Dragons spielen Erfahrung und Klasse aus
Basketball, ProA: Ehingen Urspring verliert Heimspiel gegen den Tabellenfünften
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EHINGEN - Der Basketball-Zweitligist Team Ehingen Urspring hat auch sein drittes Heimspiel der neuen Saison verloren. 84:92 endete die Begegnung mit den Artland Dragons, in der mehr drin war für den Gastgeber. Die Erfahrung und individuelle Klasse des Tabellenfünften gab den Ausschlag.
Vor der Partie hatte Domenik Reinboth, Trainer von Ehingen Urspring, auf den gut bestückten und breiten Kader des früheren Bundesligisten aus Quakenbrück verwiesen und dies als klaren Pluspunkt markiert. Zurecht. Zwar waren die Dragons nicht in Bestbesetzung in Ehingen angetreten - verletzt fehlten Pointguard Thorben Döding und Center Quadir Welton (fast neun Rebounds bisher im Schnitt) - doch fiel das letztlich nicht ins Gewicht. „Bei solchen Mannschaften wie Artland, die so stark besetzt sind, sind Ausfälle anders zu verkraften als bei uns“, sagte Reinboth, der weiterhin auf seinen Center Akim-Jamal Jonah verzichten musste.
Ferenc Gille und Mathias Groh waren dagegen wieder dabei, wobei Gille mit über 20 Minuten mehr Einsatzzeit bekam, als sein Trainer ursprünglich geplant hatte. Doch der Spielverlauf ließ keine Wahl, denn der junge Groh hatte schon in der ersten Halbzeit drei Fouls und der frühe Ausschluss von Christian Oshita nach seinem fünften Vergehen zu Beginn des dritten Viertels verschärfte die Situation. Kurz davor hatte Oshita mit einem Dreier das 41:39 für seine Mannschaft erzielt - es sollte der vorletzte Treffer aus der Distanz für Ehingen Urspring sein. Danach hatte nur noch De’Quan Abrom mit einem Dreier Erfolg, während die Gäste in der zweiten Halbzeit zehn Distanzwürfe versenkten bei 15 Versuchen. Es war eine herausragende Quote, die auch dann noch sehr gut war, wenn man die erste Halbzeit hinzunahm: Insgesamt standen 13 Treffer bei 26 Dreierwürfen zu Buche, 50 Prozent waren somit erfolgreich gewesen. Die Quote des Teams Ehingen Urspring lag bei lediglich 19 Prozent (vier von 21 Würfen getroffen).
Die Artland Dragons waren aber nicht nur aus der Distanz gefährlich, sondern auch unterm Korb. Besonders Routinier Robert Oehle tat sich hervor, mit 20 Punkten Topscorer des Spiels. Nicht nur Kevin Strangmeyer, der ein Double double auflegte (13 Punkte, 14 Rebounds), versuchte Oehle zu bremsen, sondern die gesamte Mannschaft, aber es gelang nur bedingt. Robert Oehle war schon in der ersten Halbzeit der beste Werfer seiner Mannschaft, der bis dahin viele Fehler unterliefen und die sich auch viele Fehlwürfe leistete. Geschuldet war dies aber einer guten Defensive des Teams Ehingen Urspring, mit der Trainer Reinboth sehr zufrieden war. „In der ersten Halbzeit haben wir in der Verteidigung sehr viel richtig gemacht.“Dies führte dazu, dass seine Mannschaft nicht wie in den beiden Heimspielen zuvor im ersten Viertel einem hohen Rückstand hinterherlaufen musste. Im Gegenteil: Kameron Hankerson erzielte mit einem Dreier die ersten Punkte für den Gastgeber, der sich nach kurzzeitigen Rückstanden (zwischen dem 5:6 und dem 10:12) die Führung zurückholte und sie im ersten Viertel nicht mehr abgab. Eine Minute vor Schluss des ersten Abschnitts stand es sogar 22:15, doch vier Punkte der Gäste in Folge verringerten den Vorsprung wieder.
Im zweiten Viertel hatte bald darauf Quakenbrück wieder die Nase vorn (24:22), doch nach dem 28:26 für die Dragons ging die Führung wieder an das Team Ehingen Urspring über, das zur Halbzeit zwei Punkte mehr erzielt hatte als der
Gegner (38:36). Zu wenig aus Sicht von Reinboth, der sich offensiv mehr gewünscht hatte. „Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, unsere Chancen zu nutzen und uns abzusetzen.“Mehr Spritzigkeit, eine schnellere Ballbewegung hatte sich der Trainer gewünscht. „Es wäre ein anderes Spiel geworden, wenn wir mit zehn, zwölf Vorsprung in die zweite Halbzeit gegangen wären“, sagte Reinboth.
Es wurde auch so ein anderes Spiel, aber eines, das nach den ausgeglichenen ersten Minuten der zweiten Halbzeit im Sinne der Gäste verlief. Zu Beginn des dritten Viertels wechselte die Führung einige Male und Ehingen Urspring kam nach zwei guten Offensivaktion von Jack Pagenkopf sogar noch zu einer Fünf-Punkte-Führung, doch bekam der Gastgeber in dieser Phase einen Spieler der Dragons nicht in den Griff: Gerel Simmons, bis dahin ohne Punkte, versenkte innerhalb von etwas mehr als fünf Minuten sechs Würfe, davon drei Dreier. Quakenbrück lag 66:63 vorn, De’Quan Abrom verkürzte mit Ablauf der Spielzeit im dritten Viertel noch auf einen Punkt. Der zweite bis dato nicht allzu auffällige Dragons-Profi, der kurzzeitig aufdrehte, war Leon Okpara. Mitte des letzten Viertels sorgte Okpara innerhalb von knapp einer Minute mit sieben Punkten für den 79:71Vorsprung der Gäste. Ehingen Urspring
bemühte sich, die Niederlage abzuwenden, aber Quakenbrück hatte zu viel Klasse und immer einen treffsicheren Werfer - ob Oehle, Simmons, der 21-jährige Danielius Lavrinovicius oder der 37-jährige Chase Griffn. Die Artland Dragons brachten ihren Erfolg sicher ins Ziel.
Mittwoch, 2. Dezember: Phoenix Hagen – Gladiators Trier (19.30 Uhr). Samstag, 5. Dezember: Kirchheim Knights – Panthers Schwenningen, Phoenix Hagen – Team Ehingen Urspring (beide 19 Uhr), Tigers Tübingen – Rostock Seawolves (20 Uhr). Sonntag, 6. Dezember: Bayer Giants Leverkusen – Artland Dragons (16 Uhr), Science City Jena – Gladiators Trier (16.30 Uhr), MLP Academics Heidelberg – PS Karlsruhe Lions (18 Uhr).