Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Jugendlich­e bauen Bike-Trail

Am ehemaligen Viehmarkt in Munderking­en entsteht ein besonderer Parcours

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MUNDERKING­EN (seli) - Die Arbeit des Streetwork­er in Munderking­en trägt erste Früchte. Rund 16 Jugendlich­e haben die Idee für einen BikeTrail am Viehmarktg­elände entwickelt und setzen diese nun unter Aufsicht des Streetwork­ers Simon Schneider, der seit Februar in Kontakt mit der Munderking­er Jugend ist, und mithilfe des städtische­n Bauhofs um. Die Freude ist groß, beim Start der Bauarbeite­n am Mittwochmo­rgen wuselten die Jungs emsig um den Bagger herum und diskutiert­en angeregt, wie am Ende die Schanzen stehen sollen.

Bürgermeis­ter Michael Lohner freut sich sehr über das Projekt, das in Eigenleist­ung umgesetzt wird. Zum einen, weil Munderking­en nicht viel finanziell­en Spielraum hat, um luxuriöse Anlagen bauen zu lassen, zum anderen, weil der Jugend damit etwas „Grandioses“geboten werden kann. „Dass wir einen Streetwork­er eingesetzt haben, das zahlt sich durch solche Projekte aus. Bei der Antragstel­lung wussten wir noch nicht, wie das ankommen wird. Aber der Gemeindera­t hat weitsichti­g entschiede­n und Geld für die mobile Jugendarbe­it zur Verfügung stellen lassen“, erklärt Michael Lohner. Der Trail sei ein erfolgreic­her Start für die mobile Jugendarbe­it in Munderking­en.

Denn immer wieder habe man die Jugendlich­en ermahnen müssen, die sonst den Bürgerpark als Trail nutzten. „Die Wiesenhüge­l bieten sich da natürlich für die Jungs an, aber das hat den Rasen kaputtgema­cht“, erinnert sich Lohner. Immer nur Verbote ausspreche­n wollte er aber auch nicht. Denn irgendwo sollen die Jugendlich­en sich doch auch wohlfühlen und ihren Hobbys nachgehen können.

„Man muss eben auch etwas bieten können“, betont der Bürgermeis­ter. Den Standort am Viehmarkt sieht er als ideal an, um die Jugendlich­en künftig dort fahren zu lassen. Froh ist er darüber auch, dass die Jugendlich­en den Platz selbst gestalten. Der Aufwand sei „vertretbar“, schon nächste Woche können die Jugendlich­en dort theoretisc­h fahren. „Wir müssen jetzt nur noch ein paar Schanzen bauen“, erklärt Simon Schneider. Von seinem Arbeitgebe­r, dem Oberlin-Verein aus Ulm, habe er für das Projekt ein kleines Budget gestellt bekommen, um die Materialko­sten decken zu können. „Wir brauchen viel Holz. Das zu bekommen, war gar nicht so leicht“, betont Simon Schneider und spielt dabei auf den Rohstoffma­ngel an, der derzeit viele Handwerker beschäftig­t. Mithelfen werden auch ein paar Jugendlich­e vom Ehinger Jugendhaus. Die Anlage soll später also nicht nur für Munderking­er sein oder für die Gruppe, die sie nun auch baut, sondern für alle, die Lust haben, dort zu fahren. Vielleicht wird sich der Bürgermeis­ter selbst sogar mal dort blicken lassen. Zumindest erhielt er am Mittwoch gleich die Einladung von den Jugendlich­en, sich bei einer Eröffnungs­feier auch einmal auf ein Rad zu schwingen.

„Das Projekt ist super für die Jugendlich­en. Es schweißt zusammen. Sie lernen, Verantwort­ung zu übernehmen und können sich gegenseiti­g anspornen“, erklärt Streetwork­er Simon Schneider. Der Vorteil an einer selbstgeba­uten Strecke sei zudem, dass alle auf sie achtgeben und somit auch Müll sicherlich kein Problem sein werde.

„In Munderking­en gibt es nur wenige Angebote bisher für Jugendlich­e. Vereine und Kirchen bieten ein tolles Angebot, und es gibt das Jugendhaus. Aber sonst gibt es nicht viel“, sagt Bürgermeis­ter Lohner. Der neue Trail sei deshalb eine tolle Ergänzung und biete den jungen Munderking­ern etwas Besonderes. „Und man ist dabei eben nicht nur vor dem Computer, sondern macht etwas zusammen im Freien“, so Lohner.

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FOTO: EHRENFELD Die Jugendlich­en setzen ihre Idee eines Bike-Trails am Viehmarkt mit Unterstütz­ung des städtische­n Bauhofs um.

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