Warm, wärmer, 2020
Seit Beginn der Aufzeichnungen war es in Europa noch nie so heiß – USA melden sich beim Klimaschutz zurück
LONDON/WASHINGTON (dpa) Der Klimawandel macht keine Pause: Das vergangene Jahr war für Europa das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das teilte der europäische Klimawandeldienst Copernicus (C3S) in seinem jährlichen Bericht am Donnerstag in London mit. C3S-Direktor Carlo Buontempo mahnte zur Eile im Kampf gegen die Klimaerwärmung: „Wir müssen unsere Bemühungen beschleunigen, um zukünftige Risiken zu minimieren“, erklärte Buontempo.
Auch wenn es vergangenen Sommer weniger extreme Hitzewellen gab als in den Vorjahren, stieg der Temperaturdurchschnitt insgesamt. Herbst und Winter waren auf dem europäischen Kontinent nie wärmer als im Jahr 2020. Der Winter lag sogar um 3,4 Grad Celsius über dem Durchschnitt der drei Jahrzehnte von 1980 und 2010. Besonders warm war es im Nordosten Europas. Auch global zeigt die Kurve nach oben: 2020 war laut dem Bericht weltweit eines der drei wärmsten aller bisher erfassten Jahre. Besorgniserregend schreitet die Erwärmung in der sibirischen Arktis voran. Dort lagen die Temperaturen teilweise sechs Grad höher als im Referenzzeitraum.
Mit einem neuen Klimaschutzziel und einem Gipfel haben sich derweil die USA mit Präsident Joe Biden im
Kampf gegen die Erderwärmung zurückgemeldet. Bei einem Online-Klimagipfel mit 40 Staats- und Regierungschefs am Donnerstag im Weißen Haus erklärte Biden, die USA wollten bis zum Jahr 2030 die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 2005 halbieren. Lob gab es hierfür von Angela Merkel (CDU). „Das ist ein wichtiges Zeichen für die ganze Weltgemeinschaft“, sagte die Kanzlerin.
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