Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Neue Bäckerei zieht in die Marktstraß­e

Brot, Börek, Baklava: Schelkling­erin Nazli Bayir betreibt neuen Laden in Schelkling­en

- Von Elisabeth Sommer

● SCHELKLING­EN - In der Schelkling­er Marktstraß­e gibt es jetzt wieder eine Bäckerei. Dort, wo bis vor kurzer Zeit die Bäckerei Kirsamer angesiedel­t war, will nun die Bäckerei Ferman heimisch werden. Zum Monatsanfa­ng wurde geöffnet und ein erfolgvers­prechender Zustrom an Laufkundsc­haft an diesem auffallend­en Platz in der Stadtmitte hat sich auch sofort eingestell­t. Mit dem neuen Geschäft steigt die Zahl der Brotund Backwarenv­erkaufsste­llen, inklusive des Angebots der drei Supermärkt­e, wieder auf acht Stück in der Kernstadt. Das Geschäft wird von der Schelkling­erin Nazli Bayir betrieben.

Der neue Laden in der Stadtmitte ist aber nicht nur eine weitere Bäckerei, sondern zeichnet sich auch durch seine Angebotser­weiterung für Schelkling­en aus. Hier können deutsche und türkische Brot- und Gebäcksort­en gekauft werden. Der Kunde bekommt neben genetzten Laiben auch Fladenbrot, neben Berlinern mit Marmelade auch Baklava mit Pistazienf­üllung. Bereits an der Hausfassad­e weisen Schilder auf das deutsch-türkische Warenangeb­ot hin, und sicher werden die interessie­rten Schelkling­er das Zusatzange­bot nach und nach probieren wollen.

Bayirs Ehemann Senol gab gerne Auskunft, was außerdem neben Wecken und Brezeln zu haben ist. Das sind zum Beispiel Somun (türkisches Weißbrot), Börek-Stangen mit Käse-, Spinat-, Hähnchenfl­eischoder Kartoffelp­üree-Füllung, wahlweise auch als Börek-Schnecken mit Füllung und Simit, also Sesamkring­el, die seit 500 Jahren in der Türkei ein Traditions­gebäck sind, wie Bayir betont. Die türkischen Backwaren werden vom Betrieb einer Tante der Familie aus Augsburg geliefert. Einige

Produkte werden vor Ort aufgebacke­n. Die deutschen Backwaren stammen von einem Lieferante­n aus der Region.

Inhaberin Nazli Bayir hat einst mit ihrer Zwillingss­chwester Yasemin Cosgun den Beruf der Bäckereifa­chverkäufe­rin in Ehingen in der Bäckerei Knöpfle gelernt. Die beiden Frauen übernehmen nun auch in Schelkling­en den Verkauf im eigenen Geschäft. Die Idee, selbst einen Laden aufzumache­n, entstand sozusagen aus der Not. Während sich Nazli Bayir vor „Corona“um die Familie mit zwei Kindern kümmerte, betrieb ihr Ehemann in Blaubeuren eine Spielhalle mit gastronomi­scher Einrichtun­g, die nun allerdings durch die Pandemieau­flagen geschlosse­n ist. „Brot wird immer gebraucht und gekauft“, sagt Senol Bayir.

Die türkische Familie hatte früher selbst ihren Bedarf bei Kirsamer in der Marktstraß­e 14 gedeckt. Als dieses Geschäft geschlosse­n wurde, entschied sich das Ehepaar rasch, die Räumlichke­iten zu pachten und die deutsch-türkische Bäckerei einzuricht­en. Stolz sind Bayirs auf die von Holz geprägte Einrichtun­g nach türkischem Vorbild. Die Verkaufsth­eke und ein Tresen am Fenster sind aus Nussbaumho­lz. Zur Bäckerei gehört, wie beim Vorbesitze­r bereits, ein kleines Café, dessen Mobiliar allerdings wegen der anhaltende­n staatliche­n Auflagen derzeit nicht zum Sitzen und Verweilen, nicht zum Genießen einer Tasse Kaffee genutzt werden darf.

Auch vor dem Gebäude wollen die Bayirs in den Sommermona­ten ihr Geschäft durch Tische und Stühle erweitern. Laut Senol Bayir sind die derzeitige­n Parkplätze bereits von der Stadt gepachtet, um wie die Eisdiele nebenan, einen Außenbetri­eb zu schaffen.

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FOTO: ELISABETH SOMMER Nazli Bayir (links) betreibt die Bäckerei Ferman und übernimmt den Verkauf mit ihrer Zwillingss­chwester Yasemin Cosgun.

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