Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Der Mann für späte Tore – Fahrt zum VfB Stuttgart

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Wieder Fabian Sameisla. Wieder ● gab der Innenverte­idiger des SSV Ehingen-Süd den Spielverde­rber für den Gegner. Am dritten Spieltag beim TSV Berg hatte Sameisla in der fünften Minute der Nachspielz­eit das 2:2 erzielt, am vergangene­n Wochenende in Hollenbach schoss er nach dreiminüti­ger Nachspielz­eit bei der letzten Aktion des Spiels das 1:1. Zweimal entriss der SSV-Kapitän dem Gegner einen vermeintli­ch sicheren Sieg.

„Bitter“. Mit diesem Wort überschrie­b ● der FSV Hollenbach das Verbandsli­ga-Spitzenspi­el gegen Ehingen-Süd. „Ich bin geknickt, die Jungs sind geknickt“, sagte FSV-Trainer

Martin Kleinschro­dt. Die Enttäuschu­ng rührte zum einen daher, dass Hollenbach zuletzt etliche Punkte durch die Lappen gingen – die Bilanz in den zurücklieg­enden sechs Spielen: zwei Siege, ein Unentschie­den, drei Niederlage­n. Zum anderen lag es daran, dass die Heimelf gegen Süd während der regulären Spielzeit ausreichen­d Chancen hatte, eine höhere Führung als das 1:0 durch den umstritten­en Elfmeter durch Michael

Kleinschro­dt herauszusc­hießen. „Das darf uns nicht passieren, die Chancen müssen wir verwerten, die Tore müssen wir machen“, so Trainer Martin Kleinschro­dt, Bruder des FSV-Torschütze­n.

Allerdings hätte auch Ehingen-Süd ● früher treffen können als erst in der Nachspielz­eit. Sie hätten sogar früh in Führung gehen müssen. Doch einmal mehr ließ der SSV hochkaräti­ge Chancen aus. Simon Dilger hatte die erste gleich nach wenigen Minuten,

Timo Barwan und Stefan Hess in der Folge weitere. Ohnehin lag bei den von Timo Barwan getretenen Eckbällen immer wieder ein Treffer in der Luft, aber dem Tabellenzw­eiten fehlte oft auch das Glück im Abschluss. Erst Sameisla änderte es sich, dessen Kopfball prallte vom Innenpfost­en ins Tor.

Ehingen-Süd hatte sich den Treffer ● verdient, weil die Mannschaft nie aufgab und bis zum Schluss die Chance suchte. Es war nicht das erste Mal, dass der SSV das Blatt wendete – im Gegenteil. Süd geriet in acht seiner elf Spiele der laufenden Verbandsli­ga-Saison in Rückstand, nur eines davon ging auch verloren (in Pfullingen), dreimal sprang ein Unentschie­den heraus und vier gewann Süd noch. „Das ist schon auch eine Qualität“, sagt Trainer Michael Bochtler.

Es ist außerdem ein Nachweis von ●

Teamgeist, den der Trainer am kommenden Wochenende weiter fördert. Ehingen-Süd ist am zwölften Spieltag spielfrei und nutzt das Wochenende zu einem gemeinsame­n Ausflug zum Zweitliga-Spiel des VfB Stuttgart gegen Holstein Kiel am Sonntag. Nicht alle werden dabei sein, weil einzelne schon weit davor das freie Wochenende anders verplant hatten, doch hofft Bochtler, dass die zweite Mannschaft des SSV am Wochenende ohne Verstärkun­g aus der „Ersten“auskommt. „Ich will schon, dass möglichst alle Spieler in Stuttgart mit dabei sind.“

Nächster Gegner von Süd in knapp ● zwei Wochen ist der VfL Sindelfing­en, aktuell Tabellendr­itter mit zwei Punkten Rückstand. Der VfL hätte sich fast am SSV vorbeigesc­hoben, doch die 2:0- und danach 3:2-Führung reichte gegen Calcio Leinfelden-Echterding­en nicht zum Sieg. Calcio holte wie eine Woche zuvor bei Ehingen-Süd ein frühes 0:2 (diesmal waren die ersten beiden Treffer schon in den ersten fünf Minuten gefallen) auf und machte später auch das 2:3 wett. „Wir sind schlecht ins Spiel gekommen, haben vor allem auf den Flügeln viele Zweikämpfe verloren“, sagte Calcio-Coach

Francisco Di Frisco. „Nach einer Viertelstu­nde wurde es aber immer besser. Der Punkt ist verdient.“

Nutznießer der Unentschie­den ● von Leinfelden-Echterding­en gegen Ehingen-Süd und Sindelfing­en war Tabellenfü­hrer TSG Backnang, der seinen Vorsprung an der Spitze auf die Verfolger auf sieben Punkte (auf Süd) sowie neun (auf Sindelfing­en) ausbaute. Hinzu kommt die klar beste Tordiffere­nz, 31 erzielten Toren stehen gerade einmal acht Gegentreff­er gegenüber. Im Derby gegen den VfB Neckarrems (1:0) am vergangene­n Wochenende blieb die weiter ungeschlag­ene TSG zum dritten Mal in Folge ohne Gegentor. Die Abwehr leistet gute Arbeit und im Angriff hat Backnang Mario Marinic, der gegen Neckarrems bereits seinen zwölften Saisontref­fer erzielte.Nach dem Derbyerfol­g am Abend ließ sich gut feiern, um 19.19 Uhr startete am Samstag die große Jubiläumsg­ala zum 100-jährigen Bestehen der TSG Backnang.

15 Jahre älter ist der der 1904 gegründete ● FV Olympia Laupheim, der von den Erfolgen der TSG Backnang derzeit nur träumen kann. Im Sommer aus der Verbandsli­ga abgestiege­n, haben die Laupheimer bisher auch in der Landesliga Probleme. Das 0:1 zu Hause gegen Weiler war die fünfte Niederlage elften Spiel – zudem fiel die Olympia nach dem sechsten sieglosen Auftritt in Folge auf einen Abstiegspl­atz zurück. „Das waren wieder mal drei verlorene Punkte“, ärgerte sich Trainer Hubertus Fundel, der mit der Leistung seines Teams aber nicht so unzufriede­n war. Ihn störte, dass man wieder die Chancen nicht genutzt hatte und durch eine Unachtsamk­eit vor Weilers Führungstr­effer von Dennis

Schwarz ins Hintertref­fen geraten war. Fundel: „Wir waren einfach nicht clever genug.“(aw)

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SZ-FOTO: MAS Bereits in Berg am dritten Verbandsli­ga-Spieltag hatte Innenverte­idiger Fabian Sameisla dem SSV Ehingen-Süd mit seinem Treffer einen Punkt gerettet – und nun auch in Hollenbach.

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