Tod nach erneuter Corona-Infektion
Experten nennen den Fall des 72-Jährigen aus dem Schwarzwald absolute Ausnahme
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STUTTGART (dpa) - Eine erste Corona-Infektion hatte der Mann aus dem Schwarzwald im April überstanden. Die zweite, die er laut Landesgesundheitsamt (LGA) Ende Dezember erlitt, überlebte der 72-Jährige aus dem Kreis Freudenstadt nicht. Dabei dachte mancher, dass einmal Erkrankte vor einer weiteren Übertragung zumindest besser geschützt sind. Virologen immerhin machen sich um einen ausreichenden Antikörper-Schutz keine zu großen Sorgen. Die wichtigsten Fragen und Antworten. starke Immunität ausgebildet habe, sagt Stefan Brockmann, am LGA Leiter das Referats Gesundheitsschutz und Epidemiologie.
Hat der Fall etwas mit der britischen Mutation des Virus zu tun?
Der Kreis Freudenstadt war zwar auch der erste deutsche Landkreis, in dem die britische Mutation bei einer Frau festgestellt wurde, die aus Großbritannien nach Baden-Württemberg eingereist war. Beim aktuellen Fall gebe es aber keine Hinweise auf die britische oder die Südafrikavariante des Virus.
Verlaufen erneute Infektionen stets schwerer als erste Ansteckungen?
Zeiträume sind bislang schlicht nicht möglich, da Sars-CoV-2 erst ein Jahr alt ist. Ohne das Impfen würde die Gesellschaft aber nie ausreichend geschützt sein, sagt Immunologe Watzl.
Ist der baden-württembergische Gesundheitsminister überrascht? Nein, Gesundheitsminister Manne Lucha dämpft aber auch Erwartungen: „Wir und die Wissenschaft sind noch weit davon entfernt, alles über die Wirkung des Virus zu wissen“, sagte der Grünen-Politiker. Reinfektionen seien zwar äußerst selten. Der Todesfall zeige aber, wie gefährlich und unberechenbar das Virus sein könne.