Franui und ihr neues Album „Alles wieder gut“
Als die Osttiroler Musicbanda „Franui“im vergangenen August die Bregenzer Festtage mit ihrem Programm „Alles wieder gut“eröffnete, passte das wunderbar zur aufkeimenden Hoffnung, dass ein Kulturleben trotz und mit Corona möglich sein könnte. Das Programm mit Liedern von Schubert, Schumann, Brahms und Mahler rundete sich im Zusammenspiel von Bariton Florian Boesch und der seit bald drei Jahrzehnten aufeinander eingeschworenen Musikgruppe zu einem klug aufgebauten Liederabend rund um die Themen Abschied, Liebe und Trauer. Inzwischen ist die gleichnamige CD mit einem nur wenig veränderten Programm beim österreichischen Label Col legno erschienen, und was im Konzert flüchtiger erschien, kann jetzt konzentriert nachgehört werden.
Florian Boesch mit seinem manchmal samtig verführerischen, manchmal zornig oder verzweifelt melancholisch tönenden Bariton taucht zusammen mit Franui tief ein in die Liederwelt der Romantik. Andreas Schett, der Trompete spielende Kopf der Truppe, und Markus Kraler, der zwischen Kontrabass und Akkordeon wechselt, haben die Liedsätze auf ihre Art verwandelt. Sie spüren die volksmusikalischen Wurzeln auf und mischen sie mit den Farben von Klarinetten, Harfe, Hackbrett, Geige, Tuba, Posaune und Saxophonen.
Die Gesangslinie ist fast original geblieben, doch durch den liebevollen, manchmal auch frechen Blick von Franui auf die Lieder erscheint Bekanntes in erfrischend neuem Gewand. Schicksalston und Trauermarsch stoßen auf Tanz und witzige Kommentare, das Motto des Ensembles „Wenn man einen Trauermarsch viermal so schnell spielt, wird er zur Polka“wird auch hier auf fantasievolle Weise verwirklicht. Aufgenommen wurde die CD übrigens schon im August 2019, als die Welt noch kein Corona kannte – und immer noch kann man ein Fragezeichen hinter den Titel setzen. (gla) legno (WWE 1CD 20450)
Col
Franui: Alles wieder gut.