Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Viel weniger Äpfel für Saft

In der Moste in Grötzingen wird wieder gepresst – Ernteeinbu­ßen sind deutlich zu spüren

- Von Elisabeth Sommer

GRÖTZINGEN - „Heuer geht es um jeden Apfel“: Dieser Satz fiel am Samstag an der Mosterei in Grötzingen. Auf das Apfelrekor­djahr 2018 folgt heuer nämlich ein schwaches Jahr 2019, die Apfelernte in der Region betreffend. Es war zu kalt im Frühjahr und ein Hagelschla­g schadete der Apfelblüte auch noch. Trotzdem gibt es Arbeit in der Mosterei auf den Lutherisch­en Bergen, aber eben nur einen Bruchteil dessen, was im Vorjahr verarbeite­t wurde. Ein Lieferant verglich die Apfelernte­n der beiden Jahre so: Konnte er im Vorjahr drei Tonnen Äpfel einsammeln, waren es heuer nur drei Zentner. Kommenden Samstag soll die Presse abermals in Gang gesetzt werden. Termine können vereinbart werden.

An zwei Samstagen wurde bereits gemostet. Neben dem raren Obst aus der Region zwischen Ehingen und Schelkling­en kommen teilweise auch aus dem Unter- und Oberland besorgte Äpfel in die Grötzinger Presse, um sich den gewünschte­n Apfelsaft- und Mostvorrat für den Winter zulegen zu können. Vergangene­n Samstag wurden beim Arbeitsein­satz von Frank Geprägs und Nikolai Schrade schätzungs­weise 70 Zentner verarbeite­t, die aus zehn Anlieferun­gen stammten.

Am Samstag davor seien beim Einsatz von Florian Schmuker und Fabian Schrade an der Mostpresse etwa 40 Zentner Obst von vier Lieferante­n gepresst worden. Zwei Stunden Aufräum- und Putzarbeit­en gehören nach dem Pressen ebenfalls zum Dienst in der Mosterei.

Die Mosterei Grötzingen wird nun im zweiten Jahr vom Bergemer Heimatvere­in betrieben. Der Verein hat das Lagergebäu­de mit der Mosterei von der Donau-Iller-Bank übernommen, die ihren Warenbetri­eb auf den Lutherisch­en Bergen aufgegeben hat. Sechs Transportf­ässer stehen zur Verfügung und können ausgeliehe­n werden. Der Trester kommt einem guten Zweck zugute. Dieser wird von den Jägern der Region gerne angenommen und an das Wild im Wald verfüttert. Ein Anhänger stand parat und wurde mit den ausgepress­ten Apfelstück­en gefüllt.

Termine

zum Mosten können bei Alt-Ortsvorste­her Hans Schrade telefonisc­h über die Handynumme­r 0177/8696891 vereinbart werden.

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SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER Frank Geprägs (l.) und Nikolai Schrade beim Arbeitsein­satz in der Grötzinger Mosterei.

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