Noch besser als Ribéry
Freiburgs Schmid schwingt sich zum Rekordfranzosen der Bundesliga auf – Den SC plagen dennoch Sorgen
MAINZ (dpa) - Jonathan Schmid hätte sich für seinen Rekord-Tag ein anderes Ergebnis gewünscht. „Persönlich bin ich stolz darauf, aber ich bin nicht glücklich, weil wir verloren haben“, sagte der 30 Jahre alte Profi des SC Freiburg nach dem 0:1 (0:0) beim FSV Mainz 05. Mit seinem 274. Einsatz ist er am Samstag zum französischen Rekordspieler in der Bundesliga aufgestiegen und hat damit Landsmann Franck Ribéry um ein Spiel übertrumpft.
Ausgerechnet Ribéry, den langjährigen Star des FC Bayern München, der inzwischen für die AC Florenz spielt. Sein einstiges Jugendidol. Weil die Freiburger ihre zweite Niederlage in Folge kassierten und zum fünften Mal in den vergangenen sieben Spielen ohne eigenes Tor blieben, war Außenverteidiger Schmid allerdings nicht wirklich nach Feiern zumute.
„Es war eine ordentliche Leistung über 60 Minuten, davor war es nicht gut genug“, analysierte der Trainer der Badener, Christian Streich. Offensiv wollte seine Mannschaft es angehen. Gegen „giftige und aggressive“Mainzer spielte sie es in der einen oder anderen Situation aber „nicht sauber genug“, wie der Coach monierte.
Pech hatte sie auch noch. Vor allem der Ungar Roland Sallai, der den
Ball erst an den rechten Pfosten knallte (40. Minute) und dann per Freistoß an die Latte setzte (59.). Und weil Robin Quaison auf der Gegenseite sechs Minuten vor dem Ende zum 1:0 für Mainz abstaubte, stand der Sport-Club letztlich nicht mal mehr mit einem, sondern gar keinem Punkt da. Zum dritten Mal in den vergangenen vier Spielen. „Wir haben viele Spielanteile und Chancen gehabt, leider haben wir sie nicht genutzt“, sagte Offensivmann Vincenzo Grifo dem ZDF.
„Offensichtlich machen wir gerade keine Tore und dann ist es schwierig, das Spiel zu gewinnen“, resümierte Streich. Das Erreichen des Europapokals ist für die Freiburger zwar kein Muss, aber eine Motivation. Kriegen sie ihr Sturmtief nicht bald in den Griff, dürften die begehrten Plätze jedoch wieder in weitere Ferne rücken.
Schon das Hinspiel gegen die abstiegsbedrohten Mainzer hatten die Freiburger verloren. Das damalige 1:3 war ein Tief-, aber auch ein Wendepunkt für die Breisgauer. In der Liga folgten daraufhin zwei Unentschieden und fünf Siege. Ob sie nun wieder die Kurve kriegen? Nächster Gegner ist Schmids Ex-Club FC Augsburg. Statt über Rekorde würde sich der Franzose da wohl lieber mal wieder über Tore freuen.