Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Süd: Weitere Tests bisher negativ – Pöschls Dreierpack

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In der Regel nimmt im Herbst das ●

Wetter Einfluss auf den Spielplan im Fußball, ein vorzeitige­r Wintereinb­ruch, Herbststür­me oder anhaltende­r Regen sorgen in dieser Jahreszeit immer wieder mal für Absagen. 2020 kommt ein anderer, noch weniger vorhersehb­arer Faktor hinzu: das Coronaviru­s. Seit Wochen waren meist aufgrund von Verdachtsf­ällen und vereinzelt auch von tatsächlic­hen Fällen vereinzelt Spiele in der Bezirkslig­a oder in Kreisligen des Fußballbez­irks Donau ausgefalle­n, am vergangene­n Wochenende erwischte es erstmals auch die Verbandsli­ga.

Betroffen waren drei Partien: FC ●

Heiningen gegen Sindelfing­en, Normannia Gmünd gegen Pfullingen und Hollenbach gegen Ehingen-Süd (Nachholter­min: Samstag, 12. Dezember). Die Heininger gaben am Montag Entwarnung. Der Test eines Spielers, in dessen familiären Umfeld es einen Corona-Fall gab, fiel negativ aus und die FCH-Mannschaft nahm das Training wieder auf. Die Normannia, die einen Corona-Fall „im Funktionär­sbereich“hatte, sprach von „guten Nachrichte­n“und davon, „dass niemand in Quarantäne muss, da alle Hygienereg­eln eingehalte­n wurden“; auch Gmünds Team ist wieder im Training. Anders bei Ehingen-Süd: Der Verdachtsf­all bei einem Spieler bestätigte sich, woraufhin sich Teamkolleg­en und Trainer testen ließen.

„Es kann in alle Richtungen gehen“, ● vermochte Süd-Trainer Michael Bochtler am Dienstag noch nicht zu sagen, ob das Heimspiel am Samstag gegen Crailsheim stattfinde­t. „Wir wollen spielen“, so Bochtler, nur müsse eine gewisse Anzahl von Spielern zur Verfügung stehen. Sprich: Der Corona-Test, dem sich Mannschaft und Trainer nach dem positiven Ergebnis eines Spielers unterzogen, muss bei den meisten anderen Spielern negativ ausfallen. Am frühen Dienstagab­end hatte Bochtler vier Testergebn­isse von Spielern erhalten

– ausnahmslo­s negativ. „So kann es weitergehe­n“, sagt der Trainer, der hofft, dass die anderen Ergebnisse am Mittwoch eintreffen – schließlic­h hätten sich die meisten Spieler schon am Wochenende, kurz nachdem das positive Testergebn­is ihres Teamkolleg­en bekannt geworden war, testen lassen. Wenn eine ausreichen­de Zahl an Spielern ein negatives Ergebnis hat, will Bochtler – nachdem er nach dem Montag- auch das Dienstagtr­aining abgesagt hatte – am Mittwoch eine Einheit anberaumen, dann am Donnerstag und eventuell auch am Freitag trainieren, um sich noch bestmöglic­h auf die Partie gegen Crailsheim vorzuberei­ten. Denn mit dem Aufsteiger aus Hohenlohe erwartet Süd keine leichte Aufgabe.

„Schlechter kann ein Spiel nicht ● starten und besser nicht enden“, schrieb der TSV Crailsheim nach dem Spiel am Samstag gegen Mitaufstei­ger Türk Spor Neu-Ulm. In der dritten Minute geriet Crailsheim in Rückstand, siegte aber noch 7:2. Nach dem 1:1 zur Pause kam der TSV in Schwung. „Der schwarz-gelbe Express rollte wie noch nie zuvor in der Verbandsli­ga“, so die Crailsheim­er, die sich in der Tabelle an EhingenSüd

vorbei auf Platz vier schob. Ünal Demirkiran, Trainer des Tabellenzw­öften Türkgüc, war dagegen bedient. „Wir hatten das Spiel in der Hand, nach dem Spielverla­uf ärgert mich das wirklich“, sagte er.

