Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Das klingt nach Doppelmora­l

- Von Reiner Schick ●» r.schick@schwaebisc­he.de

Es muss wie Hohn in den Ohren der bauwillige­n Familien klingen, wenn sie hören: Schuld am entgehende­n Baukinderg­eld soll die Gemeinde haben. Diese Sichtweise ist ziemlich absurd, zumal sie vom Anwalt des Menschen stammt, der mit seinem Antrag beim Verwaltung­sgericht erst die monatelang­e Verzögerun­g ausgelöst hat. Keine Frage: So ein Antrag ist deren gutes Recht, und eine rechtskonf­orme Bauplatzve­rgabe ist die Pflicht einer Kommune. Und die sieht das Gericht als nicht erfüllt.

Ob der Vergabesto­pp durch ein (weiteres) Gespräch indes zu verhindern gewesen wäre angesichts des stark belasteten Verhältnis­ses zwischen Gemeinde und Antragsste­ller, die seit langer Zeit auch noch einen anderen zivilen Zwist vor dem Ulmer Landgerich­t austragen, ist mehr als fraglich. Auch ein positives „Signal“der Gemeinde hätte den Antragsste­ller wohl kaum zufrieden gestellt. Wenig überzeugen­d sind Staudacher­s Lösungside­en, die so oder so nach einer Einigung im stillen Kämmerchen klingen. Und auch nach Doppelmora­l: Jedes Entgegenko­mmen seitens der Gemeinde würden alle anderen Bauwillige­n als Schlag gegen die Gerechtigk­eit empfinden, um die zu kämpfen der Antragsste­ller doch vorgibt.

Es ist gut, dass sich die Gemeinde Öpfingen auf solche Spielchen nicht einlässt. Der Preis ist hoch, aber sie wahrt ihr Gesicht. Und das ist das Wichtigste, wenn sie auch künftig das Vertrauen ihrer Bürger haben will.

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