Blick zurück: Abbruch-Diskussion ist nicht neu
- Die Geschichte des „Gebäude 1904“in der Schelklinger Schulstraße hat viele Kapitel und erstreckt sich entsprechend über mehr als ein Jahrhundert. Mit dem geplanten Abriss soll nun die letzte Seite dieser Geschichte geschrieben werden. Das geht aus der Verabschiedung des Haushalts für 2021 hervor und sorgt in Teilen der Schelklinger Bevölkerung für Kritik. Eine Unterschriftenaktion soll den geplanten Abriss verhindern. Die gute Substanz des Gebäudes, die vielen Erinnerungen und die prominente Stelle in der Stadt: All das seien Gründe, dem Beschluss entgegenzuwirken, sagen die Initiatoren.
Die Lage der Stadt, so erklärt Schelklingens Bürgermeister Ulrich Ruckh, lasse eine Gesamtsanierung des Gebäudes nicht zu. Seit zwei Jahrzehnten werde über das alte Schulhaus diskutiert, nun sei man an einem Punkt angelangt, an dem eine Entscheidung gefällt werden müsse – „hopp oder top“, so Ruckh. An der Stelle des Gebäudes soll künftig der Schulhof weiteren Platz bekommen. Viele Ideen – ein Schülercafé oder Platz für die Grundschule – hätte es in der Vergangenheit gegeben, allein an der Finanzierung sei es stets gescheitert.
Emotionale Rückmeldungen seien nachvollziehbar, schließlich gebe es zum einen für jedes Projekt Pround Kontrastimmen und in diesem Fall gebe es eben zudem viele emotionale Erinnerungen an das Schulhaus. Insgesamt aber, so betont Ruckh, sei die Diskussion um die Zukunft des Gebäudes keine neue.
Erster öffentlicher Gegenwind – schon etliche Jahre vorher wurde der Abriss des Gebäudes bereits diskutiert – kam in der jüngsten Gemeinderatssitzung von Stadtrat Paul Glökler (CDU). Entgegen der Mehrheit der Stadträte stellte er sich gegen die Verabschiedung des Haushaltsplans, weil eben unter anderem der Abriss des historischen Gebäudes darin enthalten ist. Zum Ergebnis, dass es besser sei, das markante Haus mit den besonderen Fenstern abzureißen, sind die Räte zuvor in nicht-öffentlichen Haushaltsbesprechungen gekommen.
Orientiert am Bürgerhaus in Allmendingen, das eins ebenfalls das
Schon vor sechs Jahren, als der Gemeinderat die Heinrich-KaimSchule besichtigte, ließ der damalige Bürgermeister Michael Knapp verlauten, man wolle das Gebäude abreißen. Einige Räte äußerten Zweifel, seien doch viele Erinnerungen an das Gebäude verknüpft. Damals hatte das Bauamt die Obergeschosse des Gebäudes von 1904 sperren lassen. Grund waren
Schulhaus war und nun in der Ortsmitte in neuem Glanz erstrahlt, könne doch das Gleiche in Schelklingen passieren - davon ist Heinz Lechner aus Schelklingen überzeugt. Zusammen mit Elisabeth Metzger und Stephan Jedele hat er sich mit einem Brief an Bürgermeister Ulrich Ruckh und die Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats gewendet. Mit der Maßnahme sei man „überhaupt
auch ein zweiter Rettungsweg für die Schüler fehlte. Der Computerraum im ersten Stock musste umziehen. Ausgezogen war vor Jahren bereits die Mieterin aus dem zweiten Obergeschoss, das somit auch leer stand und der Stadt keine Einnahmen mehr brachte. Laut des Beschwerdebriefs wurde anlässlich der 750Jahr-Feier 1984 die Fassade zum letzten Mal gestrichen. (kou/sz)
nicht erfüllte Brandschutzauflagen,