Sportlich und technisch verkorkster Abend für die Tigers
Seit ihrem Abstieg im Jahr 2018 aus ● der BBL spielen die Basketballer der Tigers Tübingen und des Teams Ehingen Urspring in einer Liga. Fünfmal trafen die beiden Mannschaften seither in der Zweiten Bundesliga ProA aufeinander, ein Spiel fiel aufgrund des Abbruchs der Saison 2019/ 20 aus. Bisher hatten dreimal die Tigers die Nase vorn, zweimal Ehingen Urspring. Auffällig dabei: Alle Spiele waren korbreich, in vier der fünf Begegnungen erzielte der Sieger mehr als 100 Punkte, einmal blieb die erfolgreiche Mannschaft knapp unter dieser Marke (Tübingen beim 94:87 in der Saison 2018/19).
Nie zuvor aber punkteten in einem ●
Derby gleich beide Teams zweistellig, die von Ehingen Urspring am Mittwoch 113:103 gewonnene Partie war somit eine Premiere. Neu war auch, dass sich beide Mannschaften in Rottenburg gegenüberstanden – die gewohnte Tübinger Heimspielstätte, die Paul-Horn-Arena oder im Volksmund „Dschungel“, wurde bekanntlich in ein Impfzentrum umgewandelt. Gegen Ehingen Urspring war erst das zweite Heimspiel der Tigers in Rottenburg, doch während bei der ersten Begegnung vor knapp zwei Wochen gegen Bremerhaven (101:93) alles glattging, hakte es bei den Tübingern gegen Ehingen Urspring nicht nur sportlich, sondern auch technisch.
Das erste Viertel begann mit ein ● paar Minuten Verspätung und nach nur etwas mehr als drei gespielten Minuten musste die Partie gleich für eine knappe Viertelstunde unterbrochen werden, weil die Shot clock, die über den Körben angebrachte Wurfuhr, streikte und es zudem Probleme mit der Zeitnahme gab. Auch das zweite Viertel startete mit leichter Verspätung und auch im weiteren Verlauf traten vereinzelt Komplikationen auf, doch funktionierte nun die Ersatz-Short-Clock, die während der längeren Unterbrechung im ersten Abschnitt eilends an den Ecken des Spielfelds aufgebaut worden waren.
„Technische Probleme können immer ● mal vorkommen“, sagte Domenik Reinboth, Trainer des Teams Ehingen Urspring, der auch an den Stromausfall in der Ehinger JVG-Halle im Derby gegen Tübingen am ersten Spieltag der Saison 2018/19 dachte. Damals hatte man fast eine Stunde lang vergeblich versucht, die Stromversorgung wieder herzustellen und das Spiel nach dem ersten Viertel abgebrochen. Das Problem am Mittwoch war weniger gravierend und wurde dann auch gelöst – zumindest technisch. An der Bedienung der Wurfuhr stieß sich Reinboth das eine und andere Mal und beschwerte sich beim Kampfgericht, weil er sein Team benachteiligt sah und dafür kein Verständnis hatte. „Nervig ist, wenn zu den technischen Fehlern, die immer mal passieren können, menschliche Fehler hinzukommen.“Dies war jedoch in der zweiten Halbzeit kein Thema mehr und Reinboths Ärger nach Spielschluss ohnehin verraucht. Der Ausgang des Spiels war ganz nach dem Geschmack der Gäste, während es für den Gastgeber ein richtig verkorkster Abend war. (aw)