Neue Bäckerei zieht in die Marktstraße
Brot, Börek, Baklava: Schelklingerin Nazli Bayir betreibt neuen Laden in Schelklingen
● SCHELKLINGEN - In der Schelklinger Marktstraße gibt es jetzt wieder eine Bäckerei. Dort, wo bis vor kurzer Zeit die Bäckerei Kirsamer angesiedelt war, will nun die Bäckerei Ferman heimisch werden. Zum Monatsanfang wurde geöffnet und ein erfolgversprechender Zustrom an Laufkundschaft an diesem auffallenden Platz in der Stadtmitte hat sich auch sofort eingestellt. Mit dem neuen Geschäft steigt die Zahl der Brotund Backwarenverkaufsstellen, inklusive des Angebots der drei Supermärkte, wieder auf acht Stück in der Kernstadt. Das Geschäft wird von der Schelklingerin Nazli Bayir betrieben.
Der neue Laden in der Stadtmitte ist aber nicht nur eine weitere Bäckerei, sondern zeichnet sich auch durch seine Angebotserweiterung für Schelklingen aus. Hier können deutsche und türkische Brot- und Gebäcksorten gekauft werden. Der Kunde bekommt neben genetzten Laiben auch Fladenbrot, neben Berlinern mit Marmelade auch Baklava mit Pistazienfüllung. Bereits an der Hausfassade weisen Schilder auf das deutsch-türkische Warenangebot hin, und sicher werden die interessierten Schelklinger das Zusatzangebot nach und nach probieren wollen.
Bayirs Ehemann Senol gab gerne Auskunft, was außerdem neben Wecken und Brezeln zu haben ist. Das sind zum Beispiel Somun (türkisches Weißbrot), Börek-Stangen mit Käse-, Spinat-, Hähnchenfleischoder Kartoffelpüree-Füllung, wahlweise auch als Börek-Schnecken mit Füllung und Simit, also Sesamkringel, die seit 500 Jahren in der Türkei ein Traditionsgebäck sind, wie Bayir betont. Die türkischen Backwaren werden vom Betrieb einer Tante der Familie aus Augsburg geliefert. Einige
Produkte werden vor Ort aufgebacken. Die deutschen Backwaren stammen von einem Lieferanten aus der Region.
Inhaberin Nazli Bayir hat einst mit ihrer Zwillingsschwester Yasemin Cosgun den Beruf der Bäckereifachverkäuferin in Ehingen in der Bäckerei Knöpfle gelernt. Die beiden Frauen übernehmen nun auch in Schelklingen den Verkauf im eigenen Geschäft. Die Idee, selbst einen Laden aufzumachen, entstand sozusagen aus der Not. Während sich Nazli Bayir vor „Corona“um die Familie mit zwei Kindern kümmerte, betrieb ihr Ehemann in Blaubeuren eine Spielhalle mit gastronomischer Einrichtung, die nun allerdings durch die Pandemieauflagen geschlossen ist. „Brot wird immer gebraucht und gekauft“, sagt Senol Bayir.
Die türkische Familie hatte früher selbst ihren Bedarf bei Kirsamer in der Marktstraße 14 gedeckt. Als dieses Geschäft geschlossen wurde, entschied sich das Ehepaar rasch, die Räumlichkeiten zu pachten und die deutsch-türkische Bäckerei einzurichten. Stolz sind Bayirs auf die von Holz geprägte Einrichtung nach türkischem Vorbild. Die Verkaufstheke und ein Tresen am Fenster sind aus Nussbaumholz. Zur Bäckerei gehört, wie beim Vorbesitzer bereits, ein kleines Café, dessen Mobiliar allerdings wegen der anhaltenden staatlichen Auflagen derzeit nicht zum Sitzen und Verweilen, nicht zum Genießen einer Tasse Kaffee genutzt werden darf.
Auch vor dem Gebäude wollen die Bayirs in den Sommermonaten ihr Geschäft durch Tische und Stühle erweitern. Laut Senol Bayir sind die derzeitigen Parkplätze bereits von der Stadt gepachtet, um wie die Eisdiele nebenan, einen Außenbetrieb zu schaffen.