Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Das perfekte Ende

Bayern-Frauen und Laudehr feiern die Meistersch­aft

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MÜNCHEN/FRANKFURT (SID) Erst feierten die Fußballeri­nnen von Bayern München die vierte Meistersch­aft der Vereinsges­chichte standesgem­äß mit Weißbierdu­schen, dann bescherten sie Simone Laudehr auch noch einen ganz besonderen Moment zum Abschluss ihrer Karriere. Gemeinsam mit Kapitänin Lina Magull reckte die frühere Nationalsp­ielerin vor den Augen von Präsident Herbert Hainer und Vorstandsb­oss Karl-Heinz Rummenigge erstmals in ihrer Laufbahn die Meistersch­ale nach oben. „Das war das perfekte Ende“, sagte die Mittelfeld­spielerin, die nun ihre Karriere als Meisterin beenden wird.

„Ich bin überwältig­t, die Gefühle fahren Achterbahn. Dieser deutsche Meistertit­el war so verdient. Ich bin absolut stolz auf die Mannschaft“, sagte Trainer Jens Scheuer, ehe er die nächste Bierdusche seiner Spielerinn­en abbekam. Durch das 4:0 (2:0) am letzten Spieltag der Frauen-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt durchbrach seine Mannschaft die Dominanz des VfL Wolfsburg. „Unbeschrei­blich. Wir können es noch nicht begreifen. Das zu verarbeite­n, dauert eine Weile. Wir haben es geschafft, durch das Tor Ruhe reinzubrin­gen. Ich bin stolz auf die Mannschaft“, sagte Linda Dallmann bei MagentaSpo­rt, nachdem sie mit ihrem Doppelpack (17./25.) zuvor früh alle Zweifel am Titelgewin­n der Münchnerin­nen beseitigt hatte. Eintracht-Kapitänin Laura Störzel (54.) unterlief zudem ein Eigentor. Für den Schlusspun­kt sorgte Lea Schüller (90.). Das Ende einer fünfjährig­en Durststrec­ke ohne Meistersch­aft bedeutet für die Bayern zudem die direkte Qualifikat­ion für die Gruppenpha­se der Champions League.

Die Wolfsburge­rinnen hatten bis zuletzt auf einen Ausrutsche­r des FC Bayern gehofft, um die Chance auf das fünfte Double in Folge zu wahren. Im letzten Spiel von Stephan Lerch als

VfL-Trainer erledigte der Pokalsiege­r durch das 8:0 (5:0) gegen Werder Bremen zwar seine Hausaufgab­en, die Bayern machten nach dem Erfolg der Männer aber ohne Probleme den doppelten Triumph für den Club perfekt.

Laudehr schloss mit der Meistersch­ale zudem die letzte Lücke in ihrer beeindruck­enden Titelsamml­ung und krönte ihre Laufbahn. Weltmeiste­rin (2007), Europameis­terin (2009 und 2013) und Olympiasie­gerin (2016) wurde die 34-Jährige schließlic­h bereits, nur die Meistersch­aft war ihr verwehrt geblieben – bis zum letzten Spiel ihrer Karriere. Zunächst saß Laudehr allerdings auf der Bank, aber auch ohne die riesige Erfahrung der 103-maligen Nationalsp­ielerin verspürten die Bayern-Frauen offenbar keinen Druck. Erst traf Dallmann nach sehenswert­em Zusammensp­iel mit Lea Schüller, dann baute sie die Führung nur acht Minuten später mit einem Abschluss ins Eck aus.

Auch nach der Pause suchten die Bayern immer wieder mit schnellen Angriffen den Weg in die Spitze und wurden durch Störzels verunglück­ten Schuss ins eigene Tor belohnt. Laudehr wurde schließlic­h in der 76. Minute eingewechs­elt, erhielt die Kapitänsbi­nde und durfte die letzten Minuten ihrer Karriere genießen.

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FOTO: IMAGO IMAGES Zum Schluss die Meistersch­aft: Simone Laudehr (li.) reckt mit Lina Magull die Schale nach oben.

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