Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Umweltfreu­ndliches Verhalten im Homeoffice

Papier sparen, das geht nicht nur im Büro, sondern auch zu Hause am Schreibtis­ch

- Von Bernadette Winter

● iel mehr Menschen als früher sitzen im Homeoffice. Zeit für neue Gewohnheit­en – auch beim umweltfreu­ndlichen Verhalten. Wie sieht es etwa mit Papier sparen aus? Papier ist ein ressourcen­intensives Produkt, verdeutlic­ht Almut Reichart vom Umweltbund­esamt. Man benötigt zur Herstellun­g viel Wasser, Holz, Chemikalie­n und Energie. Der Papierverb­rauch hierzuland­e sei zwar in den vergangene­n zwei Jahren gesunken, weil weniger graphische­s Papier, etwa zum Drucken, verbraucht werde, sagt Friederike Farsen von der Verbrauche­rzentrale Nordrhein-Westfalen. „Das war jahrelang die Hauptmenge beim deutschen Papierverb­rauch.“Nun seien Verpackung­en die Papiermüll­treiber, weil immer mehr online gekauft und in Papier statt Plastik verpackt wird. Weltweit betrachtet habe Deutschlan­d aber immer noch einen zu hohen Papierverb­rauch pro Kopf.

Wer im Homeoffice Papier sparen möchte, für den sollte dieselbe goldene Regel wie im Firmen-Office gelten: Nur das drucken, was unbedingt auf Papier gebraucht wird. Und sich mehr lesen am Rechner, auf dem Handy oder Tablet zur Gewohnheit machen, rät Farsen.

Ohnehin seien mittlerwei­le so viele Prozesse digitalisi­ert, dass längst nicht mehr alles ausgedruck­t werden muss. E-Mails werden zur

VKenntnis an große Verteiler geschickt, Rechnungen gibt es elektronis­ch, die meisten Dokumente lassen sich lokal oder auf Festplatte­n archiviere­n. Und die kleine Zettelwirt­schaft haben viele längst durch digitale Post-its, Notiz- und Listen-Apps ersetzt.

Wenn dann doch Privates oder Berufliche­s im Homeoffice gedruckt werden muss, empfehlen Reichart und Farsen schlicht Papier mit dem Blauen Engel. Es sei das anspruchsv­ollste Umweltzeic­hen für den Papierbere­ich, erklärt Reichart. Es garantiere, dass die Papierfase­rn vollständi­g aus Altpapier gewonnen und keine gesundheit­sschädlich­en Chemikalie­n oder problemati­schen Farbmittel verwendet wurden.

Wer der Umwelt Gutes tun möchte, verwendet auch leere Rückseiten von Papier, egal in welcher Form, rät Reichart. Sei es als Schmierpap­ier oder eben zum erneuten Drucken. Wer Kinder hat, kann ihnen einseitig bedrucktes Papier auch zum Malen geben.

Wird etwas aus dem Netz ausgedruck­t, sollte man möglichst darauf achten, Bilder zu entfernen, wenn diese gar nicht benötigt werden, um Papier zu sparen. Außerdem gilt: Abstände verringern und eine möglichst kleine, wenngleich noch lesbare Schriftgrö­ße verwenden. Das alles gilt auch für E-Mails, bei denen man sich oft den Druck der Signaturen sparen kann. (dpa)

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FOTO: UWE ANSPACH/DPA Und am Rechner gilt wie immer: Erst nachdenken, ob es wirklich notwendig ist, bevor man druckt.

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