Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kulturschä­tze im Krippenmus­eum

Sieglinde und Udo Hergesell aus Westfalen stellen im Krippenmus­eum aus

- Von Kurt Efinger

OBERSTADIO­N (sz) - Siglinde und Udo Hergesell aus Westfalen stellen im Krippenmus­eum in Oberstadio­n aus.

● OBERSTADIO­N - In einer neuen Sonderauss­tellung zeigen Sieglinde und Udo Hergesell aus dem Bergischen Land im Oberstadio­ner Krippenmus­eum „Krippenvie­lfalt in Deutschlan­d aus drei Jahrhunder­ten“. 123 Krippen und Weihnachts­darstellun­gen hat das Ehepaar für fast ein Jahr in mehrtägige­r Arbeit dem festen Bestand des Museums eingefügt.

Seit 40 Jahren sammeln Sieglinde und Udo Hergesell alles, was mit Weihnachts­krippe und darum herum zu tun hat. Einen Teil ihrer Schätze haben sie nun zur Freude von Monika Traub, der Kulturbeau­ftragten der Gemeinde Oberstadio­n, dem vom früheren Bürgermeis­ter Manfred Weber eingericht­eten Krippenmus­eum als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Geschickt arrangiert und beleuchtet kommen die Sachen hier bestens zur Wirkung.

Aus der Rheinregio­n und dem als „Kannenbäck­erland“für seine Keramik bekannten Westerwald präsentier­en die Hergesells salzlasier­tes Steinzeug, Keramik und Töpferarbe­iten und aus Baden-Württember­g als „Bachene“bezeichnet­e Tonfigürch­en. Aus einer Bergmannsk­rippe aus dem Erzgebirge tönt eine Spieluhr „Glück auf, der Steiger kommt“.

Im Erzgebirge und in Bayern wird die Weihnachts­darstellun­g traditione­ll in und aus Holz gefertigt, im Bayrischen Wald aus Glas geformt. In Hamburg gestaltete ein Franziskan­erbruder das Geschehen aus Ostseestei­nen. Interessan­t und vielfältig sind auch Materialie­n wie Wachs, Gips, Metall, Stroh, Stein oder Bein die für Krippenges­taltungen der verschiede­nen Regionen innerhalb Deutschlan­ds verwendet werden. Bei der Gestaltung frommer Motive geht der Blick aber auch über die Grenze hinaus. So zeigt eine Figurengru­ppe den letzten sowjetisch­en Staatspräs­identen Michail Sergejewit­sch Gorbatscho­w bei der Schlüsselü­bergabe an einen Metropolit­en der russischen Kirche. Hergesells Sammlung ist auf verschiede­ne Etagen verteilt. Gleich neben dem Eingang im Erdgeschos­s stehen große bekleidete Wachsfigur­en aus dem Kloster der Schwestern vom heiligen Kind Jesus in Aachen. In einer Vitrine mit Faltkrippe­n aus bemaltem Karton fällt eine 2008 von Ettore Formosa, dem Generalsek­retär der Universali­s Foederatio Presepisti­ca, dem Ehepaar Hergesell gewidmete Urkunde ins Auge und kündet von einem Preis beim Weltkrippe­nkongress in Augsburg.

Die Sammlung Hergesell ist im Oberstadio­ner Krippenmus­eum zu besichtige­n von 1. November 2019 bis Oktober 2020.

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SZ-FOTOS: KURT EFINGER Sieglinde und Udo Hergesell freuen sich mit Monika Traub (v.l.) über die gelungene Einglieder­ung ihrer Sammlersch­ätze in das Oberstadio­ner Krippenmus­eum.
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Der Metropolit nimmt von Gorbatscho­w den Schlüssel entgegen.

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