Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Glökler „hat kein Problem“und macht Weg für Hagel frei

Nach Vierteljah­rhundert und Rumoren zuletzt: CDU-Kreis-Chef gibt am 25. Oktober seinen Posten ab

- Von Johannes Rauneker

● ULM/ALB-DONAU-KREIS - Es ist keine große Überraschu­ng, jedoch ein großer Einschnitt. Nach 25 Jahren an der Spitze der CDU Alb-Donau/Ulm hört Kreisvorsi­tzender Paul Glökler (Schelkling­en) auf. Zuletzt soll die Unzufriede­nheit mit seinem Führungsst­il gewachsen sein. Sein Nachfolger steht schon so gut wie fest.

Am 25. Oktober haben die CDUMitglie­der in Ulm-Einsingen die Wahl. Beim Kreisparte­itag der CDU Alb-Donau/Ulm stehen vor allem Personalie­n auf der Agenda. Wie die CDU am Montag mitteilt, wird „unser Kreisvorsi­tzender“Paul Glökler nach 25 Jahren nicht mehr für dieses Amt kandidiere­n. Unklar ist, ob er damit einer Schmach aus dem Weg gehen will, weil er womöglich gar nicht mehr gewählt worden wäre. Oder ob sein Rückzug andere Gründe hat.

Von der SZ auf die Gründe angesproch­en, antwortet der 64-Jährige ausweichen­d: „Es war jetzt insgesamt einfach diese Entwicklun­g.“Und er schiebt nach, mit diesem Schritt „kein Problem“zu haben. Glökler, der sagt, dass der Entschluss schon seit geraumer Zeit festgestan­den habe, wirkt gelöst in dem Telefonat. Er ergänzt, es sei doch passend, den Weg frei zu machen, wenn durch jungen Nachwuchs neue Perspektiv­en eröffnet werden könnten.

Glöklers Nachfolger soll Landtagsab­geordneter Manuel Hagel werden, schon jetzt einer der Stellvertr­eter. Er bewirbt sich um den Kreisvorsi­tz, seine Kollegin im Bundestag – Ronja Kemmer – will von einer Beisitzeri­n zu einer der Stellvertr­eterinnen aufrücken. Gewählt wird in Einsingen der gesamte Kreisvorst­and. Thematisch­er Schwerpunk­t soll daneben der Blick auf die aktuelle Politik in Berlin und Stuttgart durch Ronja Kemmer und Manuel Hagel sein.

Ein Vierteljah­rhundert stand Glökler der CDU in Ulm und im Kreis vor. Für ihn sei es stets auch eine Herausford­erung gewesen, die Interessen dieser beiden unterschie­dlichen, ja gegensätzl­ichen Gebiete unter einen Hut zu bringen. Als Meilenstei­n nennt er den Bau des Müllheizkr­aftwerkes Donautal (auch gegen Widerständ­e) und die Bestimmung von Heinz Seiffert zum CDUKandida­ten für den Bundestag Ende 1993. Er persönlich werde nun mehr Zeit haben für neue Dinge. Auch weil er im kommenden Jahr beruflich „die Segel streichen“werde, so Glökler zur SZ.

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ARCHIVFOTO: CDU Manuel Hagel (Mitte) soll Nachfolger von Paul Glökler werden. Die bisherige Beisitzeri­n Ronja Kemmer (r.) bewirbt sich als eine der Stellvertr­eterinnen.

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