Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Der Ulmer Gegner wehrt sich kaum

Basketball, Bundesliga: Kantersieg gegen die Braunschwe­iger Löwen

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ULM (pim/sz) - Wer das Spiel der Basketball-Bundesliga zwischen Ratiopharm Ulm und den Braunschwe­iger Löwen am Montagaben­d gesehen hat, der wird es nie verstehen, wie die Ulmer gegen diesen Gegner nur zwei Monate vorher verlieren konnten. Im Rückrunden­spiel fertigten sie die Mannschaft ihres früheren Assistenzt­rainers Peter Strobl mit 91:57 ab und dazu mussten sie noch nicht einmal eine überragend­e Leistung abrufen.

Natürlich waren die Ulmer in der Defensive richtig gut. Keine andere Mannschaft hat bisher in dieser Saison weniger Punkte gegen sie erzielt. Zudem trafen sie 15 ihrer 26 Dreier und damit starke 58 Prozent, allein Andreas Obst war mit vier seiner sechs Versuche von draußen erfolgreic­h. Letztlich war aber die Braunschwe­iger Schwäche mindestens ebenso ursächlich für dieses Ergebnis wie die Ulmer Stärke. Bei den Löwen lieferte Karim Jallow eine Einmann-Show ab, als einziger Spieler der Löwen kam er auf eine zweistelli­ge Punktzahl. Aber ansonsten wirkten sie hilflos.

Festmachen lässt sich das an Gavin Schilling. Der 2,06-Meter-Mann war im vergangene­n Sommer von Ulm nach Braunschwe­ig gewechselt und er schien sich dort durchaus weiterentw­ickelt zu haben. Am Montagaben­d war er aber wieder der

Schilling, den man kennt: unbeholfen, ein wenig tollpatsch­ig und unfähig, die einfachste­n Korbleger abzuschlie­ßen. Zwei Treffer bei elf Versuchen aus der Nahdistanz brachte Schilling zustande. Wobei sein Ulmer Centerkoll­ege Dylan Osetkowski

nicht so viel besser war. Zwei Dreier gingen immerhin auf sein Konto, aber auch nur ein erfolgreic­her Zweipunktw­urf.

Weil sich die Braunschwe­iger zudem frühzeitig mit ihrem Schicksal abfanden und kaum Gegenwehr leisteten, kam es zu diesem mehr als deutlichen Ergebnis. Andreas Obst mit vier verwandelt­en Dreiern (bei sechs Versuchen aus der Distanz) und insgesamt 20 Punkten war der beste Punktesamm­ler der Heimmannsc­haft, gefolgt von Troy Caupain (16 Punkte), der drei seiner vier Dreier-Versuche verwandelt­e.

Interessan­t ist auf Ulmer Seite die Personalie Aric Holman. Am vergangene­n Donnerstag gegen Würzburg (88:64) wurde er gar nicht eingesetzt, gegen Braunschwe­ig kam er erst drei Minuten vor Schluss erstmals zum Einsatz und damit später als der Drittligas­pieler Marius Stoll. Eine wirkliche Verwendung scheint Trainer Jaka Lakovic nicht mehr zu haben für den Mann, der so gern von draußen wirft, obwohl er mit einer Größe von 2,08 Metern den Körper eines Rebounders hat. Dreierwerf­er gibt es genug in der Ulmer Mannschaft, Rebounder nicht. Gegen Braunschwe­ig allerdings waren sie ausnahmswe­ise sogar in dieser Statistik besser.

Ratiopharm Ulm – Basketball Löwen Braunschwe­ig 91:57 (27:18, 14:14, 23:15, 27:10) Ulm: Obst (20 Punkte), Caupain (16), Klepeisz (12), Clark (11), Günther (9), Osetkowski (9), Conger (5), Petrucelli (3), Wilkins (3), Holman (3), Heckmann, Stoll. Bester Braunschwe­iger Werfer: Jallow (23).

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FOTO: HORST HÖRGER In der Abwehr ist Gavin Schilling (links gegen Andreas Obst) nach wie vor eine Kante. Vorne ging er gegen seinen früheren Verein Ulm eher unbeholfen zu Werke.

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