Noch mehr Virus-Mutationen im Kreis Neu-Ulm gefunden
Ausschließlich die britische Variante B 1.1.7
●
LANDKREIS NEU-ULM - Für Aufsehen hat die Entdeckung mutierter Viren im Kreis Neu-Ulm gesorgt. An der sogenannten dänischen Nerz-Variante war sogar ein Infizierter gestorben. Nun wurden weitere veränderte Corona-Erreger gefunden. Wie Kreissprecherin Kerstin Weidner auf Nachfrage mitteilt, sind mittlerweile 16 Fälle bekannt, in denen sich ein Mensch mit einem mutierten Virus angesteckt hat.
Dabei handelt es sich ausschließlich um die britische Variante B 1.1.7. Gefunden hat diese Mutationen das Augsburger Labor Arminlabs, das bereits den dänischen Nerz-Erreger bei drei Landkreisbürgern nachgewiesen hatte. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat mittlerweile das Erbgut der Viren genau aufgeschlüsselt und kommt zu dem Ergebnis, dass es sich nicht um Varianten handle, die ein höheres Risiko darstellten.
Aktuell geht das Gesundheitsamt in einer Kindertageseinrichtung in Neu-Ulm dem Auftreten der britischen Mutation nach. Sie ist bei zwei Mitarbeiterinnen gefunden worden. Daraufhin hat die Behörde für die Beschäftigten und die Kinder Quarantäne angeordnet und eine Reihentestung veranlasst. Betroffen sind zwei Notgruppen, da aktuell die Kindertageseinrichtungen eigentlich geschlossen sind und nur eine eingeschränkte Betreuung anbieten. Acht Mitarbeiter und elf Kinder mussten in Quarantäne.
Das Landratsamt versichert, wenn irgendwo der Verdacht auf eine Mutation auftauche oder sich der bestätige, dann werde bei den Betroffenen Quarantäne angeordnet. Das Gesundheitsamt versuche, die Kontaktpersonen zu ermitteln und schicke sie ebenfalls in häusliche Abgeschiedenheit, wenn der Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person eng war. Allerdings könne die Quarantänezeit von zwei Wochen nicht verkürzt werden, auch wenn die Gesundheitsbehörde einen negativen Corona-Test vorgelegt bekomme. Infizierte dürften ihre Abgeschiedenheit erst wieder nach 14 Tagen verlassen, wenn sie symptomfrei seien und ein negativer CoronaTest vorliege.
Von den jetzt im Landkreis NeuUlm festgestellten 16 Fällen, die sich mit einem mutierten Virus angesteckt haben, stehen nach Darstellung von Weidner sechs im Zusammenhang mit einem Ausbruch im Alb-Donau-Kreis. Dort hat das Gesundheitsamt Reihentestungen in zwei Unternehmen im Industriegebiet Donautal vorgenommen, auf der Großbaustelle des Pharma-Riesen Teva und einem Importunternehmen. Insgesamt wurden 32 Fälle ermittelt, in denen sich Menschen mit einer Corona-Variante angesteckt haben. Allerdings ist mit diesen Zahlen noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, denn es stehen noch diverse Testergebnisse sowie einige Mutationsbefunde aus.