Regionalsport gibt es heute auf Seite 19.
Disziplinen an. „Er hat viel Zeit investiert und versucht, die Leute bei der Stange zu halten“, sagt Markus Mayr. Auch die Top-Athletinnen des Vereins trainierten für sich oder zu zweit. Jessica Geywitz, derzeit einziges Mitglied des Landeskaders in ihrem Verein, nahm zudem an Wettbewerben teil, ihre Zwillingsschwester Alexandra dagegen, obwohl kaum schwächer, gehört nicht dem Kader an und ist damit seit Monaten genauso ohne Wettkampf wie Lea Böhringer, eine weitere starke Mittelstreckenläuferin des TSV.
Während Lea Böhringer nach einer Verletzung im Aufbautraining ist, bewältigt Alexandra Geywitz ein umfangreiches Programm mit bis zu sechs Einheiten pro Woche. Und das bisher ohne Aussicht auf einen Wettkampf. „Das ist schon hart, und es schafft auch nicht jeder. Ich habe größten Respekt vor den Mädchen“, sagt Markus Mayr, der weiß, wovon er spricht. Er selbst ist seit Jahren sehr erfolgreich in der Senioren-Leichtathletik, war noch in der Hallensaison 2019/ 20 DM-Fünfter über 800 Meter. Davon ist er aktuell weit entfernt. „Wenn man kein Ziel vor Augen hat, keinen Wettkampf, ist es schwer, sich zu motivieren. Ich habe es nicht geschafft.“Auch sein Sohn Niko nicht, 15 Jahre jung, der als württembergischer Meister im vergangenen Jahr bei den deutschen Titelkämpfen starten wollte, die aber dann ausfielen. Ob Niko Mayr wieder anfängt mit dem Leistungssport? Sein Vater ist skeptisch.
Aber die Frage stellen sich Vereinsverantwortliche allgemein. Wer von den jungen Sportlern wird zurückkehren nach einer so langen Zeit der Einschränkung? Bei Kindern ist Markus Mayr sehr zuversichtlich – weniger bei den Jugendlichen, sagt der Abteilungsleiter und denkt nicht vorrangig an die Top-Athleten des TSV. „Wir haben auch eine gute Gruppe, die nicht so wettkampforientiert ist. Ob da alle wiederkommen, muss man sehen.“
Auch bei der SG Dettingen weiß man nicht, wie der Zulauf sein wird, wenn die Einschränkungen gefallen und wieder ein weitgehend normales Training möglich ist. Die Hoffnung ist da, „dass uns der Großteil der Kinder erhalten bleibt“, sagt Siegfried Fieder. Abmeldungen habe es bisher nicht gegeben – im Gegenteil. Im vergangenen Jahr, nachdem im Sommer der Trainingsbetrieb wieder angelaufen war, seien sogar einige Kinder dazugestoßen. „Ob die schon so gefestigt sind und wiederkommen, muss man sehen. Aber allgemein habe ich gehört, dass viele Eltern und Kinder scharf darauf sind, dass sie sich wieder bewegen.“
Die Frage nach Normalität dürfte bald beantwortet sein. Siegfried Fieder und Markus Mayr wünschen sich, dass der Trainingsbetrieb schon in Kürze keinen größeren Einschränkungen mehr unterliegt. Dass die ehrenamtlichen Verantwortlichen und Trainern, denen viel abverlangt wurde und wird, sich wieder ganz auf das konzentrieren können, wofür sie sich in ihren Vereinen engagieren. „Trotz allem sind wir hoffnungsfroh“, sagt Fieder. Sein Kollege Mayr pflichtet bei. „Wir haben einen positiven Ausblick, dass die Dinge innerhalb der nächsten zwei Wochen geregelt sein werden.“