Hagel holt wieder bestes CDU-Ergebnis im Land
Der Ehinger gewinnt das Direktmandat des Wahlkreises 65 mit 35,94 Prozent der Stimmen
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EHINGEN - Manuel Hagel heißt der Sieger des Wahlkreises 65 Ehingen. Und das, obwohl der Landestrend die CDU in ein historisch schlechtes Ergebnis manövriert hat. Hagel konnte mit 35,94 Prozent das beste CDU-Ergebnis in ganz Baden-Württemberg erreichen. Das könnte ihm sogar einen neuen Job in der LandesCDU bescheren.
Es ist kurz nach 18 Uhr, als der Ehinger Landtagsabgeordnete Manuel Hagel live im SWR-Fernsehen das Mikrofon in die Hand nimmt und sagt: „Das ist ein historisch schlechtes Ergebnis der CDU. Das nehmen wir zur Kenntnis, es schmerzt uns. Wir tragen dieses Ergebnis aber mit Haltung“, so Hagel, der als Generalsekretär der Landes-CDU einer der CDU-Spitzenpolitiker am Sonntagabend gewesen ist, der live im Fernsehen Rede und Antwort stehen durfte – oder musste. Hagel versäumte es als Demokrat nicht, den Grünen, allen voran Ministerpräsident Winfried Kretschmann, live im Fernsehen zu gratulieren. „Wir sind aber auch inmitten in der Pandemie und stehen kurz vor der großen Wirtschaftskrise“, erklärt Hagel sichtlich geknickt. Freude bereiten dürfte dem Politiker dennoch sein Ergebnis aus dem Wahlkreis 65 Ehingen, das, wie bereits vor fünf Jahren, das beste CDU-Ergebnis im ganzen Land ist. „Ich bin aus tiefstem Herzen dankbar. Ich danke den Bürgerinnen und Bürgern des Wahlkreises, die mir so ein starkes Ergebnis gegeben haben. Das ist für mich Ansporn, die kommenden fünf Jahre weiterhin fleißig in und für meinen Wahlkreis zu arbeiten“, betont Hagel, der in den Tagen vor der Wahl ein großes Vertrauen der Menschen gespürt habe.
Der Wahlabend in Stuttgart war für den Ehinger Politiker indes alles andere als entspannt. Denn als Generalsekretär war Hagel ein stark nachgefragter Gesprächspartner für die regionalen, aber auch überregionalen Medien, zumal er wieder bewiesen hat, dass Trends und Vorhersagen der Wahlforscher an ihm und seinem Wahlergebnis relativ spurlos vorbeigehen. „Ich will aber nichts beschönigen“, sagt Hagel mit Blick auf das Ergebnis seiner Christdemokraten im Land, die sich wieder einer historischen Wahlschlappe stellen müssen. „Auch ich stehe für eine Fortsetzung der Koalition mit den Grünen. Der Ball liegt nun bei Ministerpräsident Kretschmann und seiner Partei“, sagt Hagel. Gerüchte auf den Fluren des Landtags, wonach Hagel als neuer Fraktionsvorsitzender der Landes-CDU ins Spiel gebracht wird, will der Ehinger am Sonntagabend nicht kommentieren.
Blickt man auf die Ergebnisse der weiteren Kandidaten, ist Robert Jungwirth als Kandidat der Grünen zwar mit einem beachtlichen Ergebnis von 29,48 Prozent aus dem Rennen gegangen, ein Einzug ins Landesparlament ist für den Grünen-Kandiaten aber Stand Sonntagabend sehr unwahrscheinlich, da seine Partei landesweit „zu gut“abgeschnitten hat.
Alex Kübek-Fill von der SPD (7,02 Prozent), Uli Walter von der FDP (8,16 Prozent) und David Rizzotto von den Linken (2,12 Prozent) haben durch die Bank respektable Ergebnisse einfahren können. Die größten Verluste musste der Schelklinger AfD-Kandidat Eugen Ciresa hinnehmen – und bestätigt damit den Landestrend.