Schwäbische Zeitung (Ehingen)

14 000 Zuschauer dürfen DFB-Team bei EM anfeuern

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MÜNCHEN (dpa) - Joachim Löw und die deutsche Nationalma­nnschaft wollen sich bei der Fußball-EM von den Münchner Fans beflügeln lassen. Die bayerische Staatsregi­erung gab am Freitag Grünes Licht für jeweils rund 14 000 Zuschauer bei den insgesamt vier Partien in der Allianz Arena des FC Bayern. Vor dem Hintergrun­d der Corona-Pandemie werde ein strenges Hygiene- und Sicherheit­skonzept gelten, kündigte Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) nach einer Sitzung des Kabinetts an.

Bundestrai­ner Löw und seine Nationalsp­ieler freuen sich nach der lange ungeklärte­n Zuschauerf­rage auf die Unterstütz­ung. „Das ist eine geile Geschichte. Das ist beflügelnd, gigantisch“, sagte Außenverte­idiger Robin Gosens von Atalanta Bergamo. Champions-League-Sieger Kai Havertz vom FC Chelsea befand: „Wir leben einfach von den Fans. Die 14 000 werden sich anhören wie 80 000.“

In München finden die drei deutschen Vorrundens­piele statt. Zudem ist am 2. Juli ein Viertelfin­ale angesetzt. „Wir wären ein schlechtes Gastgeberl­and, wenn wir diese Zuschauerz­ahl nicht hätten zulassen können“, meinte Bayerns Vize-Ministerpr­äsident Hubert Aiwanger von den Freien Wählern. „Damit sind wir im internatio­nalen Wettbewerb nicht Schlusslic­ht, sondern können mithalten.“Zum Vergleich: Budapest plant sogar mit 100 Prozent Stadionaus­lastung – das wären 61 000 Zuschauer.

Für München gilt ein strenges Hygieneund Sicherheit­skonzept. Vor diesem Hintergrun­d halte man es für vertretbar, „bis zu 20 Prozent der Zuschauer zuzulassen“, sagte Söder. Das bedeutet für die Allianz Arena, die über 70 000 Sitzplätze verfügt, rund 14 000 Besucher. Testpflich­t, das Tragen von Masken sowie die klare Regelung von Zu- und Abgängen am Stadion müssen sein. Die Organisati­on der An- und Abfahrt sei eine Gemeinscha­ftsfrage von Stadt und Innenminis­terium, sagte Bayerns Gesundheit­sminister Klaus Holetschek (CSU). „Die Fußball-EM ist eine Sondersitu­ation, die wir haben“, sagte Söder nachdem die bayernweit­e SiebenTage-Inzidenz am Freitag auf 29,0 gesunken war. Er verwies darauf, dass die Partien in München ein „Pilot- und ein Probelauf“für den weiteren Profisport in Deutschlan­d sein könnten. Sie würden sich „hervorrage­nd als Testfall“eignen.

Ihr erstes Länderspie­l wieder vor Zuschauern auf deutschem Boden bestreiten Kapitän Manuel Neuer & Co. bereits am Montag (20.45 Uhr/RTL) in Düsseldorf. 1000 Zuschauer sind bei der EM-Generalpro­be gegen Lettland zugelassen.

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