Lange Nacht der Literatur in Überlingen
„Die Filme, die wir in den 60er-Jahren gemacht haben, sind passé. Der Zuschauer hat sich verändert, und ich kann dem nicht mehr ganz folgen“, sagte Menzel.
Seine Liebe zu den Frauen war ein Markenzeichen der Filme von Jiri Menzel. Doch im richtigen Leben habe ihm das Selbstvertrauen gefehlt, sagte er: „Ich hatte immer Angst vor den Mädels – ich mochte sie, aber sie haben sich über mich lustig gemacht.“
Die letzten Jahre seines Leben verbrachte Jiri Menzel zurückgezogen im Kreis seiner Familie. Kurz nach den Dreharbeiten für den Film „Dolmetscher“mit ihm in einer der Hauptrollen war er schwer erkrankt. Nach einer Operation lag Menzel Ende 2017 monatelang im Krankenhaus – und erholte sich nie mehr ganz. Seine Frau, die Filmproduzentin Olga, schrieb nun in den sozialen Medien, ihr Mann sei in dieser Zeit „der Tapferste unter den Tapferen“gewesen. (dpa) ÜBERLINGEN (sz) - Die Lange Nacht der Literatur im Rahmen des Stadtjubiläums 1250 Jahre Überlingen widmet sich der hiesigen Literatur, von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Der Galopp durch die Epochen startet am 19. September um 16 Uhr im katholischen Pfarrzentrum mit der Buchtaufe des Sammelbandes „Überlingen literarisch. Ein Spaziergang durch die Jahrhunderte“. Es lesen die beiden Herausgeber Siegmund Kopitzki und seine Frau Waltraut Liebl. Im Anschluss daran folgt um 19 Uhr der Vortrag von Oswald Burger mit dem Titel „Bohème am Bodensee – Literarisches Leben in Überlingen“. Weiter geht es um 20 Uhr mit Martin Walsers Klassiker „Die Zimmerschlacht“in Noltes Theater. Um 21 Uhr folgt schließlich die Autorenlesung von Katharina Neuser in der Städtischen Galerie. Unter dem Titel „Paradies und Pogrom“gibt es Lyrik und Miniaturen in Prosa.