Roboter sind die besseren Liebhaber
Immer mehr Menschen trennen sich. Angela Merkel vom Thron, die Briten von Europa, der VfB in einer Art serieller Monogamie von Trainern. Bereits bei der Geburt bekommen wir Menschen stete Veränderung implementiert, kaum ist die Nabelschnur abgeschnitten, krabbeln wir davon. Die meisten Scheidungen gibt es weltweit in Luxemburg. 54 Prozent trennen sich dort.
Das Geheimnis partnerschaftlicher Stabilität ist simpel. In guten Beziehungen, sagen Psychologen, liege das Verhältnis von Lob zu Kritik bei 4:1. Ehe Sie Ihren Mann also dafür kritisieren, dass er seine räsigen Socken im Raum verstreut wie Frau Holle die Schneeflocken, loben Sie ihn: Für seinen feschen Bart, die Tatsache, dass er es monatlich auf unnachahmliche Art schafft, 1200 Euro netto heimzubringen, loben sie seine zotigen Witze oder die Komplimente, die er an der Fasnet anderen Frauen machte.
Im Ernst: Unsere Liebe muss nachhaltiger werden, klar, dass junge Leute über Alternativen nachdenken. Bereits 29 Prozent können sich laut Umfrage vorstellen, in der Zukunft Beziehungen mit Robotern respektive Künstlicher Intelligenz einzugehen. Die Jugend weiß: Roboter sind tolle Liebhaber, sie haben die bessere Software. Sie loben unaufgefordert unser Aussehen und geben uns stets recht, sagen nie, dass du langweilig bist, wenn du auf der Couch einschläfst, brauchen keinen, der sie rettet oder komplettiert, und schon gar keine Dauerbespaßung. Alles, was sie brauchen, ist ab und an eine Streicheleinheit via Tastatur – und dass man ihre Namen richtig ausspricht. Kleiner Tipp: Sie stehen total drauf, wenn man sie Alexa nennt. (zak)