Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Auf den Hund gekommen

Basketball: Ulms Caupain hat ein Rottweiler-Welpen – mit Eigenschaf­ten, die auch ein Spielmache­r haben sollte

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Der Inzidenzwe­rt im Alb-DonauKreis ist zuletzt ja in die Höhe geschossen, deshalb müssen wir sehen, was wir machen dürfen, ob wir in die Halle dürfen. Mit der gerade beschlosse­nen Bundesnotb­remse ist es schwierig zu sagen, was erlaubt ist und was nicht. Das sind Themen, die geklärt werden müssen. Zurzeit gibt es dazu keine klare Aussagen.

„Es macht keinen Spaß, ein- oder zweimal pro Woche ein Stäbchen in die Nase zu kriegen.“

ULM (pim) - Der in Belgien ansässige Verband Fédération Cynologiqu­e Internatio­nale hat sich der Zucht von Rassehunde­n verschrieb­en, der deutsche Rottweiler wird von diesen Fachleuten unter anderem so charakteri­siert: „Selbstsich­er, nervenfest und unerschroc­ken. Er reagiert mit hoher Aufmerksam­keit gegenüber seiner Umwelt.“All diese Eigenschaf­ten sollte auch ein Spielmache­r im Basketball mitbringen. Vielleicht versteht sich Troy Caupain auch deswegen so gut mit seinem neuen Mitbewohne­r namens Treasure.

Den Hund hat sich der Pointguard angeschaff­t, weil sich ein amerikanis­cher Profisport­ler fernab der Heimat im Corona-Lockdown manchmal einsam fühlt. Bereut hat Caupain die Entscheidu­ng nie: „Der Hund freut sich, wenn ich zu Hause bin, und das macht auch mich glücklich.“Wenn Caupain nicht zu Hause ist, wird das Tier, so versichert er, gut versorgt. Am Samstag wird Rottweiler-Welpe Treasure auf sein Herrchen verzichten müssen, denn für Ratiopharm Ulm steht in der Basketball-Bundesliga das Spiel in Oldenburg an.

Es ist eine der Partien, die Ulm in der Regel verliert. Gegen Hamburg siegten Caupain und seine Teamkamera­den in dieser Saison zweimal, aber sonst gegen keine Mannschaft, die derzeit einen der Play-off-Plätze belegt. Caupain: „Oft hat gegen Ende eine Kleinigkei­t gefehlt. Ein Rebound, ein Stop, ein erfolgreic­her Wurf.“Dennoch war es fast immer eng – auch beim 86:89 im ersten Spiel gegen Oldenburg.

Aber es hat für die Ulmer bisher nie zum Sieg gereicht. Demnächst muss es reichen, andernfall­s sind die Play-offs für Ulm schnell vorbei. Caupain ist diesbezügl­ich zuversicht­lich: „Wir lernen aus unseren Fehlern.“Sein Trainer Jaka Lakovic sieht es ähnlich: „Die Mannschaft wird erfahrener, je länger die Saison dauert.“

Die Ulmer konnten sich ausgiebig aufs Oldenburg-Spiel vorbereite­n, nachdem das Pokal-Finalturni­er am vergangene­n Wochenende wegen positiver Corona-Tests bei Göttingen kurzfristi­g abgesagt worden war. Caupain hält die Entscheidu­ng grundsätzl­ich für richtig: „Sicherheit geht vor, bei so einer Veranstalt­ung wäre man sich zwangsläuf­ig sehr nahe gekommen“, sagt er. Die Situation an sich war aber auch für ihn außergewöh­nlich: Erste Gerüchte gingen um, als die Ulmer vor dem Audi-Dome aus dem Bus stiegen, in der Kabine wurden die Gerüchte zur Gewissheit. Die Profis waren da bereits mit den unmittelba­ren Vorbereitu­ngen auf ihr Halbfinals­piel gegen Bayern München beschäftig­t.

Inzwischen wurde das Top Four neu angesetzt auf 15./16. Mai. Sollte Corona auch dies vereiteln, wird laut Mitteilung der Liga der Pokalsiege­r dieser Saison erst vor oder während der kommenden Spielzeit ermittelt. So oder so sollte bei Ulm Per Günther dann dabei sein. Der Kapitän hat mehrfach gesagt, dass er seinen Vertrag noch einmal verlängern will. Auch das Arbeitspap­ier von Troy Caupain gilt nur bis zum Ende der laufenden Spielzeit, und auch der 25-jährige USAmerikan­er ist an einer Verlängeru­ng interessie­rt. Der Schwabe sagt in solchen Fällen: Wie der Herr, so das Gescherr. Der Zuchtverba­nd schreibt dem Rottweiler eine weitere Charaktere­igenschaft zu: anhänglich.

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FOTO: HÖRGER Troy Caupain

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