„Uns Uwe“nach Sturz an der Hüfte operiert
Nationalmannschaftsehrenspielführer Seeler liegt in Hamburger Klinik – Eingriff ist offenbar gut verlaufen
HAMBURG (SID/dpa) - Große Sorge um ein Fußballidol: Uwe Seeler hat bei einem schweren Sturz in seinem Haus bei Hamburg einen Hüftbruch erlitten. Seeler musste sich noch am Freitag in der Hansestadt einer Operation unterziehen. Am Abend meldeten „Hamburger Morgenpost“, „Hamburger Abendblatt“und die „Bild“-Zeitung immerhin: Der 83-Jährige hat den Eingriff gut überstanden.
Freunde und Weggefährten zeigten sich angesichts des Unfalls schwer betroffen. Im Namen von Seelers Herzensclub Hamburger SV schickte Trainer Dieter Hecking Genesungswünsche ins AlbertinenKrankenhaus im Stadtteil Schnelsen: „Lieber Uwe, bleib aufrecht, du schaffst das!“, sagte Hecking. „Mannschaft, Trainerstab und Sportliche Leitung sind in Gedanken bei dir.“
Zuvor hatte der Club bestätigt, dass Seeler in seinem Haus in Norderstedt schwer gestürzt war und sich dabei „unter anderem die Hüfte gebrochen“hatte. Seeler, Vizeweltmeister von 1966 und Ehrenspielführer der Nationalmannschaft, hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Unter anderem setzen ihm die Folgen eines Autounfalls von 2010 zu, den früheren Stürmer plagen seither Rücken- und Gleichgewichtsprobleme. 2017 wurde Seeler erfolgreich ein Herzschrittmacher eingesetzt, auch musste er sich einen Tumor in der Schulter entfernen lassen. Seinen Leiden ist er stets mit ausgeprägtem Optimismus und Humor begegnet.
Dieses Wesen und sein Charakter haben Seeler neben seinen großen sportlichen Erfolgen zu dem Idol werden lassen, das er heute ist. Er wurde unter anderem deutscher Meister, Fußballer des Jahres 1960, 1964 und 1970, mehrmals Torschützenkönig und war umworben in Europa – aber er blieb stets „Uns Uwe“und seinem Hamburg treu. Entsprechend ist die Anteilnahme an Seelers Verletzung.
Sein früherer Mannschaftskamerad Horst Schnoor etwa sagte der „Hamburger Morgenpost“, er sei „total geschockt“von der Nachricht. Noch am Donnerstag hatte er mit seiner Frau und den Seelers zum Essen zusammengesessen. „Uwe ist hart im Nehmen, er hat schon einiges überstanden“, so Schnoor. Auch Bayern Münchens Trainer Hansi Flick wünschte baldige, gute Besserung: „Er ist einer der größten Stürmer, die Deutschland je hatte, eine absolute Persönlichkeit“, sagte Flick, der Seeler aus seiner Zeit beim Deutschen Fußball-Bund gut kennt. „Ich hoffe, dass er bald wieder fit ist.“