Die Geschichte der Kirche St. Martinus in Kürze
Die Kirche St. Martinus wurde erstmals 1275 im Konstanzer Zehntbuch urkundlich erwähnt. Sie war eine der ersten Pfarreien der Gegend. 1765 wurde das Haus wegen Baufälligkeit abgerissen, doch bereits 1767 begann der Neubau. Finanziert wurde dieser durch eine im Testament der beiden Freiinnen Beata und Viktoria von Ulm-Erbach zur Verfügung gestellte Spende von 28 000 Gulden – fast das gesamte Vermögen der beiden Stiftsdamen. Sie verfügten darin, dass das neue Gotteshaus errichtet werden soll „auf dem Ort, wo anjezo die alte Kirchen stehet, und zwar von keinem anderen als dem Meister Kleinhans“. Der hochfürstlichaugsburgische Baumeister erstellte binnen weniger Monate das Langhaus und den Chor; noch im selben Jahr wurde der Dachstuhl aufgerichtet. Nach einer rekordverdächtigen Bauzeit von zwei Jahren war der Bau im Jahr 1769 mit dem Aufsetzen der Haube auf den 48 Meter hohen Turm fertiggestellt. Verschiedene Künstler haben die Kirche gestaltet und bemalt. In den Jahren 2004 bis 2006 wurde das Gotteshaus aufwendig renoviert. Den Abschluss und Höhepunkt bildete am 8. Oktober 2006 die Weihe des neuen Altares.
„Die Kirche stellt sich heute wieder so ursprünglich dar wie vor nahezu 250 Jahren. Ein Kleinod voll ursprünglicher Schönheit des Spätbarock und der Renaissance“, schreibt die Stadt Erbach auf ihrer Homepage.
Eine ausführliche Kirchenbeschreibung enthält der neu aufgelegte Kirchenführer im Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg (www.kunstverlag-fink.de), der auch in der Kirche ausliegt – und natürlich die zum 250-jährigen Bestehen von der Kirchengemeinde aufgelegte Festschrift. (sz)