Impfzentrum: gute und schlechte Nachrichten
Kurzfristig wurde mehr „Stoff“geliefert – Ersttermine werden aber kaum mehr vergeben
ULM (sz/rau) - Wegen eines Brandbriefs an das Sozialministerium war das Ulmer Impfzentrum unlängst landesweit in die Schlagzeilen geraten. Die Verantwortlichen warnten: Das eigentlich sehr leistungsstarke Impfzentrum, das das erste seiner Art im Land war, sitze bald auf dem Trockenen. Dieser Fall ist zwar noch nicht eingetreten.
Allerdings seien die Auswirkungen der Ankündigung des Landes, weniger Impfstoff liefern zu können, schon jetzt spürbar. Dies teilte der ärztliche Verantwortliche Professor Bernd Kühlmuß am Montagabend mit.
Während in der vergangenen Woche mit 23 258 Impfungen noch nahezu gleich viele wie in der Woche zuvor hätten durchgeführt werden können, würde der Impfstoff-Mangel in dieser Woche spürbar. Pro Tag, so Kühlmuß, würden 700 Dosen weniger verimpft. Und weiter: Perspektivisch werde diese Zahl „weiter“sinken; außer natürlich, es taucht doch noch irgendwo unverhofft Impfstoff auf. Seitens des Sozialministeriums sei dies aber „bislang nicht geplant“.
Immerhin: Weil kurzfristig zusätzlich Impfstoff geliefert worden sei, könnten in der laufenden Woche alle vereinbarten Termine für Erstund Zweitimpfungen stattfinden. Womöglich sogar im gesamten Mai.
Insgesamt wurden und werden dem Impfzentrum in der letzten und der laufenden Woche etwa 10 000 Impfstoffdosen mehr geliefert, als dies zu Beginn der letzten Woche angekündigt gewesen sei.
Allerdings: Es könnten kaum noch neue Erstimpftermine freigegeben werden.
Die Ulmer Impfbilanz bisher: Bis Sonntagabend wurden vom Impfzentrum (inklusive mobiler Impfteams) insgesamt 238 298 Dosen verimpft; 172 800 im Impfzentrum, 58 400 durch die mobilen Impfteams und 7100 für Klinikpersonal.
Noch immer ist unklar, wie lange das Land auf die Impfzentren setzt. Im Juni endet der Vertrag fürs Ulmer Impfzentrum. Bernd Kühlmuß plädiert dafür, die Zentren darüber hinaus zu betreiben. Als Argumente sieht er die „hoffentlich bald anstehenden“Impfungen für Schüler – und eine möglicherweise schon früher als geplant notwendige dritte Impfung.