Mehr als Warmlaufen für den großen Jubel
Fußball, Regionalliga: Die TSG Balingen könnte auch im Pokalfinale der Ulmer Gegner sein
ULM (pim) - Auf der ersten Blick ist es nur ein weiteres Nachholspiel in der Regionalliga Südwest, das der SSV Ulm 1846 Fußball am Dienstag, 11. Mai, 19 Uhr, bei der TSG Balingen bestreitet. Aber: Balingen – da war doch was, da ist doch was. Gegen die Mannschaft aus der 34 000-Einwohner-Stadt im Zollernalbkreis gewannen die Spatzen im August 2020 mit einem 3:0-Finalsieg zum dritten Mal nacheinander den WFV-Pokal, und Balingen ist auch einer von nur noch zwei möglichen Gegnern im diesjährigen Endspiel am 29. Mai im Stadion auf der Waldau unter dem Stuttgarter Fernsehturm.
Die Ulmer haben die Finalteilnahme sicher, da die möglichen Halbfinalgegner Reutlingen und Bissingen wegen der Corona-Einschränkungen freiwillig verzichteten. Der Gegner muss aber noch ermittelt werden und zwar in der Partie zwischen dem Oberligisten Stuttgarter Kickers und Balingen am Dienstag der kommenden Woche. Der vierte Pokalsieg ist für die Spatzen alles andere als Utopie, ebenso wenig wie weitere Fußballfeste im DFB-Pokal wie die gegen Frankfurt, Düsseldorf, Heidenheim oder Aue – womöglich wieder vor Zuschauern. „Das wäre sportlich ungeheuer reizvoll und für den Verein auch finanziell wichtig“, sagt Ulms Trainer Holger Bachthaler.
Trotzdem ist die Nachholpartie in Balingen am Dienstag für ihn nicht einmal im Ansatz so etwas wie eine Generalprobe fürs Endspiel im WFV-Pokal. Wer auf den Spielplan schaut, sieht den Grund: Fünf Pflichtaufgaben in der Regionalliga stehen für die Spatzen bis dahin noch auf dem Programm. Obwohl es bis dahin nicht einmal mehr drei Wochen sind, ist das Pokalfinale also irgendwie weit weg. Zudem will Ulm mit Rückenwind und Selbstvertrauen in die sicher wichtigste Partie der restlichen Saison gehen, beides holt man sich am besten mit Siegen in der Liga. Der gegen Balingen wäre der dritte nacheinander auf fremdem Geläuf nach der Corona-Zwangspause.
Sicher kein Ding der Unmöglichkeit gegen einen Gegner, der in der Regionalliga-Tabelle auf Platz 16 und somit im Niemandsland liegt. Mit dem 2:2 in Kassel beendete Balingen am Samstag immerhin einen Negativlauf von zuvor vier Niederlagen am Stück und machte zudem aus einem 0:2Rückstand noch ein Unentschieden. Rechnerisch ist damit auch mit nun 42 Zählern aus 36 Spielen und einem 18Punkte-Vorsprung auf Bayern Alzenau der Klassenerhalt fix. Der WFV-Pokal ist somit also eigentlich auch für Balingen spätestens jetzt der reizvollste Wettbewerb in dieser Saison.