Vielseitige Perfektion
Sinfonisches Blasorchester Ulm präsentiert sich bei seinem Jahreskonzert im Edwin-Scharff-Haus in Bestform
NEU-ULM (rfu) - Im nahezu voll besetzten großen Saal des EdwinScharff-Hauses in Neu-Ulm präsentierte sich das Sinfonische Blasorchester Ulm unter der Leitung von Douglas Bostock beim traditionellen Jahreskonzert unter dem Motto „Garten der Lüste“wieder einmal in Bestform.
Den drei asiatischen Werken „Ritual Fire“von Tetsunosuke Kushida, „Peace, Peace, so Sing the Birds“, eine europäische Erstaufführung von Yasuhilde Ito, und „Dream of Ancient Siam“, eine Uraufführung von Yos Vaneesorn, standen zwei Aufführungen aus den USA gegenüber: Dem extrovertierten Eröffnungsstück „Viva Musica!“voller Energie und mit rhythmischem Drive aus der Feder von Alfred Reed folgten mit „Traveler“eine von David Maslanka gegensätzliche Komposition über die Gefühle einer Lebensbewegung, wobei die Musik mit Energie und Bewegung beginnt, ein Leben in voller Fahrt darstellt und auf halbem Weg eine meditative Ruhe einkehrt und die Seele sich nach den Kämpfen des Lebens auf den nächsten großen Schritt vorbereitet.
Dem Motto verpflichtend präsentierte sich die Sinfonietta Nr. 4 von Ferrer Ferran mit „Garten der Lüste“(dritte Aufführung, deutsche Erstaufführung) in den drei Teilen „Der Garten Eden“, „Die Hölle“und „Der Garten der Lüste“zum finalen Höhepunkt. „Garten der Lüste“ist ein Triptychon des niederländischen Malers Hieronymus Bosch, der mit seinem Kunstwerk mit drei Szenen die Evolution des Menschlichen Lebens darstellt und seiner Zeit bereits weit voraus schien. Wer allerdings eine Ansage zu den jeweiligen Werken erwartete, musste schon eine Stunde vor Konzertbeginn kommen, denn bereits um 17.30 Uhr gab es für interessierte Besucher eine Konzerteinführung von Dirigent und Gesamtleiter Douglas Bostock.
Mit gebührendem Applaus wurden die rund 60 hochkarätigen Musikerinnen und Musiker abschließend bedacht, die Solisten für ihre Perfektion belohnt und – für Blasorchester eher untypisch – auch eine Harfenspielerin und vier Xylophon-Musiker im Hintergrund für ihre außergewöhnlichen musikalischen Effekte gewürdigt.