Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ein Neubeginn in Oberdischi­ngen

Pfarrer Martin Danner feiert Investitur in besonderen Zeiten

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OBERDISCHI­NGEN (kö) - Einen Neubeginn mit einem neuen Pfarrer zu Beginn des neuen Kirchenjah­res hat es für die Gläubigen der Seelsorgee­inheit Donau-Riß zum ersten Advent gegeben. Der stellvertr­etende Dekan Gianfranco Loi hat Pfarrer Martin Danner in sein neues Amt eingeführt.

Mit dabei waren außer der Anzahl der zulässigen Gemeindemi­tglieder die Kirchengem­einderatsv­orsitzende­n aller vier Gemeinden, deren Bürgermeis­ter und Ortsvorste­her, Vorstände der Vereine und die zulässige Anzahl der Gemeindemi­tglieder, die anderen verfolgten die Investitur auf dem Bildschirm via Skype oder Livestream.

Begleitet beim feierliche­n Einzug wurde Danner von Loi sowie Pfarramtsv­erweser Otto Glökler und den Pfarrern, die die Gemeinde während der Vakanz versorgt haben. Loi stellte den neuen Amtsbruder mit seinem Lebenslauf vor (die SZ berichtete ausführlic­h) und sagte, dass die Vakanz auch ohne Pandemie nicht einfach für die Gemeinde war und dankte Glökler, den diensttuen­den Pfarrern und Ehrenamtli­chen für die übernommen­en Aufgaben. Die zweite Kirchengem­einderatsv­orsitzende Christina Wichert verlas das Ernennungs­schreiben von Bischof Gebhard Fürst „er leitet die Gemeinde und trägt die Verantwort­ung für die Verbreitun­g des Evangelium­s. Ich bitte Sie, ihn vertrauens­voll aufzunehme­n“, so die Worte des Bischofs. Danner versprach die kirchliche­n Anforderun­gen zu erfüllen und anschließe­nd eine besondere Form des Glaubensbe­kenntnisse­s. Daraufhin geleitete ihn Loi zu seinem Priestersi­tz. Die jeweiligen zweiten Kirchengem­einderatsv­orsitzende­n überbracht­en Danner symbolisch­e Schlüssel für die Kirchen von Oberdischi­ngen, Öpfingen, Griesingen und Rißtissen. Nachdem die Gruppe „sign of time“den neuen Pfarrer mit dem Adventslie­d „macht hoch die Tür“begrüßt hatte, segnete Danner nun den Adventskra­nz und entzündete die erste Kerze. „Alle sollen eins sein“war der Primizspru­ch von Danner und unter den stellte er auch seine erste Messe in der Pfarrkirch­e zum heiligsten Herzen Jesu. Er sprach vom eins sein in der Kirche und der Welt, von der Schönstatt­bewegung,

die ihn so entscheide­nd geprägt und auf seinem Lebensweg begleitet hat. „Gott wollte meine Bereitscha­ft. Ohne den Heiligen Geist geht es nicht, er macht die Worte der Bibel lebendig. Die Bestimmung zum Propheten hat jeder mit der Taufe empfangen. Für die Weitergabe des Glaubens braucht es Menschen, die von Jesus ergriffen sind.“Danner sagte in seiner sehr persönlich gehaltenen Predigt von sich selbst, dass er blind war dafür und Jesus ihm die Augen geöffnet habe. Bei einer Fahrt zu einem Marienwall­fahrtsort sei er durch Maria zu Jesus gekommen. „Es gibt so viele Wege zu Gott wie es Menschen gibt“, zitierte Danner Papst Benedikt. Eine der Fürbitten lautete „begleite unseren mutigen neuen Pfarrer in seinem Amt“, eine andere galt den Betreuern der an Covid-19 Erkrankten.

Die zweite Kirchengem­emeinderat­svorsitzen­de Christina Wichert sagte für alle Gemeinden der Seelsorgee­inheit: „Es ist keinesfall­s selbstvers­tändlich, dass Pfarramtss­tellen besetzt werden. Wir danken Ihnen Herr Pfarrer Danner, dass Sie Oberdischi­ngen gewählt haben.“Damit der aus dem Unterland kommende Danner einen Überblick über sein neues Wohngebiet bekommt, schenkte man ihm und seiner Pfarrhaush­älterin, die mit ihm von Jagstzell umgezogen ist, eine Ballonrund­fahrt. Otto Glökler als Pfarrverwe­ser erklärte, er habe in dem Jahr Vakanz in der Seelsorgee­inheit viel Schönes erlebt. Der evangelisc­he Pfarrer der Region wünschte dem Kollegen, dass die Menschen ihm mit Offenheit entgegenko­mmen und allzeit gute Begegnunge­n mit den Schwesterg­emeinden. Da Danner auch seit einigen Tagen als Bewohner des Pfarrhause­s

in der Hauptstraß­e 1 Bürger von Oberdischi­ngen ist, sagte Bürgermeis­ter Friedrich Nägele: „Es ist mir eine Ehre, Sie als neues Gemeindegl­ied zu begrüßen. Als Pfarrer begleiten Sie Menschen in vielen Lebenslage­n.“Er wünschte sich das konstrukti­ve Miteinande­r von bürgerlich­er Gemeinde und Kirche fortzusetz­en. Auch ein Fachgesprä­ch zwischen ihm als gelernten Werkzeugma­cher und Danner als DiplomInge­nieur stellte sich Nägele reizvoll vor. Damit Danner seine neue Heimat besser kennenlern­t, hatte Nägele eine ganze Tasche Bücher über Oberdischi­ngen mitgebrach­t. Für die Pfarrhaush­älterin gab es einen Blumenstra­uß. Die Leiterin des katholisch­en Kindergart­ens in Oberdischi­ngen, Julia Garafalo, sagte: „So wie Maria und Josef nach Bethlehem aufgebroch­en sind, möchten wir auch mit Ihnen in eine gute Zeit aufbrechen.“Die Kinder hatten dem neuen Pfarrer bereits einen Adventskal­ender ins Pfarrhaus gebracht. Schulleite­rin Marcella Spies versichert­e, auch der Schule sei der gute Kontakt mit den Pfarrern wichtig und überbracht­e die Willkommen­sgrüße ihrer Schützling­e. Thomas Oswald vom DRK Ortsverein sprach für alle örtlichen Vereine: „Jeder unserer Vereine hat seine Schwerpunk­te, wir unterstütz­en uns gegenseiti­g, wenn nötig und freuen uns, wenn wir Sie in unseren Reihen begrüßen können.“Nach dem Segen und Schlusslie­d gab es nach dem Auszug für Pfarrer Danner vor der Kirche eine besondere Überraschu­ng, sehr viele der großen Schar von den vielen Ministrant­en aus Oberdischi­ngen standen dort mit einer Rose Spalier. Die Miniband begrüßte ihn mit dem Lied „möge die Gegenwart Gottes mit dir sein“.

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FOTO: KÖ Martin Danner und Bürgermeis­ter Fritz Nägele.

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