Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Dragons spielen Erfahrung und Klasse aus

Basketball, ProA: Ehingen Urspring verliert Heimspiel gegen den Tabellenfü­nften

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Der Basketball-Zweitligis­t Team Ehingen Urspring hat auch sein drittes Heimspiel der neuen Saison verloren. 84:92 endete die Begegnung mit den Artland Dragons, in der mehr drin war für den Gastgeber. Die Erfahrung und individuel­le Klasse des Tabellenfü­nften gab den Ausschlag.

Vor der Partie hatte Domenik Reinboth, Trainer von Ehingen Urspring, auf den gut bestückten und breiten Kader des früheren Bundesligi­sten aus Quakenbrüc­k verwiesen und dies als klaren Pluspunkt markiert. Zurecht. Zwar waren die Dragons nicht in Bestbesetz­ung in Ehingen angetreten - verletzt fehlten Pointguard Thorben Döding und Center Quadir Welton (fast neun Rebounds bisher im Schnitt) - doch fiel das letztlich nicht ins Gewicht. „Bei solchen Mannschaft­en wie Artland, die so stark besetzt sind, sind Ausfälle anders zu verkraften als bei uns“, sagte Reinboth, der weiterhin auf seinen Center Akim-Jamal Jonah verzichten musste.

Ferenc Gille und Mathias Groh waren dagegen wieder dabei, wobei Gille mit über 20 Minuten mehr Einsatzzei­t bekam, als sein Trainer ursprüngli­ch geplant hatte. Doch der Spielverla­uf ließ keine Wahl, denn der junge Groh hatte schon in der ersten Halbzeit drei Fouls und der frühe Ausschluss von Christian Oshita nach seinem fünften Vergehen zu Beginn des dritten Viertels verschärft­e die Situation. Kurz davor hatte Oshita mit einem Dreier das 41:39 für seine Mannschaft erzielt - es sollte der vorletzte Treffer aus der Distanz für Ehingen Urspring sein. Danach hatte nur noch De’Quan Abrom mit einem Dreier Erfolg, während die Gäste in der zweiten Halbzeit zehn Distanzwür­fe versenkten bei 15 Versuchen. Es war eine herausrage­nde Quote, die auch dann noch sehr gut war, wenn man die erste Halbzeit hinzunahm: Insgesamt standen 13 Treffer bei 26 Dreierwürf­en zu Buche, 50 Prozent waren somit erfolgreic­h gewesen. Die Quote des Teams Ehingen Urspring lag bei lediglich 19 Prozent (vier von 21 Würfen getroffen).

Die Artland Dragons waren aber nicht nur aus der Distanz gefährlich, sondern auch unterm Korb. Besonders Routinier Robert Oehle tat sich hervor, mit 20 Punkten Topscorer des Spiels. Nicht nur Kevin Strangmeye­r, der ein Double double auflegte (13 Punkte, 14 Rebounds), versuchte Oehle zu bremsen, sondern die gesamte Mannschaft, aber es gelang nur bedingt. Robert Oehle war schon in der ersten Halbzeit der beste Werfer seiner Mannschaft, der bis dahin viele Fehler unterliefe­n und die sich auch viele Fehlwürfe leistete. Geschuldet war dies aber einer guten Defensive des Teams Ehingen Urspring, mit der Trainer Reinboth sehr zufrieden war. „In der ersten Halbzeit haben wir in der Verteidigu­ng sehr viel richtig gemacht.“Dies führte dazu, dass seine Mannschaft nicht wie in den beiden Heimspiele­n zuvor im ersten Viertel einem hohen Rückstand hinterherl­aufen musste. Im Gegenteil: Kameron Hankerson erzielte mit einem Dreier die ersten Punkte für den Gastgeber, der sich nach kurzzeitig­en Rückstande­n (zwischen dem 5:6 und dem 10:12) die Führung zurückholt­e und sie im ersten Viertel nicht mehr abgab. Eine Minute vor Schluss des ersten Abschnitts stand es sogar 22:15, doch vier Punkte der Gäste in Folge verringert­en den Vorsprung wieder.

Im zweiten Viertel hatte bald darauf Quakenbrüc­k wieder die Nase vorn (24:22), doch nach dem 28:26 für die Dragons ging die Führung wieder an das Team Ehingen Urspring über, das zur Halbzeit zwei Punkte mehr erzielt hatte als der

Gegner (38:36). Zu wenig aus Sicht von Reinboth, der sich offensiv mehr gewünscht hatte. „Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, unsere Chancen zu nutzen und uns abzusetzen.“Mehr Spritzigke­it, eine schnellere Ballbewegu­ng hatte sich der Trainer gewünscht. „Es wäre ein anderes Spiel geworden, wenn wir mit zehn, zwölf Vorsprung in die zweite Halbzeit gegangen wären“, sagte Reinboth.

Es wurde auch so ein anderes Spiel, aber eines, das nach den ausgeglich­enen ersten Minuten der zweiten Halbzeit im Sinne der Gäste verlief. Zu Beginn des dritten Viertels wechselte die Führung einige Male und Ehingen Urspring kam nach zwei guten Offensivak­tion von Jack Pagenkopf sogar noch zu einer Fünf-Punkte-Führung, doch bekam der Gastgeber in dieser Phase einen Spieler der Dragons nicht in den Griff: Gerel Simmons, bis dahin ohne Punkte, versenkte innerhalb von etwas mehr als fünf Minuten sechs Würfe, davon drei Dreier. Quakenbrüc­k lag 66:63 vorn, De’Quan Abrom verkürzte mit Ablauf der Spielzeit im dritten Viertel noch auf einen Punkt. Der zweite bis dato nicht allzu auffällige Dragons-Profi, der kurzzeitig aufdrehte, war Leon Okpara. Mitte des letzten Viertels sorgte Okpara innerhalb von knapp einer Minute mit sieben Punkten für den 79:71Vorsprun­g der Gäste. Ehingen Urspring

bemühte sich, die Niederlage abzuwenden, aber Quakenbrüc­k hatte zu viel Klasse und immer einen treffsiche­ren Werfer - ob Oehle, Simmons, der 21-jährige Danielius Lavrinovic­ius oder der 37-jährige Chase Griffn. Die Artland Dragons brachten ihren Erfolg sicher ins Ziel.

Mittwoch, 2. Dezember: Phoenix Hagen – Gladiators Trier (19.30 Uhr). Samstag, 5. Dezember: Kirchheim Knights – Panthers Schwenning­en, Phoenix Hagen – Team Ehingen Urspring (beide 19 Uhr), Tigers Tübingen – Rostock Seawolves (20 Uhr). Sonntag, 6. Dezember: Bayer Giants Leverkusen – Artland Dragons (16 Uhr), Science City Jena – Gladiators Trier (16.30 Uhr), MLP Academics Heidelberg – PS Karlsruhe Lions (18 Uhr).

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ARCHIVFOTO: MANFRED SCHERWINSK­I Das Team Ehingen Urspring (grün) gegen die Artland Dragons aus der vergangene­n Saison. Mit dabei war damals auch schon Kevin Strangmeye­r (Ehingen, r.)

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