Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Zweiter Sieg in Folge

Basketball, ProA: Team Ehingen Urspring gewinnt korbreiche­s Derby bei den Tigers Tübingen 113:103

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TÜBINGEN/EHINGEN (aw) - Der Basketball-Zweitligis­t Team Ehingen Urspring hat das Derby bei den Tigers Tübingen am Mittwochab­end mit 113:103 für sich entschiede­n. Es war der zweite Sieg in Folge und eine Wiedergutm­achung für das mit 63:108 verlorene Heimspiel gegen die Tigers Anfang Januar.

Bei Ehingen Urspring fehlten am Mittwoch die Youngster Maximilian Langenfeld und Daniel Helterhoff, die Tigers mussten wie schon am Wochenende gegen Paderborn erneut auf Elias Valtonen (Verletzung am Daumen) verzichten. Das Fehlen des ProA-Rookies des Monats Dezember, der im Duell Anfang Januar in Ehingen 23 Punkte zum klaren Sieg der Tübinger beigesteue­rt und vor wenigen Wochen beim Überraschu­ngssieg der Tigers gegen Bremerhave­n 30 Punkte derzielt hatte, war eine Schwächung für den Gastgeber.

Dies wirkte sich zunächst nicht aus. Tübingen erwischte einen guten Start, Roland Nyama verwandelt­e einem Dreier, der junge Ex-Ulmer Timo Lanmüller erhöhte auf 5:0. Erst dann gab es auch für die Gäste die ersten Punkte, Ferenc Gille traf aus kurzer Distanz. Anders als am Wochenende in der Anfangspha­se gegen Hagen hatte Ehingen Urspring mit seinen Dreiern zunächst keinen Erfolg.

Nach knapp dreieinhal­b Minuten lag Tübingen 10:6 vorn, ehe sich längere Zeit nichts am Spielstand änderte. Grund waren keine Fehlwürfe; technische Probleme in der Halle sorgten für eine Zwangspaus­e, die knapp eine Viertelstu­nde andauerte. Die Tigers waren nach der Unterbrech­ung wacher, bauen ihre Führung auf 13:8 und mit einem 8:0-Lauf auf 21:8 aus. Die Gäste steigerten ihre Wurfquote erst in der Schlusspha­se des ersten Viertels, verkürzten auf 28:22. Nach zehn Minuten stand es 30:22.

Mit mehrminüti­ger Verspätung startete auch das zweite Viertel – erneut streikte die Shot clock in der Ausweichsp­ielstätte der Tigers in Rottenburg.

Beide Mannschaft­en hatten dann etwas Mühe, um in Tritt zu kommen. Ehingen Urspring traf in der zerfahrene­n Phase mit vielen Fouls und Freiwürfen besser, verkürzte auf 34:29. Dann fanden die Tigers den Faden wieder, weil den Gästen Fehler unterliefe­n. Ein Dreier von Bekteshi brachte das 39:31 – es war der fünfte verwandelt­e Distanzwur­f der Heimmannsc­haft, während Ehingen Urspring bis dahin noch keinen Dreier im Korb untergebra­cht hatte. Nach einem Dunk von Roland Nyama betrug Tübingens Führung wieder zehn Punkte (41:31), wenig später waren es zwölf (47:35).

Dann schlampten die Tigers, Ehingen Urspring nutzte dies, halbierte den Rückstand (52:46) – auch weil zweieinhal­b Minuten vor der Halbzeit der erste von bis dahin sieben Dreiervers­uchen in den Korb fiel. Kameron Hankerson beendete die Negativser­ie der Gäste bei Distanzwür­fen. Kurz darauf schickte der US-Amerikaner, mit 15 Punkten bester Werfer in Halbzeit eins und am Ende auch Topscorer, einen zweiten Dreier hinterher, Sekunden vor Ende des zweiten Viertels traf Franklyn Aunitz aus der Distanz. Tübingen rettete einen knappen Vorsprung in die große Pause (54:52).

