Süd empfängt Mannschaft der Stunde
Fußball, Verbandsliga: Viermal in Folge siegreiche Tübinger kommen nach Kirchbierlingen
KIRCHBIERLINGEN (aw) - Auf eine der Mannschaften der Stunde in der Fußball-Verbandsliga trifft der SSV Ehingen-Süd am Samstag, 9. November, 14.30 Uhr. Zu Gast in Kirchbierlingen ist die TSG Tübingen, die mit der Empfehlung von zwölf Punkten und 16 erzielten Treffern in den zurückliegenden vier Partien dem SSV gegenübertritt. Süd dagegen ist seit vier Spieltagen ohne Sieg und hofft schon gegen die nach schwachem Saisonstart auf Rang elf gekletterten Tübinger auf den Umschwung.
Es ist keine ganz neue Erfahrung für den SSV Ehingen-Süd, der schon im Herbst 2017 und 2018 einen Durchhänger hatte. „Diesmal sind wir aber nicht platt oder müde wie in den vergangenen Jahren, als wir uns ein wenig durch den Oktober geschleppt haben“, sagt Trainer Michael Bochtler, der sich das aktuelle Formtief nicht so recht erklären kann. „Vielleicht ist uns der Erfolg mit Platz zwei und Tuchfühlung zur Spitze ein wenig zu Kopf gestiegen.“Tabellenrang zwei büßte Süd am vergangenen Spieltag aber ein und von einer Nähe zu Spitzenreiter Backnang ist ohnehin keine Rede mehr – die TSG ist nicht nur dem SSV, sondern der gesamten Konkurrenz enteilt. Fest steht für Bochter und das hat sich zuletzt auch bei der 0:3-Niederlage in Hofherrnweiler gezeigt: „Wir haben das eine oder andere Prozentle nachgelassen.“
Mit Einsatz im Training zufrieden
Deshalb hat Michael Bochtler im Training in den vergangenen Tagen genau hingeschaut – und war mit dem Einsatz der Spieler zufrieden. „Das Training hat gepasst. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Spieler wieder etwas galliger sind, gerade in den Zweikämpfen.“In Hofherrnweiler verlor die Mannschaft viele Zweikämpfe, was mit ein Grund für die Niederlage war. „Wir bekamen keine Hoheit über das Spiel“, so Bochtler.
Zudem verlor Süd Stefan Hess, der wegen einer Notbremse im Strafraum die Rote Karte sah. Wie lange der Innenverteidiger aussetzen muss, wisse man noch nicht, sagt Bochtler. Der Verein übermittelte dem Verband aber eine Stellungnahme in der Hoffnung auf ein mildes Urteil. Nach Meinung von Bochtler, der auch Bundesligaund Champions-League-Spiele zum Vergleich heranzieht, gebe es bei Fouls im Kampf um den Ball im Strafraum „fast willkürliche Entscheidungen“– mal nur Elfmeter oder Elfmeter und Gelb für den Sünder, während sich Hess den Elfmeterpfiff anhören und vom Platz musste. „Für mich hätte der Spieler von Hofherrnweiler, wenn er nicht gehalten worden wäre, keine klare Torchance gehabt“, so Bochtler. Eine Einschätzung, die SSV-Torwart Benjamin Gralla nach Worten des Trainers teilt.
Ob der Württembergische Fußballverband den Argumenten des SSV Ehingen-Süd folgt und eine kurze
Sperre ausspricht, wird sich zeigen. Gegen Tübingen am Samstag fehlt Stefan Hess, weshalb Kapitän Fabian Sameisla wieder in der Startelf stehen und wohl mit Jan-Luca Daur die Innenverteidigung bilden wird. Dies dürfte aber nicht die einzige Veränderung gegenüber dem Spiel in Hofherrnweiler sein. „22 Spieler waren im Abschlusstraining, es besteht somit die Auswahl an Spielern. An mir liegt es nun, die richtige Mischung zu finden“, so Michael Bochter.
Die TSG Tübingen dagegen trat zuletzt in Folge mit derselben Startelf an – für Süd-Trainer Bochlter ein wesentlicher Grund für die Erfolge gegen Hollenbach (3:2), Calcio LeinfeldenEchterdingen (6:4), Fellbach (4:1) und Heimerdingen (3:1). „Die Tübinger haben offenbar ihre Formation gefunden.“Das war anfangs der Saison anders, aus ihren ersten sieben Spielen holte die TSG gerade einmal zwei Punkte, erst am achten Spieltag gelang Tübingen beim 5:3 gegen Pfullingen der erste Sieg. Der holprige Start war aus Sicht von Michael Bochtler auch dem Abgang einiger Leistungsträger geschuldet; in Lukas Hartmann, Wille Sauerborn, Marvin Methner (alle zum Oberligisten SSV Reutlingen) und Tobias Dierberger (zum Regionalligisten TSG Balingen) verließen gleich vier Stammkräfte die TSG Tübingen. „Das war ein großer Aderlass, die Mannschaft hat richtig Qualität verloren“, so der SSV-Trainer. Die Lücken scheinen inzwischen geschlossen zu sein, vier Siege in Folge legen das nahe. Und geht es nach den Tübingern, folgt am Samstag der fünfte.
Das will Ehingen-Süd verhindern, um die eigene Sieglosserie zu beenden. „Mal wieder Tore zu schießen, auch zum richtigen Zeitpunkt, und mal wieder in Führung zu gehen, das wäre schön“, sagt Trainer Bochtler. „Aber wir sind nach wie vor auch stark genug, um auch Rückstände wettzumachen. Wir müssen nur an unsere Stärken glauben.“