Gewerbegebiet „Oberer Luss“wird erschlossen
Gemeinderat spricht über Wohnungssanierung, Drive-in-Test und Hochwasserschutz
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ERBACH - Im Gewerbegebiet „Oberer Luss“sind weitere Erschließungsarbeiten vorzunehmen. Zwei Stichwege mit jeweils einem Wendehammer werden errichtet, damit Großfahrzeuge umdrehen können. Mit dem Bau wird die Firma Otto Kröner aus Blaubeuren beauftragt. Kosten in Höhe von 254 000 Euro laufen für den Kanal- und Wasserleitungsbau sowie den Straßenbau ohne Feinbelag auf. Und Nebenkosten in Höhe von 34 000 Euro kommen dazu. Die Baukosten liegen sieben Prozent über der Kostenschätzung, was von der Verwaltung mit der guten Auftragslage in der Baubranche, aber auch mit der raschen Umsetzung dieses Auftrags begründet wird. Die Arbeiten müssen bis Ende Juli erledigt werden. Ratsmitglied Reinhard Härle (Freie Wähler) fragte nach dem Standort des geplanten Entsorgungszentrums der Stadt und erfuhr von Bürgermeister Achim Gaus, dass dieser sozusagen an der Spitze eines Wendehammers eingerichtet wird.
In Erbach können nun Feuerwehr-Hauptversammlungen
● als Online-Treffen veranstaltet werden. Der Gemeinderat hat der dazu geänderten Feuerwehrsatzung zugestimmt. Die Sitzung des Gemeinderats fand am Montagabend selbst auch als Onlineversammlung statt, die für die Öffentlichkeit in die Erlenbachhalle übertragen wurde. Mit dem Beschluss folgte der Gemeinderat einstimmig dem Empfehlungsbeschluss des Technischen Ausschusses, der das Thema Ende März beraten hatte.
Dem Bürgermeister kommt mit der Satzungsänderung künftig die Entscheidung zu, ob eine Sitzung aufgrund äußerer Umstände, wie einer Pandemie etwa, verschoben wird oder eben als Videokonferenz bei dafür geeigneter Ausstattung stattzufinden hat. Briefwahlen beziehungsweise digitale Abstimmungen werden ebenso ermöglicht. Diese Art der Abstimmung muss vom Bürgermeister beaufsichtigt werden oder von einer durch ihn bestimmten Person.
Ist eine Präsenzversammlung möglich, kommt, wie gehabt, die Leitung dem zuständigen Kommandanten zu.
Der Gemeinderat folgte ebenfalls
● einstimmig der Empfehlung des Technischen Ausschusses zur Sanierung der drei Wohnungen im ehemaligen Bankgebäude an der Erlenbachstraße 20. Dort hatte es, wie berichtet, einen Wasserschaden gegeben, der alle drei Wohnungen mehr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen hat. Mit der Sanierung des Wasserschadens sollen weitere notwendige Sanierungsarbeiten an Fenstern, Balkonen und der Elektroinstallation gleich miterledigt werden. Abzüglich eines Kostenersatzes durch die Versicherung verbleibt ein Eigenanteil in Höhe von 110 000 Euro für die Stadt. Das Haus soll auf lange Sicht zur Vermietung von Wohnungen dienen, weil es zum Beispiel aufgrund fehlender Barrierefreiheit nicht als Verwaltungsgebäude in Betracht komme.
Der Gemeinderat stimmte zu,
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dass Bürgermeister Gaus und sein Stellvertreter im Verwaltungsrat der
Komm.Pakt.Net für die Beteiligung an der geplanten OEW Breitband GmbH stimmen dürfen. Es sei ein sinnvolles Vorhaben mit kleinem Risiko, begründete Constantin von Ulm-Erbach (CDU) seine Zustimmung.
Bürgermeister Gaus informierte unter Verschiedenes, dass die Hochwasserschutzmaßnahmen am Erlenbach förderfähig sind und ein Zuschuss in Höhe von 617 000 Euro genutzt werden kann. Allerdings müsse ein Zuschuss für die neue Brücke möglichst aus einem anderen Fördertopf beantragt werden.
Voraussichtlich soll am 17. Mai
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der Kindergartenbetrieb in den Räumen der Schule starten. Derzeit wird auf die Genehmigung durch das Gesundheitsamt gewartet. Der Bürgermeister möchte baldmöglichst eine Vorortbesichtigung mit den Ratsmitgliedern unternehmen.
Zur Drei-Feld-Halle in Erbach
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laufen die Ausschreibungen, teilte Bauamtsleiterin Sandra Dolderer mit. Der Gemeinderat werde in die Vergaben einbezogen, sicherte sie zu. Ob eine Grundsteinlegung stattfinden kann, wie sie sich Ratsmitglied Thomas Hartmann wünscht, hänge von den dann geltenden Pandemieauflagen ab, sagte der Bürgermeister.
Bürgermeister Gaus teilte mit,
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dass ab Montag, 3. Mai, ein sogenannter Drive-In-Test angeboten wird. Dieser soll auf dem Parkplatz am Badesee ermöglicht werden. Weil nun auch beim Gang zum Friseur ein negativer Corona-Test verlangt wird, sei der Bedarf hoch, meinte Gaus. Lob sprach Reinhard Härle für die Teststationen in der Erlenbachhalle und im Kaff-Café aus, die er beide schon besucht habe. Voraussichtlich bis zu den Sommerferien werde das Kaff-Café als Teststation genutzt, meinte der Bürgermeister.
Zum geplanten Dellmensinger
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Gewerbegebiet „Breitenried“teilte Bürgermeister Achim Gaus, dass ein Planungsbüro beauftragt werden soll, um die Frage der Anbindung an die Querspange zu klären. Das Gebiet muss dann in den Flächennutzungsplan aufgenommen werden. Eine Abstimmung mit dem Gemeindeverband Kirchberg-Weihungstal und deren Gewerbegebietsplänen wird angestrebt. Der Nachbarschaftsverband habe im November ein Gewerbeflächenentwicklungskonzept beschlossen und dieses im Dezember zur Prüfung beim Regierungspräsidium eingeleitet. Nun soll das Ergebnis für den Nachbarschaftsverband abgewartet und Planungen zur Verbesserung des Kreisverkehrs auch aufgeschoben werden. Der Kreisverkehr gilt zur Anbindung eines Gewerbegebiets als nicht ausreichend. Die Stadt Erbach und die Gemeindeverband Kirchberg-Weihungstal wollen sich die Kosten für das Planungsbüro teilen. Viele Gespräche und einige Zeit wird es dauern, „bis das in trockenen Tüchern ist“, blickte Gaus voraus. Ratsmitglied Härle betonte, es sei wichtig, das Thema gezielt zu verfolgen, damit Erbach nicht gegenüber dem Nachbarschaftsverband „auf der Strecke bleibt“. Die Erbacher streben ein 20 Hektar großes Gewerbegebiet an, die Kirchberg-Weihungstaler ein 25 Hektar großes Gebiet. Erbach sei „zeitlich früher dran“, beschwichtigte Gaus.