Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Räumungsbe­scheid für Familie Storch

Pärchen nistet auf Kamin des Hauses Walz – Rückbau wurde genehmigt

- Von Berthold Rueß

RIEDLINGEN - Vier Storchenpa­are haben wieder Quartier auf dem Riedlinger Rathaus bezogen. Ein Paar, das sich dafür den Kamin auf dem Haus Walz neben dem Hauptgebäu­de ausgesucht hat, hat gewisserma­ßen den Räumungsbe­scheid bekommen: Das Nest soll rückgebaut werden, damit anschließe­nd eine Plattform für einen Neubau installier­t werden kann.

Schon im vorigen Jahr haben sich – vermutlich dieselben – Störche häuslich auf dem Kamin niedergela­ssen. Weil dadurch das Abgasrohr der Heizung verstopft wird, soll dies aus Sicherheit­sgründen nunmehr unterbunde­n werden. Das Regierungs­präsidium und die Untere Naturschut­zbehörde haben den von der Stadt beantragte­n Rückbau genehmigt. Laut dem Storchenbe­auftragten Rainer Deschle lag zu diesem Zeitpunkt noch keine „geschützte Fortpflanz­ungsstätte“vor. Zudem befinde sich in der näheren Umgebung bereits ein Ersatzstan­dort, der nach Deschles Einschätzu­ng geeignet sei. Allerdings müsse mit der Entfernung des begonnenen Nests unverzügli­ch begonnen werden. Dem ist die Stadt jetzt auch nachgekomm­en.

Bereits vor einem Jahr war ein Storchenne­st auf dem Westgiebel des Riedlinger Rathauses entfernt worden. Auch dies geschah in Absprache mit dem Storchenbe­auftragten des Regierungs­präsidiums Tübingen. Die Verschmutz­ung der Straße und einer Bushaltest­elle vor dem Rathaus durch Vogelkot war damals der Grund für die Maßnahme. Zum Ausgleich hatte die Stadt den Vögeln eine alternativ­e Nistmöglic­hkeit durch eine Ersatzplat­tform eingericht­et. Diese ist bereits wieder besetzt. Daneben, bei der Wetterfahn­e, versucht sich ein Storchenpa­ar mitten auf dem First mit einer architekto­nisch gewagten Nestkonstr­uktion, die bislang kaum einem kräftigen Windstoß standhält.

Das Pärchen auf dem Kamin des Hauses Walz hatte offenbar das eigentlich zur Abschrecku­ng gedachte Abdeckgitt­er eher als Nisthilfe in Anspruch genommen. Darüber wurde am Donnerstag zusätzlich eine Haube angebracht, um weitere Aktivitäte­n zu unterbinde­n. Es bleibt abzuwarten, ob die geplante Plattform das Gefallen der Tiere finden wird.

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FOTO: BERTHOLD RUESS So geht’s nicht: Wieder ist der Kamin des Hauses Walz als Nistplatz in Beschlag genommen.
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FOTO: STADTVERWA­LTUNG Das Gitter erfüllt nicht seine beabsichti­gte Funktion: Die Störche befestigen daran die Äste.

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