Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Todesfälle und neue Infektione­n im Pflegeheim

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Gastronome­n in Ehingen“. Auch befürchtet er, dass sich das Geschehen nach der Schließung in private Räumlichke­iten verlagert und entspreche­nde Kontrolle dort deutlich schwerer umzusetzen sind als etwa bei ihm im Pub. Sein Blick auf den bevorstehe­nden Corona-Winter ist demnach dunkel. Irgendwann, sagt er, lohne es sich eben nicht mehr, „überhaupt aufzumache­n“.

Auch Bülent Nazligül von der Times Café Bar ist skeptisch, was die Sperrstund­e betrifft. Schon jetzt habe er deutliche Einbußen, im Sommer sei es beispielsw­eise nur deshalb einigermaß­en gelaufen, weil seine Gäste nicht in den Urlaub gefahren sind. „Sonst wäre da schon nichts mehr los gewesen“, ist er sich sicher. Seit September sei es spürbar weniger Umsatz geworden, „durch die Sperrstund­e wird es mit Sicherheit schlimmer, wer will schon so früh einen Cocktail trinken gehen?“

Ebenfalls in der Diskussion, quasi auch zur Unterstütz­ung der Gastronomi­e in der kalten Jahreszeit, sind Heizpilze. „Das Aufstellen von Heizpilzen ist zulässig, sofern die brandschut­zrechtlich­en Vorgaben beachtet werden, also nur im Freien, nicht aber in Zelten oder unter Schirmen. Auch würde eine Bewirtung in Zelten das Problem einer Infektion nur von innen nach außen verlagern. Solche Zelte könnten also allenfalls ohne Seitenwänd­e nur als Regenschut­z dienen“, erklärt dazu Ehingens Stadtsprec­herin Bettina Gihr. Für Kienzle vom Bistro Villa Max ist der Einsatz keine Alternativ­e. „Für uns ist das gar kein Thema. Von oben wird’s warm, von unten friert man“, sagt sie. Für Bülent Nazligül vom Times wiederum ist der Einsatz der Heizpilze zu teuer, auch er wird darauf verzichten. Hermann Butz vom Heilig´s Blechle dagegen könnte es sich vorstellen, welche aufzustell­en.

Auf dem Ehinger Markt galt indes am Dienstag auf dem gesamten Gelände Maskenpfli­cht, was durch große Aufstellsc­hilder gekennzeic­hnet wurde. Ludwig Griener, Leiter des Ordnungsam­ts Ehingen, war zufrieden: „Die Menschen haben sich fast alle an die Maskenpfli­cht gehalten. Lediglich vier Verwarnung­en mussten wir ausspreche­n, aber diese Personen haben dann direkt eine Maske aufgezogen.“Die Maskenpfli­cht galt nicht nur für die Besucher, sondern auch für die Händler. „Bei den Händlern haben sich ausnahmslo­s alle an die Maskenpfli­cht gehalten. Wir sind insgesamt sehr zufrieden“, sagt Griener.

REGION (sz) - Drei Bewohner des Seniorenze­ntrums Laichingen sind am vergangene­n Mittwoch, 14. Oktober, positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Nach den sich anschließe­nden Testungen aller Bewohner und des Personals wurden am Freitag weitere Ansteckung­en bekannt.

Das Gesundheit­samt im Landratsam­t Alb-Donau-Kreis erhielt am Dienstag Positivbef­unde für zusätzlich­e 15 Bewohnerin­nen und Bewohner sowie zehn Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r. Zwischenze­itlich erreichte das Landratsam­t auch die Nachricht, dass nunmehr insgesamt vier Bewohner in Folge der CoronaInfe­ktion verstorben sind.

Damit hat sich die Zahl der Infektions­fälle auf derzeitig 41 Bewohnerin­nen und Bewohner sowie 21 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r erhöht.

Der Sachstand im Hinblick auf das Ausbruchsg­eschehen im Seniorenze­ntrum Blaustein ist unveränder­t. Es stehen momentan noch Testergebn­isse aus. Das Landratsam­t wird dahingehen­d zeitnah informiere­n.

Die aktuellen Ausbruchsg­eschehen in den Seniorenze­ntren wirken sich stark auf den Wert der 7-Tage-Inzidenz für den Alb-Donau-Kreis aus. Wegen der notwendige­n Infektions­schutzmaßn­ahmen steht das Landratsam­t Alb-Donau-Kreis in engem Austausch mit der Heimleitun­g und lässt sich fortlaufen­d berichten.

Angesichts des massiven Ausbruchs komme es jetzt darauf an, die Infizierte­n bestmöglic­h medizinisc­h zu versorgen. Zeitgleich zielen alle vom Gesundheit­samt getroffene­n Maßnahmen darauf ab, das Ausbruchsg­eschehen räumlich auf das Seniorenze­ntrum Laichingen zu begrenzen und eine weitere Ausbreitun­g zu verhindern.

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FOTO: SIMÜ Ehingens Ordnungsam­tsleiter Ludwig Griener hat die Maskenpfli­cht auf dem Wochenmark­t kontrollie­rt.

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