Feuerinferno und Hitzerekord in Kalifornien
Mehr als 200 Camper entkommen Flammen per Hubschrauber
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SAN FRANCISCO (dpa) - Asche regnet vom Himmel, lodernde Flammen versperren die Straßen, Camper und Wanderer bangen um ihr Leben: Rasch um sich greifende Waldbrände haben Teile Kaliforniens am Wochenende in eine Feuerhölle verwandelt. Mithilfe von Militärhubschraubern wurden mehr als 200 Urlauber aus einer lebensgefährlichen Situation gerettet. Die Flammen hatten in der Nacht zum Sonntag einen Campingplatz an dem Mammoth-PoolStausee in der Sierra Nevada umzingelt. Der Rückweg auf der einzigen Straße dorthin war durch umgestürzte Bäume blockiert.
„Wir dachten, wir würden sterben“, erzählte Jerber Maradiaga nach der Rettungsaktion am Sonntag dem „San Francisco Chronicle“. In nasse Tücher gewickelt hätten er und seine Familie am Rand des Sees ausgeharrt. Saul Hernandez sprang mit seinen Freunden ins Wasser. Sie hätten wegen des Rauchs kaum atmen können, schilderte der 26-Jährige das Schreckensszenario. „Es fühlte sich an, als würden wir in einem Ofen sitzen.“
Die Rettung kam aus der Luft. Mit Hubschraubern flog die US-Nationalgarde die mehr als 200 festsitzenden Urlauber in der Nacht nach Fresno. Nach Angaben des Sheriffs im Bezirk Madera County wurden 20 Verletzte, einige mit Knochenbrüchen und Verbrennungen, in Krankenhäuser gebracht.
Die Flammen des sogenannten Creek Fire im Bezirk Fresno haben sich seit Freitagabend auf knapp 300 Quadratkilometer ausgebreitet, wie die Brandschutzbehörde CAL Fire am Sonntagabend mitteilte. Rund 850 Feuerwehrleute kämpften mit Unterstützung von mehreren Löschhubschraubern in dem schwer zugänglichen Waldgebiet gegen die Flammen an. Der Brand im Sierra National Forest bedrohte der Feuerwehr
zufolge bis zu 3000 Häuser. Für mehrere Orte wurde eine Evakuierung angeordnet. Am Südrand des Yosemite-Nationalparks wurde am Sonntagabend die Mariposa Grove mit ihren bekannten Mammutbäumen für Besucher geschlossen.
Die Ursache für das „Creek Fire“war zunächst nicht bekannt. In den vergangenen Wochen waren Hunderte Brände in dem Westküstenstaat durch Blitze ausgelöst worden. Bei extremer Hitze loderten am Wochenende auch in Südkalifornien neue Feuer auf.
Seit Samstag hat zudem eine Hitzewelle Kalifornien fest im Griff. In Woodland Hills, nordwestlich von Los Angeles, seien am Sonntag 49,4 Grad Celsius gemessen worden, teilte die Wetterbehörde NOAA mit. Dies sei ein Rekordwert für den Bezirk Los Angeles County. Die Feuerwehr rief die Anwohner der betroffenen Regionen im Bundesstaat auf, wegen der steigenden Temperaturen wenig Zeit draußen zu verbringen. Die starke Hitze und Trockenheit soll in den nächsten Tagen in weiten Teilen Kaliforniens andauern.
In ganz Kalifornien waren laut einem Lagebericht der Feuerwehr von Sonntag zuletzt mehr als 14 800 Einsatzkräfte damit beschäftigt, 23 größere Brände einzudämmen.