Drogenrazzia: 18 Wohnungen durchsucht
Polizei stellt Kokain, Ecstasy und mehr sicher
ULM (sz) - Wer im Ulmer Stadthaus die Treppen zum Saalfoyer emporsteigt, läuft normalerweise auf zwei Bronzebüsten zu: Portraits der Geschwister Hans und Sophie Scholl (Foto). Geschaffen von Otl Aicher, werden sie seit der Eröffnung des Hauses 1993 dauerhaft im Stadthaus gezeigt. Seit einigen Tagen fehlen diese beiden Büsten. Sie wurden an das „Bilbao Fine Arts Museum“verliehen, und werden gezeigt in der Ausstellung „Otl Aicher. Metro Bilbao. Architecture and Landscape“von Anfang November bis Ende Februar 2021. Neben den Scholl-Büsten habe ein beachtliches Konvolut an Exponaten aus dem Ulmer HfG-Archiv den Weg in die Spanische Metropole angetreten. In Ulm zurück werden die Büsten Ende März des kommenden Frühlings erwartet.
NEU-ULM/REGION (sz) - Am frühen Mittwochmorgen sind federführend durch die Kriminalpolizei Neu-Ulm in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Memmingen sowie mit Unterstützung durch 180 Einsatzkräfte 18 Wohnobjekte in Bayern und BadenWürttemberg nach Betäubungsmitteln durchsucht worden.
Die Objekte erstreckten sich auf die Landkreise Neu-Ulm, Günzburg, Dillingen, Donau-Ries, Eichstätt, Heidenheim und die Stadt Ulm.
Hintergrund war, dass bei 18 beschuldigten Männern im Alter zwischen 20 und 49 Jahren der Verdacht bestand, dass sie zum Teil mehrfach Drogen von vier weiteren Hauptbeschuldigten aus dem Raum Günzburg erworben hatten. Die vier Hauptbeschuldigten waren bereits im Juli nach einer unerlaubten Einfuhr von Betäubungsmitteln aus den Niederlanden vorläufig festgenommen worden.
Im Rahmen der Durchsuchungen leistete ein 36-jähriger Angehöriger eines Beschuldigten Widerstand, indem er versuchte, die Maßnahmen zu stören; mehrfach beleidigte er die Beamten. Der 36-Jährige wurde festgenommen.
Im Ergebnis wurden verschiedenste Drogen sichergestellt: etwa 70 Ecstasy-Tabletten, 170 Gramm Marihuana, 65 Gramm psilocybinhaltige Pilze, 30 Gramm Kokain, 20 Gramm Haschisch sowie geringe Mengen Amphetamin und Heroin und ein Kilo Streckmittel, das wohl für Kokain verwendet werden sollte. Zudem wurden 50 000 Euro mutmaßliches Drogengeld, eine PTB-Waffe sowie Datenträger sichergestellt. Alle Beschuldigten wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen.
Bei der Aktion waren neben der Kripo Neu-Ulm auch Einsatzkräfte aus Memmingen, Dillingen und Ingolstadt, der Operativen Ergänzungsdienste Kempten und Neu-Ulm, Beamte aus Augsburg, eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei Königsbrunn, das Unterstützungskommando Dachau sowie Einsatzkräfte aus Baden-Württemberg beteiligt.