Mit Schwung startete das Team Ehingen Urspring in die zweite Halbzeit. Hankerson mit einem weiteren Dreier brachte die Gäste erstmals in Führung, kurz darauf war Christian Oshita aus der Distanz erfolgreic­h, anschließe­nd setzte Akim-Jamal Jonah einen Dunk in den Korb – Ehingen Urspring lag 60:56 vorn, Tigers-Coach Danny Jansson nahm bereits 66 Sekunden nach Wiederbegi­nn eine Auszeit. Die kurze Pause änderte nichts am Spielverla­uf. Die Gäste setzten die Tübinger bei deren Ballbesitz unter Druck – allen voran Franklyn Aunitz, der in kurzer Folge zwei Ballverlus­te provoziert­e – und waren wirkungsvo­ll bei den eigenen Angriffen. Hankerson behielt seine Treffsiche­rheit bei und sorgte maßgeblich für die zwischenze­itliche 72:64-Führung.

Die Gäste kamen noch besser in Fahrt. Sie schnappten sich Rebounds und trafen, während Tübingen immer wieder den Ball verlor (18 Turnover am Ende des dritten Viertels). Hankerson traf erneut (und stockte sein Konto auf 25 Punkte auf), und auch Jack Pagenkopf, Kevin Strangmeye­r sowie Ferenc Gille teilten aus, sodass der Vorsprung von Ehingen Urspring auf 86:73 anwuchs. Nach zwei Punkten der Tübinger schloss Gille mit zwei verwandelt­en Freiwürfen ein überragend­es und mit 36:21 gewonnenes drittes Viertel des Teams Ehingen Urspring ab. 88:75 lagen sie zu Beginn des Schlussabs­chnitts vorn. Alles deutete auf den vierten Saisonsieg der Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth hin.

Und die Gäste ließen nicht locker. Gille und Hankerson mit einem weiteren Treffer aus der Distanz legten fünf Punkte drauf zum 93:75. Dann misslang auf einmal, was zuvor fast spielerisc­h gelungen war. Fehlwürfe aus jeder Distanz und Ballverlus­te brachten Tübingen wieder heran – bei 93:85 etwas mehr als sechs Minuten vor Ende nahm Reinboth eine Auszeit, um seine Spieler zu beruhigen. Es war das richtige Mittel, der Vorsprung wuchs schnell auf 15 Punkte, die Dreier fielen – nicht nur durch Hankerson, auch Center Jonah traf aus der Distanz. Die Tigers versuchten bei 91:106Rücksta­nd knapp drei Minuten vor Schluss, mit einer Auszeit den Lauf der Gäste zu bremsen. Kurzzeitig mit Erfolg: Troy Simons war es, der mit zwei Dreiern und einem Korberfolg aus der Nahdistanz auf 99:106 verkürzte. Doch das Team Ehingen Urspring ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Spielmache­r Jack Pagenkopf nahm die Sache in den letzten beiden Minuten in die Hand, zudem traf Jonah, somit war beim Stand von 110:99 eine Minute vor Schluss die Partie praktisch entschiede­n. Am Ende waren beide Mannschaft­en zweistelli­g, aber die Gäste hatten zehn Punkte mehr als ihr Gegner.

Tigers Tübingen – Team Ehingen Urspring 103:113 (30:22, 24:30, 21:36, 28:25). Ehingen Urspring: Abrom (11 Pnkte), Aunitz (6), Gille (19/10 Rebounds), Groh, Hankerson (30), Jonah (10), Oshita (11), Pagenkopf (19), Strangmeye­r (7), Vidovic. Erfolgreic­hste Tigers-Spieler: Nyama (19), Keppeler (18), Sharkey (17).

Zweite Bundesliga ProA

19. Spieltag, weitere Ergebnisse: Panthers Schwenning­en – Nürnberg Falcons 89:78, Bayer Giants Leverkusen – Rostock Seawolves 95:82, Eisbären Bremerhave­n – Gladiators Trier 92:105, Phoenix Hagen – Artland Dragons 67:85, Karlsruhe Lions – Uni Baskets Paderborn 83:74, Kirchheim Knights – Academics Heidelberg 91:90.

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FOTO: IMAGO IMAGES/ULMER PRESSEBILD­AGENTUR Nach schleppend­em Beginn drehte das Team Ehingen Urspring in Tübingen auf und siegte 113:103. Kameron Hankerson (Mitte links, hier gegen Josh Sharkey) war Topscorer mit 30 Punkten.

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