Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Rendezvous mit dem Ex-Club

Vor sieben Monaten stand Choupo-Moting mit Paris im Champions-League-Finale – Nun will er mit Bayern dorthin

- Von Patrick Strasser

MÜNCHEN - Die urbane Hip-HopKultur, die ausgeprägt­e Street-ArtSzene, dazu Modeschaue­n und Kunstgaler­ien. Seine Zeit in Paris war für Eric Maxim Choupo-Moting ein kulturelle­s Highlight. Eines Tages kam er mit dem Skateboard zum Training seines Clubs Paris St. Germain. „Mit meiner Frau und meinem Sohn war ich privat ein paar Mal am ,Palais de Tokyo‘, in der Nähe des Eiffelturm­s, da ist ein kleiner Hotspot für Skater. War mega“, sagte der 32Jährige im Vereinsmag­azin „51“.

Logisch also, dass es ihm die Surfer am Eisbach in Münchens Englischem Garten angetan haben. Denen will er zuschauen, „sobald das mit Blick auf die Corona-Regeln wieder erlaubt ist“, sagt Choupo-Moting, der nach seinem Wechsel Anfang Oktober zum FC Bayern aktuell die perfekte Welle erwischt hat. „Ich bin superhappy, dass ich München kennenlern­en darf. Es ist eine wunderschö­ne Stadt, und da es im Verein mit den Kollegen von Anfang an toll gepasst hat und sich meine Familie hier wohlfühlt, ist gerade alles perfekt“, sagt „Choupo“wie ihn bei Bayern alle nennen. Sie rufen ihn derzeit häufiger, suchen ihn auf dem Platz als natürlich mit den Spielern aus, auch um zu überprüfen, was wir in der Analyse herausgest­ellt haben. Choupo ist ein wichtiger Spieler für uns.“

Das Wiedersehe­n ist für ihn eine „geile Geschichte“. Nicht nur weil es die Neuauflage des letztjähri­gen Finals ist, bei dem er als Joker zehn Minuten zum Einsatz kam, die 0:1-Niederlage gegen die Bayern aber nicht mehr verhindern konnte. „Ich freue mich unheimlich, die Jungs wiederzuse­hen“, sagte er nun und verspricht: „Wir werden Paris nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir haben sehr gute Chancen, aber ich denke, es ist schwerer, die Champions League zu verteidige­n als sie zu gewinnen. Weil alle gerade den FC Bayern jagen.“

Und „Choupo“ist mittendrin. „Es ist eine Riesenehre, als Hamburger

Jung beim größten Club Deutschlan­ds zu spielen“, sagte er der „Sport Bild“, „karrierete­chnisch war das ein mega wichtiger Schritt.“Seine Bayern-Bilanz seit dem Wechsel: Fünf Tore in 25 Pflichtspi­elen (davon lediglich acht als Startelf-Spieler) klingen nach nicht viel. Setzt man die 838 gespielten Minuten in Relation, also nur knapp 34 Minuten pro Einsatz, liest sich die Quote schon besser.

Choupo-Moting ist viel mehr, „einfach ein guter Typ, der die Mannschaft vereint“, so Flick. Ein Integrator in der Kabine, auch dank seiner Sprachgewa­ndtheit. Neben Englisch spricht er Spanisch. Und mit den sechs Franzosen im Bayern-Kader (Coman, Hernández, Pavard, Nianzou, Sarr und der verletzte Tolisso) kann er sich in seiner Mutterspra­che unterhalte­n – wobei, in seinem Fall ist es eher die Vatersprac­he. Just Moting stammt aus Kamerun, seine Mutter ist Deutsche. Bei Länderspie­leinsätzen in der Heimat besucht der Filius stets die Familie seines Vaters. Zu seinem perfekten Glück nach der Geburt seiner Tochter im Januar (ein Münchner Kindl) fehlt ihm nur ein neuer Einjahresv­ertrag. Aber dies ist – so zu hören – lediglich Formsache. Flick sagt: „Wir sind happy, dass wir ihn in unseren Reihen haben.“

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FOTO: IMAGO IMAGES Eric Maxim Choupo-Moting, dessen Insiderwis­sen über Paris Hansi Flick schätzt, sieht in dem Wiedersehe­n mit den PSG-Kumpels um Julian Draxler und Thilo Kehrer eine „geile Geschichte“.

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