In sozialen Netzwerken wird vor Pferdeschänder gewarnt
Organisatorin eines Stalls im Raum Erbach hat den Verdacht, dass ein Tier misshandelt worden ist
GERBACH - Geht in der Region um Erbach wieder ein Pferdeschänder um? Nach Vorfällen im vergangenen Jahr soll kürzlich wieder ein Pferd in einem Stall Opfer einer Schändung geworden sein. Davon geht zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit die Organisatorin des betroffenen Stalls aus. In der Pferde-Szene wird derzeit über die sozialen Netzwerken gewarnt.
Die Frau nennt im Gespräch mit Schwäbische.de zwar ihren Namen, jedoch will sie anonym bleiben. Auch zur Örtlichkeit will sie keine konkreten Angaben machen. Zu groß sei die Furcht vor möglichen Nachahmungstätern. Das Vertrauen in die erfolgreiche Strafverfolgung der Polizei scheint etwas in die Brüche gegangen zu sein. „In 99 Prozent der Fälle passiert eh nichts“, sagt sie.
Über den aktuellen Fall könne sie nicht viel sagen. Es habe eine tierärztliche Untersuchung stattgefunden, wobei Verletzungen im Intimbereich festgestellt worden seien, die von einer Schändung stammen sollen, sagt sie.
Wie auch die Ulmer Polizei auf Nachfrage von Schwäbische.de bestätigt, sei bislang noch keine Anzeige
erstattet worden. „Das ist noch geplant“, so die Stall-Chefin. „Aber die Besitzerin ist derzeit noch so durch den Wind, dass sie noch nicht dazu gekommen ist.“
Im Juli des vergangenen Jahres wurde eine Stute im Erbacher Teilort Bach Opfer eines Angriffs. Das Tier wies unter anderem Schnittverletzungen am Genitalbereich auf. Der mutmaßliche Täter konnte bislang nicht ermittelt werden.
„Die Ermittlungen waren bislang nicht zielführend“, sagt Stefan Adamski, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ulm. Der Fall sei damit aber noch nicht endgültig abgeschlossen.
Nur seien aktuell die Ermittlungsansätze erschöpft. Auch damals wollte sich ein Landwirt aus der besagten Region im Gespräch mit Schwäbische.de nur anonym zum Vorfall äußern. Er befürchtete ebenfalls, dass Pferdeschänder bei ihm und seinen Pferden Halt machen.
Derweil machen Pferdebesitzer vor allem bei Facebook auf den aktuellen Fall aufmerksam. „Bitte kontrolliert eure Pferde, habt die nächste Zeit ein wachsames Auge – insbesondere auf Stuten“, schreibt eine Nutzerin. Mit der Besitzerin der betroffenen Stute zu sprechen, war bislang nicht möglich.