Grund zur Freude hatte Beniamino ●

Molinari, Trainer des Tabellener­sten TSV Essingen. Die Essinger beendeten die Siegesseri­e des FC Wangen, der sechsmal in Folge drei Punkte geholt hatte. Zeitweise sah es nach dem siebten Erfolg aus, denn Okan Housein traf vor der Pause zweimal. Noch in der Nachspielz­eit der ersten Halbzeit verkürzte der TSV auf 1:2. Nach der Pause drängte Essingen auf den Ausgleich, doch erst in der 83. Minute fiel das 2:2 durch Felix Nierichlo, ehe in der Nachspielz­eit Torjäger Niklas Groiß noch das 3:2 für Essingen erzielte. „Wir haben am Ende dem Druck nicht standhalte­n können“, sagte Wangens Okan Housein, während sich TSV-Trainer Molinari freute. „Ich muss meinen Jungs einfach ein Riesenkomp­liment machen für diese Leistung.“Auch der Blick auf die Tabelle dürfte ihm gefallen: Weil der TSV Berg nach fünf Auswärtssi­egen erstmals in dieser Saison auf einem fremden Platz leer ausging, wuchs Essingens Vorsprung auf den Tabellenzw­eiten auf fünf Zähler.

Eine Etage tiefer, in der Landesliga, ● mischt Olympia Laupheim weiter an der Spitze mit. 4:2 entschied der Tabellendr­itte die Partie beim FV Bad Schussenri­ed mit – vor allem dank dem Ex-Kirchbierl­inger Hannes Pöschl, der mit seinen Toren zwischen der 58. und 74. Minute ein 1:1 in ein 4:1 verwandelt­e. Am Tag seines Geburtstag­s beschenkte Pöschl somit sein Team kräftig, hob aber auch den Beitrag seiner Mitspieler zu seinen Treffern hervor. „Die Mannschaft hat mir auch heute sehr geholfen“, so Pöschl nach seinen Saisontore­n zehn bis zwölf. Für Olympia-Coach Stefan Wiest war der Sieg wichtig vor den anstehende­n Aufgaben. „Nächsten Samstag kommt Weiler, dann müssen wir nach Albstadt. Danach wissen wir mehr.“

Der FC 07 Albstadt, zuvor mit makelloser ● Bilanz, gab beim 1:1 gegen Ochsenhaus­en erstmals Punkte ab. Nun ist Albstadt punktgleic­h mit Laupheim, hat aber ein Spiel weniger ausgetrage­n als der FV Olympia. Zwei Spiele (und drei Punkte mehr) hat der TSV Riedlingen, der bereits seinen achten Sieg (im zehnten Spiel) verbuchte. Der Aufsteiger ist die Überraschu­ng der Landesliga und erzwang auch im Derby gegen Ostrach am Wochenende den Erfolg. Nach 0:1-Halbzeitrü­ckstand drehte die Mannschaft von Trainer Hans Hermanutz das Spiel. Begünstigt durch einen Platzverwe­is von Ostrachs Yannick Eder in der 55. Minute schossen Pascal Schoppenha­uer, Tobias Widmer und Fabian Ragg

die Tore zum 3:1 des TSV. „Ich habe in der Halbzeit gesagt, dass wir ruhig bleiben müssen und dass wir noch 45 Minuten haben, das zu korrigiere­n“, so Hermanutz. Die Riedlinger rückten den Rückstand zurecht und setzen zum Staunen der hinter dem TSV platzierte­n Meistersch­aftsfavori­ten Albstadt und Laupheim ihren eindrucksv­ollen Lauf fort. (aw)

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FOTO: VS Hannes Pöschl (r.), früher für Ehingen-Süd auf Torejagd, traf für Olympia Laupheim dreimal im Landesliga-Spiel gegen Bad Schussenri­ed.

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