Kirche macht bei Kindergarten-Erweiterung nicht mit
Gemeinde muss zusätzlichen Betreuungsbedarf in Oberdischingen alleine stemmen – Bürgermeister ist „irritiert“und sorgt sich um zeitnahe Umsetzung
OBERDISCHINGEN (reis) - Schlechte Kunde von der Kirche hat die Gemeinde Oberdischingen erhalten: Die notwendige Erweiterung des Kinderbetreuungsangebots muss sie alleine bewältigen. Der Kirchengemeinderat hat sich gegen einen Anbau am bestehenden Kindergarten und auch gegen eine Beteiligung an einem anderen Standort ausgesprochen, teilte Bürgermeister Friedrich Nägele am Dienstag im Gemeinderat mit. Von der im März in nicht öffentlicher KGR-Sitzung gefällten Entscheidung zeigte er sich „irritiert“. Die Signale seien zuvor andere gewesen, sagte Nägele. Es sei schwierig, nun wie geplant im kommenden Jahr eine Lösung für die Lücke im Betreuungsangebot zu finden.
„Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen“, erklärte die zweite KGR-Vorsitzende Monika Schiewe gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“. Ursprünglich sei man nur von einer Erweiterung um eine Gruppe ausgegangen, „und das konnten wir uns auch grundsätzlich vorstellen“, mittlerweile sei absehbar, dass das nicht reiche. „Bei den aktuell vorgesehenen eineinhalb Gruppen ist das neue Baugebiet ja noch gar nicht berücksichtigt“, sagt Schiewe. Der zusätzliche Bedarf würde zu einem zu großen Verwaltungsaufwand für die Kirchengemeinde führen, erklärte sie, zumal man mit aktuell vier Gruppen deutlich über der Empfehlung der Diözese liege, die sich an der Zahl der Katholiken in der Gemeinde orientiert. Demnach kämen in Oberdischingen nur eineinhalb Gruppen in kirchlicher Trägerschaft in Frage.
Außerdem müsste für die bislang vorgesehene eineinhalbgruppige Erweiterung am bestehenden Kindergarten St. Martin das Mittelstück des Gartens und damit „der schönste Teil“des Außenbereichs weichen, sagt Schiewe. Sie betont, dass man nichts habe heimlich machen wollen und die Entscheidung so schnell wie möglich treffen wollte: „Wir haben auch mit dem katholischen Verwaltungszentrum Rücksprache gehalten, und unser derzeitiger Pfarradministrator Otto Glökler