So oft blitzt es in Ehingen
Ordnungsamt der Stadt legt aktuelle Zahlen vor – „Messeffekt“hält unterschiedlich lang an
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EHINGEN - Das Ordnungsamt in Ehingen hat im vergangenen Jahr insgesamt 33 100 Fälle von Geschwindigkeitsüberschreitung registriert. Im Jahr 2020 sind zu den bereits vorhandenen stationären Blitzern zwei weitere – in Rißtissen und Griesingen – hinzugekommen. Ob ein Weiterer in Öpfingen stationiert werden soll, wird noch geprüft. Welchen Effekt die Stadt Ehingen mit den Blitzern erreicht und wie viel Einnahmen durch Verkehrssünder erzielt wurden, erklärt Sprecherin Bettina Gihr auf SZNachfrage.
In Ehingen sind insgesamt „acht stationäre Messanlagen an klassifizierten Straßen – Bundes-, Landesund Kreisstraßen – aufgestellt“. Sechs davon seien wechselseitig bestückbar, erklärt Bettina Gihr, Sprecherin der Stadt Ehingen. Hinzu kommen drei mobile Mess-Systeme, die je nach Bedarf an unterschiedlichen Orten für unregelmäßige Messblöcke zum Einsatz kommen können.
An den acht stationären Blitzern wurden im gesamten Jahr 2020 29 300 Fälle von Geschwindigkeitsüberschreitungen registriert, wodurch die Stadt circa 598 000 Euro Einnahmen erzielte. Weitere 92 000 Euro nahm die Stadt durch die drei mobilen Messstationen ein, an denen innerhalb des vergangenen Jahres insgesamt 3800 zu schnell gefahren wurde. Bettina Gihr erklärt, dass die Standorte der Blitzer nach konkreten Messungen und Zählungen festgelegt werden. „Alle von der Stadt belegten Standorte wurde im Rahmen eines – inzwischen erweiterten – Gesamtkonzeptes in Absprache mit der Polizei dort gewählt, wo es die Verkehrssicherheit am dringendsten erforderte. Also insbesondere dort, wo aufgrund umfassender vorausgehender Messungen und Zählungen, auch in Kooperation mit dem Einrichter, die meisten Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt wurden.“
Weitere stationäre Blitzer in Ehingen seien momentan nicht vorgesehen, so Gihr, denn die Stadt setze auch weiterhin auf „umfassende mobile Messungen an mehr als einhundert registrierten Standorten mit zwei bis drei Messblöcken jeden Monat“. Somit könne die Stadt flexibel auf aktuelle Situationen reagieren und dort messen, wo es vermehrt zu Überschreitungen kommt.
Da die Stadt aber als untere staatliche Verwaltungsbehörde auch für die Verwaltungsgemeinschaft zuständig sei und bereits Messanlagen in Griesingen und Oberdischingen betrieben werden, werde derzeit noch in enger Abstimmung mit der Gemeinde die Einrichtung einer Anlage in Öpfingen geprüft, so die Sprecherin.
Durch die Blitzer erreicht die Stadt bei zu schnellen Fahrerinnen und Fahrern mit der Zeit auch einen Lerneffekt: „Nach der Einrichtung von stationären Anlagen gehen etwa ein halbes Jahr lang die Zahlen zurück, bis sie sich schließlich auf einem niedrigen Niveau einpendeln.“So sei es auch in Rißtissen und Griesingen, wo die Fallzahlen seit der Errichtung der Messanlage vor etwas mehr als einem Jahr deutlich zurückgegangen seien und seitdem auch
„deutlich weniger Geschwindigkeitsüberschreitungen begangen“werden. „Die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer – insbesondere für Fußgänger und Radfahrer – ist dadurch deutlich erhöht“, sagt Gihr.
Anders sei es hingegen bei mobilen Messungen, bei denen der Messeffekt etwa ein bis zwei Monate lang anhalte und so lange auch deutlich langsamer gefahren werde. Doch sobald die mobile Messanlage weg sei, gerate „die Messung bei Verkehrsteilnehmern
„Nach der Einrichtung von stationären Anlagen gehen etwa ein halbes Jahr lang die Zahlen zurück, bis sie sich schließlich auf einem niedrigen Niveau einpendeln.“Bettina Gihr von der Stadt Ehingen
in Vergessenheit“und müsse daher wiederholt werden.
2019 hatte die Stadt an stationären Blitzern 21 000 Fälle registriert und 358 000 Euro eingenommen – wobei zu diesem Zeitpunkt die stationären Messgeräte in Rißtissen und Griesingen noch nicht angebracht waren. Bei den mobilen Messungen hat das Ordnungsamt 2019 4400 Fälle der Geschwindigkeitsüberschreitung registriert, durch die 91 000 Euro eingenommen wurden.