Zweites Testzentrum in Ehingen eröffnet
Auch im Gemeindehaus St. Michael kann man sich nun testen lassen –Nachfrage ist hoch
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EHINGEN - Orangefarbene Hinweisschilder überall am Wenzelstein weisen auf das zweite Ehinger Testzentrum im katholischen Gemeindehaus St. Michael hin, das seit Donnerstag geöffnet ist. Schon seit ein paar Wochen hat der Betreiber des CoronaTestzentrums beim Reisecenter Bottenschein David Falk zusammen mit der Stadt Ehingen nach einer zweiten Möglichkeit gesucht, um den Stau auf dem Hof des Busunternehmens zu entzerren.
„Die Leute sind froh, dass hier die Wartezeiten nicht so lang sind“, sagt Carmen Falk, die Mutter des Geschäftsführers der DF Healthy Test UG. Seit Donnerstag früh besteht montags bis freitags von 7 Uhr bis 12
Uhr im Gemeindehaus von St. Michael die Möglichkeit zu einem kostenlosen Corona-Schnelltest, für alle, die einen Wohnsitz in Deutschland haben. Schon eine Viertelstunde vor Öffnung des Testzentrums warteten 15 Testwillige, erzählte Carmen Falk. Rund 40 kamen in den ersten vier Stunden.
„Auffällig war, dass viele der Generation Ü 40 angehörten“, erzählt sie. Über die Hälfte der Getesteten brauchte den Test für einen Friseurbesuch. Das Ergebnis bekommt der Getestete aufs Handy, Smartphone, EMail, telefonisch oder – wenn er 15 Minuten wartet – direkt im Testzentrum. Rund zwei oder drei von 100 Getesteten sind positiv, ist ein Erfahrungswert der Testerinnen. Diese Namen werden unmittelbar dem Gesundheitsamt gemeldet, die Testperson in jedem Fall angerufen.
Zuerst müssen alle Testwilligen eine Einverständniserklärung unterschreiben. Dann entnimmt eine der drei Mitarbeiterinnen, Carmen Falk wurde am Eröffnungstag von Peggy Rieling und Sarah Yapici unterstützt, eine Probe von der Nasenschleimhaut und überträgt das Ergebnis auf den Teststreifen. Schon sehr bald zeigt sich im negativen Fall ein roter Strich. Ist der Test positiv, sind auch rasch die zwei roten Striche zu sehen. Selbstverständlich werden die Testmaterialien unterschiedlich entsorgt.
Hannelore Staudacher ist eine der Testwilligen und freut sich, dass sie das Ergebnis so schnell erfährt und kein zweites Mal ins Testzentrum kommen muss. Richard Heimann gehört zur jüngeren Generation und will sich vor einer geschäftlichen Besprechung testen lassen. Auch für ihn ist es der erste Corona-Test. Insgesamt sind zehn Mitarbeiter im Testzentrum am Wenzelstein tätig. Sie machen das wie Peggy Rieling und Sarah Yapcici neben ihrem Vollzeitjob. „Wir möchten helfen, man fühlt sich hier gebraucht“, sagen die beiden und wollen ein Stück dazu beitragen, dass irgendwann wieder ein normales Leben möglich ist.
„Mal wieder Essen gehen, ins Kino, Freunde treffen oder in die Therme, einfach alles“, antworten sie auf die Frage, was sie am meisten vermissen. So haben sie aktuell, wie alle ihre Mitmenschen, fast alle Kontakte nur über Smartphone und Video. „Man ist sich halt aus der Ferne nah“, trösten sie sich.