Leverkusen auf Finalkurs – Rostock nur noch mit geringen Chancen
In den Play-offs der Zweiten Basketball-Bundesliga ● ProA sind nach vier von sechs Spieltagen Vorentscheidungen gefallen. Die größte Überraschung: Hauptrundensieger Rostock hat nach seiner dritten Niederlage im vierten Play-off-Spiel nur noch kleine Chancen auf den Einzug ins Finale und den Aufstieg in die BBL. Dagegen sind die Giants Leverkusen, die keine BBL-Lizenz beantragt haben, in der Gruppe 1 weiter ungeschlagen. In der Gruppe 2 kassierten die Academics Heidelberg zu Hause nach dreimaliger Verlängerung ihre erste Niederlage und müssen um den Finaleinzug bangen.
Spannung herrschte am vierten ●
Spieltag der ProA-Play-offs an allen vier Spielstätten, alle Partien waren hart umkämpft, zwei gingen in die Verlängerung. In Gruppe 1 standen sich die Rostock Seawolves und die Bayer Giants Leverkusen zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen gegenüber. Die Riesen vom Rhein, schon am Freitagabend zu Hause gegen Rostock siegreich (85:77), setzten sich am Montag auch bei den Seawolves durch: 83:96 hieß es aus Rostocker Sicht am Ende der Verlängerung. Dabei war die Mannschaft des früheren Bundestrainers Dirk Bauermann gut gestartet und hatte nach dem ersten Viertel 17:10 geführt. Nachdem Leverkusen den Rückstand wettgemacht und zur Pause knapp vorn gelegen hatte (34:35), entschied Rostock das dritte Viertel mit 26:14 zum Zwischenstand
von 60:49 für sich, büßte aber den Vorsprung im Schlussabschnitt wieder ein. Fünf Sekunden vor Schluss lagen die Seawolves aber noch 79:76 vorn, ehe ausgerechnet der Ex-Rostocker Haris Hujic mit einem Dreier die Rheinländer in die Verlängerung warf. In der fünfminütigen Overtime war bei den Rostockern, bei denen der frühere Urspringer Sid-Marlon Theis zweitbester Scorer war (14 Punkte), dann die Luft raus: 4:17 war das Ergebnis der Verlängerung. Die Leverkusener jubelten über ihren vierten Sieg im vierten Spiel der Play-offs.
„Wir waren über 35 Minuten die bessere ● Mannschaft und hatten im letzten Viertel einen 16-Punkte-Vorsprung. Dann haben den Jungs die Nerven einen Streich gespielt“, sagte Rostocks Coach Dirk Bauermann. „Ich glaube, der Mannschaft kann man keinen Vorwurf machen. Die Dinge sind jetzt so, wie sie sind. Es sind noch zwei Spiele. Nun geht es darum, sich mit Anstand aus dieser Saison zu verabschieden. Trotz der Niederlage kann man sicher stolz und sehr zufrieden sein auf diese Saison und auf die Entwicklung, die die Mannschaft genommen hat.“Nur weil Leverkusen keine BBL-Lizenz beantragt hat, haben die Seawolves noch eine kleine Chance auf das Erreichen das ProA-Finals und den Aufstieg in die Bundesliga. In der klar besseren Position ist aber das Team von Science City Jena, das am Montag auch das zweite Duell mit den Artland Dragons gewann, wenn auch knapp (88:87). Erfolgreichster Mann der Thüringer war der ehemalige Urspringschüler Julius Wolf mit 20 Punkten und sieben Rebounds. Jena hat die Chance, schon im nächsten Spiel die letzten Rostocker Hoffnungen zunichte zu machen.
In Gruppe 2 waren die Academics ●
Heidelberg auf dem besten Weg ins ProA-Finale – doch am vierten Spieltag im baden-württembergischen Duell stolperten die Heidelberger gegen die Kirchheim Knights. 114:118 unterlagen die Academics in einer verrückten und langen Begegnung. In der ersten Halbzeit hatte Heidelberg die Nase vorn (20:14 nach zehn Minuten, 42:35 zur Halbzeit), beide Viertel nach der Pause entschied Kirchheim für sich (19:22, 22:26). Eine erste Verlängerung folgte (12:12), dann eine zweite (11:11) und auch noch eine dritte, ehe der Sieger feststand. Und das waren die Gäste aus Kirchheim, die in den letzten zwei Minuten die Heidelberger 114:110-Führung mit einem Acht-Punkte-Lauf in einen unerwarteten Sieg verwandelten.
Damit haben die Ritter aus Kirchheimr ● weiter die Chance auf den Finaleinzug – ebenso wie Eisbären Bremerhaven, die sich nach ihren beiden Niederlagen zum Auftakt der Gruppenrunde nun zweimal gegen Schwenningen durchsetzten (auswärts am Freitag 80:71, zu Hause am Montag 83:79). Der frühere Profi des Teams Ehingen Urspring, Kevin Yebo, erzielte im ersten Spiel fünf und im zweiten 14 Punkte für die Eisbären. Bremerhaven hat den Rückstand auf den Gruppenersten verkürzt und bleibt punktgleich mit Kirchheim im Rennen um den Einzug ins Finale. Rechnerisch die Chance dazu hat auch noch das neue Gruppenschlusslicht Schwenningen. (aw)
ProA, Play-offs
Gruppe 1, 3. Spieltag: Bayer Giants Leverkusen – Rostock Seawolves 85:77, Science City Jena – Artland Dragons 84:81.
4. Spieltag: Rostock Seawolves – Bayer Giants Leverkusen 83:96, Artland Dragons – Science City Jena 87:88.
Tabelle: 1. Leverkusen 4 Spiele/8 Punkte,
2. Jena 4/6, 3. Rostock 4/2, 4. Artland Dragons 4/0.
Gruppe 2, 3. Spieltag: Kirchheim Knights – MLP Academics Heidelberg 83:89, Panthers Schwenningen – Eisbären Bremerhaven 71:80.
4. Spieltag: Academics Heidelberg – Kirchheim Knights 114:118, Eisbären Bremerhaven – Panthers Schwenningen 83:79.
Tabelle: 1. Heidelberg 4/6, 2. Kirchheim 4/4, 3. Bremerhaven 4/4, 4. Schwenningen 4/2.