16 Fahrzeuge, drei Pumpen und 81 Einsatzkräfte: Feuerwehr übt den Ernstfall
Kameraden nehmen an, dass das Gemeindehaus St. Michael in Munderkingen brennt – Drei Verletzte gilt es zu bergen
MUNDERKINGEN (hog) – Bei der Hauptübung der Feuerwehr Munderkingen waren am Sonntag auch die Wehren Rottenacker und Untermarchtal vor Ort, auch Ehingen wurde hinzugerufen. Zum Löschen eines simulierten Dachstuhlbrandes im Gemeindehaus St. Michael der zweithöchsten Kategorie wurden zusätzlich vier Leitungen zur Donau gelegt. 81 Feuerwehrleute und sechs Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes waren im Einsatz. Die mehr als 150 Zuschauer konnten 16 Feuerwehrfahrzeuge bewundern. Die Übung machte klar, dass Brände in der engen Altstadt besonderes Gefahrenpotential beinhalten.
Der stellvertretende Kommandant Thomas Ibach moderierte den Einsatz, der mit einem Alarm über Piepser begann. Von den 58 aktiven Munderkinger Feuerwehrkameraden waren rund 40 innerhalb weniger Minuten am Einsatzort. Die Führungsgruppe Munderkingen unterstützte Einsatzleiter Tobias Huber bei der Umsetzung seiner Anordnungen und übernahm die Dokumentation. Gebrannt hat der Dachstuhl, in dem unter anderem der Gemeindesaal untergebracht ist. Von dort mussten sechs Atemschutzträger drei Verletzte bergen, unterstützt wurden sie von einem vierten Atemschutztrupp, dem „Sicherungstrupp“. Filmreif geschminkt hatte die „Verletzten“im Vorfeld der Übung das DRK, unter anderem einen offenen Schienbeinbruch. Da das Ereignis der Stufe B-3, mithin der zweithöchsten Kategorie zugeordnet war, wurden automatisch die Wehren aus Rottenacker und Untermarchtal zusätzlich alarmiert. Aufgrund des Brandes im Dachstuhl rief die Einsatzleitung auch ein Fahrzeug der Ehinger Feuerwehr hinzu, das mit einer Drehleiter anrückte. Das Munderkinger Fahrzeug mit Drehleiter füllte acht Minuten nach der Alarmierung den ersten Schlauch mit Wasser aus dem Hydranten.
Die Feuerwehr Rottenacker legte vier Schlauchleitungen zur Donau, um mit drei Pumpen das Ehinger Fahrzeug und die Munderkinger Kameraden mit 4500 Litern Wasser pro Minute zu unterstützen. 1,3 Kilometer Schlauchleitungen lagen am Ende aus. Um keine Wasserschäden zu verursachen, wurde nicht auf das Gebäude gespritzt, sondern in Richtung Donau.
Thomas Ibach zeigte sich nach einer Stunde „mehr als zufrieden“. Er freute sich, dass die Fahrzeuge zur Einsatzstelle durchkamen und nicht durch falsch parkende Autos blockiert wurden. Die Anfahrt war im Vorfeld als Problempunkt eingestuft worden. Auch hätten Technik und die Abläufe sehr gut funktioniert. Insbesondere sei das Wasser angekommen. „Auch das Löschwasser aus der Donau stand schnell zur Verfügung, wir benötigen es bei größeren Einsätzen, um Wasserrohrbrüche zu vermeiden“, so Ibach. Das DRK hatte am Rande der Übung einen kleinen Ernstfall, da eine ältere Dame in der prallen Sonne einen Schwächeanfall erlitten hatte.