Viel weniger Äpfel für Saft
In der Moste in Grötzingen wird wieder gepresst – Ernteeinbußen sind deutlich zu spüren
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GRÖTZINGEN - „Heuer geht es um jeden Apfel“: Dieser Satz fiel am Samstag an der Mosterei in Grötzingen. Auf das Apfelrekordjahr 2018 folgt heuer nämlich ein schwaches Jahr 2019, die Apfelernte in der Region betreffend. Es war zu kalt im Frühjahr und ein Hagelschlag schadete der Apfelblüte auch noch. Trotzdem gibt es Arbeit in der Mosterei auf den Lutherischen Bergen, aber eben nur einen Bruchteil dessen, was im Vorjahr verarbeitet wurde. Ein Lieferant verglich die Apfelernten der beiden Jahre so: Konnte er im Vorjahr drei Tonnen Äpfel einsammeln, waren es heuer nur drei Zentner. Kommenden Samstag soll die Presse abermals in Gang gesetzt werden. Termine können vereinbart werden.
An zwei Samstagen wurde bereits gemostet. Neben dem raren Obst aus der Region zwischen Ehingen und Schelklingen kommen teilweise auch aus dem Unter- und Oberland besorgte Äpfel in die Grötzinger Presse, um sich den gewünschten Apfelsaft- und Mostvorrat für den Winter zulegen zu können. Vergangenen Samstag wurden beim Arbeitseinsatz von Frank Geprägs und Nikolai Schrade schätzungsweise 70 Zentner verarbeitet, die aus zehn Anlieferungen stammten.
Am Samstag davor seien beim Einsatz von Florian Schmuker und Fabian Schrade an der Mostpresse etwa 40 Zentner Obst von vier Lieferanten gepresst worden. Zwei Stunden Aufräum- und Putzarbeiten gehören nach dem Pressen ebenfalls zum Dienst in der Mosterei.
Die Mosterei Grötzingen wird nun im zweiten Jahr vom Bergemer Heimatverein betrieben. Der Verein hat das Lagergebäude mit der Mosterei von der Donau-Iller-Bank übernommen, die ihren Warenbetrieb auf den Lutherischen Bergen aufgegeben hat. Sechs Transportfässer stehen zur Verfügung und können ausgeliehen werden. Der Trester kommt einem guten Zweck zugute. Dieser wird von den Jägern der Region gerne angenommen und an das Wild im Wald verfüttert. Ein Anhänger stand parat und wurde mit den ausgepressten Apfelstücken gefüllt.
Termine
zum Mosten können bei Alt-Ortsvorsteher Hans Schrade telefonisch über die Handynummer 0177/8696891 vereinbart werden.