen sollen sich hier mit dem einbringen, was sie am besten können.“

Geht es nach Birgit Heuschkel, soll es bald selbstvers­tändlich sein, dass Kinder und Jugendlich­e in die Bücherei kommen, um hier zu lesen oder Referate vorzuberei­ten. „In der Praxis sind es bisher oft die Eltern, die hier passenden Lesestoff für die Schulaufga­ben ihrer Kinder suchen“, erzählt sie. Auch deswegen könnte es bald ein Schüler-Coaching geben, damit die Kinder wieder selbst lernen, wie man richtig recherchie­rt und passendes Material für Referate zu bestimmten Themen findet.

Birgit Heuschkel selbst hat eine Schwäche für Krimis. AuchSschrä­ge, wie sie sagt. Erst kürzlich hat sie „Die Bullenbrüd­er“von Hans Rath und Edgar Rai gelesen. „Leichter und witzig geschriebe­n“, empfiehlt sie das Buch weiter. Doch sie mag auch die Titel, die im Literarisc­hen Salon besprochen werden, der sich aktuell mit dem Thema „Zeitenwend­e, Deutschlan­d nach 1945“beschäftig­t. Gerade der Literarisc­he Salon in Ehingen hat es ihr angetan. Ein Gruppe Frauen, die sich schon seit vielen Jahren trifft und Bücher zu einem bestimmten Thema bespricht. „So etwas kannte ich aus Blaubeuren bisher nicht“, sagt sie.

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SZ-FOTO: MENI Das Team der Stadtbüche­rei Ehingen: Claudia Seliger (von links), Natalie Ruoff, Birgit Heuschkel, Klaudia Gräter und Sebastian Luckas.

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