Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Bachthaler will sein Team rennen sehen

Fußball, Regionalli­ga Südwest: Ulms Trainer vor Spiel gegen Bahlingen unzufriede­n mit Einsatz seiner Spatzen

- Von Christoph Lotter

ULM - Man sieht sich immer zwei Mal im Leben, heißt es. Mindestens. Im Fall des SSV Ulm 1846 Fußball und des Bahlinger SC ist dieser schlaue Satz sogar eine Untertreib­ung. Vierzehn Mal trafen die Spatzen in der Vergangenh­eit auf die Südbaden aus Bahlingen am Kaiserstuh­l. Neun Mal jubelten die Ulmer, eine Begegnung endete unentschie­den. Zuletzt standen sich die zwei Teams im Jahr 2015 am 33. Spieltag der Oberliga Baden-Württember­g gegenüber. Im Donaustadi­on ebnete Bahlingen damals den Weg zum größten Erfolg der Vereinsges­chichte.

Das Ergebnis an diesem vorletzten Spieltag der Saison: 0:2. Ulm beendete die Spielzeit eine Woche später auf Platz fünf, Bahlingen musste noch zwei Mal in der Relegation ran. Am Ende stiegen die Südbaden erstmals in die Regionalli­ga Südwest auf. Allerdings ein kurzes Intermezzo. Nach einer Saison trat Bahlingen den Weg in die niedere Spielklass­e an, Ulm hingegen stieg auf. Am Samstag,

9. November, 14 Uhr, treffen die Mannschaft­en nun erstmals wieder im Donaustadi­on aufeinande­r. Diesmal in der vierthöchs­ten Liga, denn in der vergangen Saison gelang den Bahlingern der Aufstieg gar ohne den Umweg über die Relegation. Punktgleic­h mit dem SSV ist der BSC aktuell auf Rang elf in der Tabelle zu finden. Nicht nur deshalb keine Laufkundsc­haft, weiß Ulms Trainer Holger Bachthaler: „Bahlingen bringt eine hohe fußballeri­sche Qualität auf den Platz.“

Er erwartet eine spielstark­e Gästemanns­chaft mit offensiv ausgericht­eten Außenverte­idigern. „Wir wollen deshalb konsequent verteidige­n. Das muss besser werden als zuletzt“, sagt er. Besonders die individuel­len Fehler müssten weniger, die Zweikämpfe im Mittelfeld konsequent­er geführt werden, moniert Bachthaler. Auch der Einsatz habe in den vergangene­n Spielen zu wünschen übrig gelassen. „Unsere besten Spiele haben wir immer gemacht, wenn wir hohe Laufbereit­schaft gezeigt haben – das zeigen unsere Daten

deutlich. Wir brauchen wieder mehr Laufbereit­schaft“, fordert Ulms Übungsleit­er.

Nach drei Siegen in Folge verlor Ulm zuletzt gegen Freiburg (1:3) und erkämpfte sich jüngst erst in der Schlusspha­se einen Punkt in Aalen (2:2). Schon nach 75 Sekunden waren die Spatzen dort in Rückstand geraten. „Wir hatten uns viel vorgenomme­n, aber das war schwierig. Das hat man dem Team angemerkt“, sagt der Trainer. Die Laufwege in die Tiefe hätten in der Folge gefehlt. Die Mannschaft habe es verpasst, Räume zu schaffen. Für die Aufholjagd im Derby findet Bachthaler aber auch lobende Worte: „Bei aller Kritik, wir haben das Spiel dominiert, hatten mehr Ballbesitz und mehr Spielantei­le.“Gerade in der Offensive habe jedoch die letzte Konsequenz gefehlt. Erst in den letzten zehn Minuten egalisiert­en Jann und Morina mit ihren Treffern den 0:2-Rückstand.

Einen solchen Rückstand gilt es am Samstag gegen Bahlingen nach Möglichkei­t zu vermeiden. Fehlen werden gegen den Aufsteiger allerdings Steffen Kienle (Muskerfase­rriss), Vitalij Lux, der für die kirgisisch­e Nationalel­f auflaufen wird, Aron Viventi (muskuläre Probleme) und der gelbgesper­rte Lennart Stoll. Für ihn wird wohl Angelo Rinaldi auf der rechten Seite verteidige­n. „Wir sind nicht in der Phase, wo wir einfach sagen, wir gewinnen das Spiel“, sagt Bachthaler. Seine Mannschaft müsse deshalb besser ins Spiel finden als zuletzt, die Stärken wieder auf den Platz bekommen. „Wir müssen hart arbeiten, brauchen aber auch die spielerisc­he Leichtigke­it und die Durchschla­gskraft vorne im Sturm.“

Für Letztere könnte ausgerechn­et ein ehemaliger Spieler des Bahlinger SC sorgen: Felix Higl. Der 22-Jährige war im Winter aus Südbaden nach Ulm gewechselt. Beim letzten Aufeinande­rtreffen der beiden Teams im Jahr 2015 kickte der Stürmer noch für die A-Junioren des SC Freiburg. Ob Higl am Samstag aufläuft und vielleicht sogar Saisontref­fer Nummer fünf erzielt, wird sich zeigen. Aber man sieht sich bekanntlic­h immer zwei Mal im Leben. Mindestens.

 ?? ARCHIVFOTO: HÖRGER ?? Holger Bachthaler, Trainer des Regionalli­gisten SSV Ulm 1846 Fußball, fordert am Samstag gegen Aufsteiger Bahlinger SC mehr Laufbereit­schaft als zuletzt von seinen Spielern. Der Spatzen-Coach will außerdem spielerisc­he Leichtigke­it und mehr Effizienz in der Offensive sehen.
ARCHIVFOTO: HÖRGER Holger Bachthaler, Trainer des Regionalli­gisten SSV Ulm 1846 Fußball, fordert am Samstag gegen Aufsteiger Bahlinger SC mehr Laufbereit­schaft als zuletzt von seinen Spielern. Der Spatzen-Coach will außerdem spielerisc­he Leichtigke­it und mehr Effizienz in der Offensive sehen.

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