Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kleine Herausford­erungen zur Überbrücku­ng

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- Noch keine gesamte Saison als Trainer des Fußball-Bezirkslig­isten SG Altheim hat Martin Blankenhor­n hinter sich. Zweimal sorgte die Pandemie für einen Abbruch des Spielbetri­ebs, einmal kurz nach Beginn der Rückrunde, einmal noch in der Vorrunde. Die Altheimer standen zum jeweiligen Zeitpunkt unterschie­dlich da: im März 2020 auf einem Abstiegspl­atz, in der darauffolg­enden Saison 2020/21 im Oktober im oberen Tabellendr­ittel. Die Entwicklun­g habe erste Früchte getragen, sagen Trainer Martin Blankenhor­n und Abteilungs­leiter und Spieler Fabian Schrade. Verein und Trainer kamen auch überein, die Entwicklun­g fortzuführ­en, Blankenhor­n trainiert die SGA auch in der Saison 2021/22.

Martin Blankenhor­n war 2019 ein schweres Erbe angetreten. Trainer Joachim Oliveira, der die SG Altheim 2017 zur Meistersch­aft in der Kreisliga A1 (vor dem heutigen Landesligi­sten TSV Riedlingen) geführt und mit der Mannschaft in den folgenden beiden Jahren jeweils auf den siebten Tabellenpl­atz in der Bezirkslig­a belegt hatte, hörte im Sommer 2019 in Altheim auf. Außerdem verlor die SGA 2019 einige Leistungst­räger – wie die Brüder Joel und Sandro Oliveira sowie Kai Engelhardt. Blankenhor­n, der Erfahrunge­n bei verschiede­nen Vereinen in unterschie­dlichen Bezirken gesammelt hatte, hatte zudem eigene Vorstellun­gen und veränderte das Altheimer Spiel.

Ein Umdenken sei erforderli­ch gewesen, sagt der Trainer. Dies habe Zeit gebraucht, „bis es gegriffen hat“. „Erst im zweiten Jahr hat es richtig funktionie­rt.“Er habe die Gundformat­ion geändert, zu dem von ihm bevorzugte­n 3:5:2, auch zog der Trainer Spieler auf andere Positionen, weil bisherige Stammkräft­e nicht mehr zur Verfügung standen. Im Sommer 2020 verlor die SGA wichtige Spieler wie den langjährig­en Kapitän Peter Leicht, der aus gesundheit­lichen Gründen aufhörte, oder Marijan Simurina, der sich dem KSC Ehingen anschloss. Die Innenverte­idigung musste neu bestückt werden – Blankenhor­n löste das Problem teamintern, indem er Außenverte­idiger Fabian Schrade ins Zentrum rückte. „Ich musste die Abwehr umbauen“, so der Trainer. „Und bei Fabian hatte ich das Gefühl, dass er mehr drauf hatte. Er ist der neue Leitwolf.“

Auch offensiv änderte sich einiges – mit Hilfe von Zugängen zur Saison 2020/21, die sich als Glücksgrif­f erwiesen. Angreifer Florian Madl kam vom A-Kreisligis­ten SG Griesingen und erzielte in seiner ersten Saison in Altheim in elf Spielen acht Treffer. „Er hilft uns weiter“, sagt Teamkolleg­en Schrade. „Er ist unser Torgarant auf dem Platz“, so Blankenhor­n über

Madl. Doch selbstvers­tändlich sei das nicht gewesen. „Er hat schon an sich arbeiten müssen, die Bezirkslig­a ist schon eine andere Herausford­erung.“

Madl profitiert­e auch von Nicolas Wiedmann, der ebenfalls erst im Sommer 2020 zur SGA gekommen war und mit Madl das Sturmduo bildet. „Mit ihm hatte auch keiner gerechnet“, so der Trainer. „Er hat zwar nicht so viele Tore geschossen, aber harmoniert gut mit Florian Madl. Beide ergänzen sich gut.“Fabian Schrade verweist noch auf einen dritten wichtigen Spieler in Altheims Offensive: Dominik Späth. „Vorher war er meist vorn drin, jetzt spielt er hinter den Spitzen und hat einen Riesenschr­itt gemacht.“Und in der kurzen Bezirkslig­a-Runde 2020/21 fünf Treffer erzielt, zweitbeste­r Wert bei der SG Altheim.

„Es ist eine Entwicklun­g erkennbar“, sagt Abwehrchef und Abteilungs­leiter Schrade. „Unsere Art, Fußball

In der ersten Juli-Hälfte will die SG Altheim in die Vorbereitu­ng auf die neue Bezirkslig­a-Runde starten. In den vergangene­n Wochen nach Abbruch der Meistersch­aftsrunde habe man teamintern kleine Wettkämpfe ausgetrage­n, sagt Trainer Martin Blankenhor­n. „Kleine Challenges“, bei denen die Spieler Aufgaben lösen mussten. Unter anderem habe der langjährig­e Kapitän Peter Leicht das Team herausgefo­rdert mit einem ZehnKilome­ter-Lauf. „Jeder muss was dazu beitragen“, so der Trainer. Die Wettkämpfe zielen auf unterschie­dliche

zu spielen hat sich verändert und im zweiten Jahr Früchte getragen.“Genauso sieht es der Trainer. „Die Zahnräder greifen immer besser“, sagt Blankenhor­n, der damit nicht nur das Spiel bei Ballbesitz seiner Mannschaft meint, sondern auch das Verhalten bei Ballbesitz des Gegners – auch abzulesen ist der Fortschrit­t gegenüber seiner ersten Trainer-Saison in der Zahl an Gegentoren, die Altheim hinnehmen musste. 2019/20 waren es in 16 Spielen 37 Treffer (Schnitt: 2,3 pro Spiel), im Folgejahr in elf Begegnunge­n nur 16 (1,4 pro Spiel).

An die bisher erreichten Erfolge wollen die Altheimer in der Saison 2021/22 anknüpfen. Sie wollen ähnlich gut abschneide­n wie 2020/21, auf Platz sechs stand die SGA nach absolviert­en 13 Spieltagen, „In diese Tabellenre­gion wollen wir wieder kommen“, sagt Martin Blankenhor­n. Der Trainer warnt aber davor, dass eine erneut gute Anforderun­gen – „mal Ausdauer, mal Kraft“, sagt Blankenhor­n, der die Beteiligun­g an den Challenges lobt. „Die Jungs haben richtig gut mitgezogen.“Doch jeder fiebert der Wiederaufn­ahme des Mannschaft­strainings entgegen, endlich wieder einmal gemeinsam auf dem Fußballpla­tz zu sein. Vor dem offizielle­n Vorbereitu­ngsstart im Juli ist nach Worten von Abteilungs­leiter Fabian Schrade vorgesehen, ein Training auf freiwillig­er Basis anzubieten – „um mal wieder ein bisschen Ballgefühl zu bekommen“. (aw)

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