Van Bommel zurück in der Bundesliga
WOLFSBURG (dpa) - Es gab schon Zeiten, da konnte Mark van Bommel das Stadion des VfL Wolfsburg gar nicht schnell genug verlassen. 2009 gehörte er zu jenem Team des FC Bayern München, das in Wolfsburg auf demütigende Weise mit 1:5 verlor und den Niedersachsen sieben Wochen später auch noch zur Meisterschaft gratulieren musste. Am Mittwoch unterschrieb der 44-Jährige genau bei diesem Club seinen ersten Vertrag als Cheftrainer in der Bundesliga.
Bis mindestens 2023 soll er beim VfL den zu Eintracht Frankfurt gewechselten Oliver Glasner beerben. Zu seinem Trainerteam werden weitere prominente Namen wie der langjährige Bundesliga-Coach Michael Frontzeck und der Ex-Wolfsburger Kevin Hofland gehören. „Als Trainer in der Bundesliga arbeiten zu dürfen, in der ich so lange gespielt habe, ist für mich eine große Ehre und Herausforderung“, sagte van Bommel, der seit seiner Entlassung Ende 2019 beim PSV Eindhoven ohne Job war. Der Niederländer wechselt genau in dem Moment zum VfL, in dem sich der Volkswagen-Club zum ersten Mal seit 2015 wieder für die Champions League qualifiziert hat.
Auf den ersten Blick erinnert die Verpflichtung van Bommels an die Wolfsburger Strategie der 2000er-Jahre: Hauptsache ein großer Name. Denn der Vize-Weltmeister von 2010 machte von August 2006 bis Januar 2011 nicht nur 123 Bundesliga-Spiele für die Bayern, sondern spielte davor und danach auch noch für die Weltclubs FC Barcelona und AC Mailand. Doch die beiden Wolfsburger SportVerantwortlichen Jörg Schmadtke und Marcel Schäfer beschäftigten und unterhielten sich schon früh mit van Bommel, als nicht einmal absehbar war, dass der äußerst erfolgreiche Glasner den VfL bereits ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages verlassen würde. „Mark van Bommel ist unsere Wunschlösung“, sagte Schmadtke. „Er ist ein international anerkannter Fußball-Fachmann und weiß, was ihn in der Bundesliga erwartet. Zudem hat er einen enormen Ehrgeiz, der ihn schon in seiner langjährigen Spielerkarriere ausgezeichnet hat.“